I. Teil
1. Am Sinai
Das Volk
Jehova selbst, der Herr,
der Hochgelobte, Israels Gott,
hat erlöst sein Volk!
Der Ewige, der Einzige,
der seine Ehre keinem Andern gibt
und aller Himmel Himmel ist sein Stuhl!
Durch Meer und Wüste zog er vor uns her,
ging in der Wolke und im Feuer mit,
seinganzes Heer zog sicher Tag und Nacht!
Umkommen müssen seine Feinde all',
in Staub zermalmt von seinem Arm!
Der Herr bleibt König doch in Ewigkeit!
Der Engel des Herrn
Mose, du Knecht des Herrn, sieh,
bis hierher zum Sinai
half euch sein ausgestreckter Arm
aus Pharaonis Hand und Joch,
und durch die Wüste hat er euch gebracht
zu sich an seinen heil'gen Berg!
Schon dunkelt's um die Felsen abendlich,
hoch an der Himmelsfeste
reiht sich Stern an Stern;
und er, der diese Heere dort erschuf,
er, der sie kennet und mit Namen nennet,
er ist nicht fern von jedem unter euch!
Ihr lagert hin am Berge Stamm um Stamm,
fühlt seine Näh' im leisen Weh'n der Nacht,
wie man das Rauschen eines Adlerfittichs spürt.
O selig Volk, durch Gott befreit, wohl dir!
Du gehsr an seiner Hand! Schon winkt das Ziel
der Wanderzeit, das heilige, gelobte Land!
Moses
Auf, hervor aus euren Zelten,
die dem Herrn ihr angehört,
Volk und Fürsten, Klein und Große,
ganze feiernde Gemeinde!
All überall, in öder Einsamkeit
der Weltlust schweigend Grab, die Wüstenei;
mit ew'gem Ernst ragt Horebs Urgestein
zur Riesenburg gethürmt, erhaben auf!
Doch es entfalle keinem drum das Herz,
aus heil'ger Höhe neigt sich Gott herab;
Ehre, Ehre ihm, der uns erlöset,
ew'ge Ehre nun und immer!
Langt die Harfen euch, die Psalter
und die hellen süßen Cymbeln!
Laßt Posaunenklänge wallen
mit Gewalt durch eure Chöre,
daß der Herr uns beten höre!
Lobgesang (Moses, Aaron, das Volk)
Herr, Gott, du bist unsre Zuflucht für und für!
Ehe denn die Berge worden
und die Erde und das Meer geschaffen worden,
bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Der du die Menschen lässest sterben
und sprichst: Kommt wieder Menschenkinder.
Denn tausend Jahre sind vor dir
wie ein vergang'ner Tag und wie eine Nachtwache!
Du breitest aus die Mitternacht,
die Säulen des Himmels zittern
und entsetzen sich vor deinem Grimm!
Du schaust die Erde an, so bebet sie!
Du rührst die Berge an, so rauchen sie!
Die Stimme des Herrn geht mit Macht!
Der Gott der Ehren donnert!
Die Stimme des Herrn geht herrlich!
Die Stimme des Herrn zerbricht die Zedern,
sie sprüht wie Feuerflammen!
Doch gnädig und barmherzig ist der Herr
und von großer Güte und Treue!
Herr, Gott, du bist unsre Zuflucht!
Der Engel des Herrn
Mose, so spricht der Herr:
Ihr sollt mir sein ein heilig Volk,
und in der Wolke komm' ich zu dir auf den Berg,
auf daß dies Volk die Worte höre,
die ich mit dir rede, und glaube ewig dir!
Bereite dich und mache dich hinzu in's Dunkel,
wo Gott innen ist.
Wenn ihr nun seiner Stimme folgt,
so sollt vor allen Völkern ihr sein eigen sein!
Geht alle hin und heil'get euch dem Herrn,
denn bald fährt er herab auf Sinai!
Macht ein Gehege um den Berg, und hütet euch,
daß nicht zerschmett're euch sein heil'ger Zorn!
Der Ort, darauf ihr steht, ist heil'ges Land.
So pflege, Aaron, des Volks an meiner statt,
lehr' sie den weg, den uns der Herr befiehlt.
O Moses, was der Herr befiehlt, das woll'n wir tun!
Geh' du hinauf zu ihm, wir harren dein!
Zum Pfande geb' ich meine Seele dar,
daß ich dem Volke Hirt' und Führer bleib'
und seine Wege ohne Wandel sind;
von meinen Händen ford're du ihr Blut!
Daß wir des Herrn vergäßen, das sei fern!
Ich steige nun hinauf,
daß mir der Herr die Worte sage,
die ihr halten sollt!
Schon seht Ihr Wolkendunkel um ihn her,
aus seiner Wohnung schon der Donner rollt,
Posaunen geh'n mit Macht!
Das Volk
Er steigt hinan. Schon birgt die Wolke ihn,
kein Auge sieht ihn mehr! Wie schauert uns!
Erzitternd seh'n wir nach!
Ich will im Dunkeln wohnen, spricht der Herr!
Horch, der Posaune Ton! Die Erde bebt! Beuget euch!
Ich will im Dunkeln wohnen, spricht der Herr!
2. Das goldene Kalb
Das Volk
Ach, Herr, wie so lang, Herr, ach Herr, umsonst,
Hüter, früh und spät, ängstlich harren wir!
Vierzig Tage schon Dunkel ihn verschlang,
Wolke nahm ihn auf, alle Spur verweht!
Wie hatten in Ägypten wir die Fülle Fleisch!
Wie schöpften wir am klaren Quell
für heiße Lippen kühle Flut!
Des Todes Furcht fällt über uns!
O, wollte Gott, wir wären hin!
Vorlängst gestorben und verwest!
Ob er uns verließ? Ob er uns verriet?
Ob die Leuchte uns ewig schon erlosch?
Mann Gottes, Moses, wo bist du?
Umsonst! Die Öde hallt es nach!
Eia! Ha! Wer ist der Herr,
des Stimme wir gehorchen müssen?
Jehova uns sein Knecht, wer sind denn die?
Laßt uns zerreissen ihre Bande
und von uns werfen ihre Seile!
Auf, und mache uns Götter,
die vor uns hergehn!
Denn wir wissen nicht,
was diesem Manne Mose widerfahren ist,
der uns aus Ägyptenland geführet hat.
Aaron und das Volk
Israel, schicke dich!
Warum versuchest du den Herrn?
Hat sich der Herr denn Kinder auferzogen und erhöht,
daß sie nun abgefallen sind von ihm?
Schweig' du, geschweig'!
Steck deinen Mund in Staub!
Auf! Mach' uns Götter!
Götter, die wir seh'n!
Wie sollt' ich ein so großes Übel tun
und an dem Herrn sünd'gen, meinem Gott?
An Moses statt führ' ich euch ein und aus,
o Israel, was forderst du von mir?
Halsstarriges Geschlecht, verkehrte Art!
Weh, daß ich unter Frevlern wohnen muß!
O wär' ich wie in meiner Jugendzeit,
da Gottes Leuchte mir zu Häupten schien,
und ich bei seinem Licht im Finstern ging,
und sein geheimnis über meiner Hütte war!
We', wer ein Greu'l und schnöde ist am Herrn!
Mein Auge tränt zu Gott,
ich kann's nicht tun!
Die Götter tun uns dies und das, schaff' Rat!
Wo nicht, so stirbest Du von uns'rer Hand!
Genug! Ihr wollt's, des Eiferns bin ich satt!
Ruchlose, fahret hin, ich weiche euch!
Gebt her! Reißt das verfluchte Gold euch ab,
die Kettlein, Spangen und der Ringe Schmuck
von eurer eitlen Weiber Hals und Hand!
Werft's in der Hölle Tiegel nun hinenin,
ich heiz' ihn euch, weh, Aaron, weh mir!
Gebt ihm Gold, gebt ihm Geschmeide! Her, daher!
Mit vollen Händen bringt Ägyptens letzte Beute!
Götter will er machen, bess're Götter als Jehova!
Seht, den heil'gen Stier er bildet!
Das, das sind deine Götter, Israel,
die dich aus Ägyptenland geführt!
Feste, Feste woll'n wir feiern,
Kränze tragen, eh' sie welken!
Tanzen, spielen, tanzen, spielen,
daß man immer spüren möge,
wie wir fröhlich sind gewesen,
als Jehova wir getrotzet!
Moses, Aaron, das Volk
Abtrünnige, kam es dahin mit euch?
Ewige Schande! Ewige Schmach!
Zerschmettern will ich sie, zerkrachen gleich,
die Zeugnistafeln, drauf sein ew'ger Finger schrieb!
Du sollst nicht and're Götter haben neben mir.
Euch aber wird er selbst zerschmettern,
des Eifer wie ein fressend Feuer ist!
Wie Rauch vom Ofen steigt's schon droben auf!
Hört ihr ihn donnern wohl, den Rachegott?
Unselige! Unselige!
[Halt, laßt doch seh'n, wer ist er, der so grollt?
Wer mag der Zucht sich des Allmächt'gen weigern?
Weh! Meine Sünden kommen über mich!]
Habt ihr vergessen seiner Taten, seiner Wunder,
die er euch erwiesen hat?
Er zerteilte das Meer und ließ euch hindurchgeh'n,
und stellete das Wasser wie eine Mauer.
Er leitete euch des Tages mit einer Wolke
und des Nachts mit einem hellen Feuer!
Er riß die Felsen in der Wüste auf
und tränkte euch mit Wasser die Fülle.
Er gab euch Manna, da euch hungerte,
mit Brot vom Himmel hat er euch gespeist;
doch ihr, ihr habt den Bund des Höchsten nicht gehalten,
ihr wolltet im Gesetz des Herrn nicht wandeln.
[Her, her zum Herrn, wer ihm noch angehört!
Poch nicht so hoch auf deine Macht, Tyrann!
Wir trotzen dir! Vertilgt die Rotte!
Würgt die Frevler hin!]
II. Teil
3. Die Rückkehr der Kundschafter aus Kanaan
Chor der Kundschafter
Glück zu, es gelang, o seliger Tag!
Was Moses gebot, das geschah, wir drangen hinein!,
wir fanden Pfad in's Land, in's heilige Land,
aus dunkelnden Wäldern lugten wir vor
in quellreiche, lachende Au'n.
Und ob denn auch Enaks Söhne uns dräu'n,
verwegene Recken wild, kühn,
wir trutzen dem Trotz wohl trutziger noch,
mitnichten entfall' euch der Mut!
Wie hier diese Trauben vom Escolbach,
so brechen wir Palmen des Siegs!
Land des Sehnens, Land der Träume,
Land wo gold'ne Saaten reifen!
Ja, wir durften trunk'nen Auges
dich schon durchscweifen, Kanaan!
Moses
Die ich entsandt', die Boten kehren heim!
Hört, wie ihr jauchzend Lied den Herrn erhebt!
Doch unwert seid ihr des gelobten Lands,
noch hör' ich eures Singetanzes Schrei
um euren Schandaltar!
Und auch mein Freund, dem ich vertraute mich,
mein Nächster und mein Bruder ward mir fremd!
Was nur hat dir dies Volk getan,
daß du die Sünder über sie gebracht.
Aaron und das Volk
Zur Höllen Pforten fahre ich dahin,
und muß die Rute seines Grimmes sehen!
Wie dürre Blättersind wir gar verwelkt,
uns führen uns're Sünden wie ein Wind hinweg!
Tief ist der Schaden, tiefer als das Meer,
bis an den Himmel groß ist uns're Schuld,
bis an die Seele reicht das Schwert uns schon!
Hör', Mose, mich, daß Gott dich wieder hör'!
Hör', Mose, mich! Höre mich!
Hilf' du uns Gnade finden vor dem Herrn,
gib' Leben uns, da wir ja Knechte sind!
Führ' du der Waisen Sache doch,
der arme Haufe weiß und kennt ja nichts!
Raucht denn der Zorn auf ewig über uns,
ist keine Salbe und kein Arzt mehr da?
Hilf' du uns Gnade finden vor dem Herrn!
Ach führ' uns heim in's Land,
wo Milch und Honig fließt!
Hört des Heerhorns tosen Dröhnen!
Amalek in rotem Kleide
bricht mit seinen Tausendschaften
rings hervor aus allen Schluchten!
Getrost, mein Volk,verzage nicht,
heut' sühnen wir die Schuld mit Blut!
Werft hinter euch der Sünde Schmach!
Auf! Für den Herrn und Kanaan!
Mit Adlersflügeln fahrt empor!
O Mose, kehr' zurück!
Führ' wieder uns, führ' uns zum Sieg!
Moses, der Engel des Herrn, das Volk
Stoßet in die Halldrommeten!
Werft Panier uaf, Judas Löwen!
Wie des Bergstroms Rauschewasser
stürzt auf Amalek hernieder!
Wie die brunst im Walde wütet,
daß von Glut die Wipfel lohen,
triff' sie, Herr, mit Ungewitter!
Seht, mit vielen tausen Heil'gen kommt der Herr,
des Himmels Heer schart euch zu Häupten sich!
Mose, auf! Ersteig' die Höhe, nimm den Stab,
breit' aus die Arme, im Gebet um Sieg zu flehen,
ohn' Ermüden, ohn' Ermatten,
denn schier an ein gräßlich' Ringen
geht's im Blachfeld bis zum Abend,
Amalek wird keinen schonen,
Israel kämpft um sein Leben!
Aber wahrlich, ihr sollt siegen!
Denn bei euch ist Gott, der Hehre,
das Drommeten eures Königs!
Er, der stillt das Meeresbrausen,
stillt das Toben auch der Völker!
Seht, mit vielen tausen Heil'gen kommt der Herr,
Mit Flamme, Strahl und Hagel fährt's daher!
Der Herr ist mit uns und sein Ungestüm!
4. Das Land der Verheißung
Der Engel des Herrn
Hör', Moses, was der Herr beschlossen hat:
Sieh, deine zeit is 'kommen,
daß du sterbest und mit deinen Vätern schlafen wirst.
Geh zum Gebirge Abarim, auf den Berg Nebo,
der im Land Moab liegt, besiehe dir das Land,
das ich den Kindern Israel zum Eigentum geben werde,
und stirb auf dem Berge, wenn du hinauf gekommen bist,
und versammle dich zu deinem Volk,
gleich wie dein Bruder Aaron starb
und auf dem Berge Hor zu seinem Volk sich sammelte.
Denn du sollst das Land gegen dir sehen,
das ich den Kindern Israel gebe.
Aber du sollst nicht hineinkommen!
Bald wirst du zu Grabe kommen,
sammeln dich zum Volk der Frommen,
Garben, die dem Herrn geweiht,
führt er ein zu seiner Zeit!
Tut das Land, das er euch zugeschworen,
sich vor deinem Blick noch einmal auf,
Benedeite Wallfahrt, unverloren!
Ein getröstet Elend schließt dein Lauf,
schließt dein Lauf!
Moses
Du bist der Herr, ich habe nicht zu sagen
als das eine nur: Ich bin bereit!
Seh' ich's über Kanaan nur tagen,
laß mich scheiden, du weißt meine Zeit!
Gast und Pilgrim wie mein ganz Geschlechte,
und ein Schatten war ich, der da flieht;
aber immer bleiben deine Rechte,
Herr mein Gott, doch meiner Wallfahrt Lied!
Chor
Aus Wüstensand nun in's Gebirg',
wen hemmt der steile Höhenpfad?
Von tausend Stirnen perlt der Schweiß!
Kaum rasten wir, bald sind wir da!
Schon dämmert's auf, o Kanaan!
In Berges Odem wittern wir's,
wie Gotteshauch und Morgenluft
weht's niederwärts vom Nebo's Höh',
hinauf den letzten Stieg!
Wir sind am Ziel!
O Kanaan, ersehntes, verheiß'nes heil'ges Land Kanaan!
Erträumtes, viel beträntes Geschenk aus Gottes Hand!
Kanaan! Fallt auf die Knie!
Verwehen muß tausenfaches Leid!
Die Augen übergehen von deiner Herrlichkeit, Kanaan!
Moses
Gepriesen seist du, meiner Väter Gott,
daß ich mit Leibesaugen seh' dies Land, dies gute Land!
Nun fahr' ich freudig hin, nun fahr' ich freudig hin!
Mein Josua, nimm hin den Stab!
Du sollst nun Fürst sein über's Heer des Herrn!
Führ' du mit Caleb über'n Jordan sie dahin!
Schaut wie das Land im Segen liegt des Herrn!
Wie fein sind deine Hütten, Israel!
Wie breiten Deine Bäche sich,
die Blüthengärten gottgepflanzt!
Gott öffnet seinen guten Schatz!
Schau Israel, dies Segensland!
In Frieden wohnst Du ruhesam;
o mehre dich und wachse groß,
mein Volk, viel tausend Mal!
Chor
Also starb Moses, der Knecht des Herrn,
daselbst im Lande der Moabiter
nach dem Wort des Herrn,
und er begrub ihn im Tal im Land der Moabiter,
und hat niemand sein Grab erfahren
bis auf diesen heutigen Tag.
Die Klage des Volks über Moses
Die richtig vor sich gewandelt haben,
kommen zum Frieden und ruhen in ihren Kammern,
ein Fürst und Großer fiel aus diesen Tag in Israel,
und steht hinfort nie kein Prohet wie Moses auf im Volk,
wie Moses, der Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen!
Die richtig vor sich gewandelt haben, ruhen in ihren Kammern.
Ein Fürst und Großer fiel aus diesen Tag in Israel!
Zwiefältig wohn' sein Geist uns bei
in ew'ger Jugend immerdar!
Heil! Über'n Jordan zieh'n wir frei
in's Land, das uns verheißen war! Heil! |
I osa
1. Siinai juures
Rahvas
Kiidetud olgu Jehoova,
Iisraeli Jumal, kes ise
vabastas oma rahva!
Ainumas, igavene
kes oma aujärge iial ei loovuta,
taevaste taevas on tema troon!
Läbi mere ja kõrbe juhtis ta meid
käis koos meiega rajus ja tules,
kindlalt marssis kogu ta vägi päeval ja ööl!
Kõik ta vaenlased hukkkuma peavad,
pihuks ja põrmuks muljub nad oma käega!
Issand jääb meid valitsema igavesest ajast igavesti!
Jumala ingel
Mooses, Jumala sulane, vaata,
Siinai mäeni välja
aitas teil tema väljasirutatud käsi
pääseda vaaraode ikke alt,
ja läbi kõrbe juhtis ta teid
enda ja oma püha mäe juurde!
Juba hämardub kaljude ümber,
kõrgel taeva piduses laotuses
seavad üksteise kõrval ritta end tähed;
ja tema, kelle loodud nood väed,
tema, kes andnud neile kujud ja nimed,
tema ei ole kaugel kellestki teie seas!
Mäe jalamil lamate, keha keha kõrval,
tunnete tema lähedust öö vaikses väreluses,
nagu kotkatiiva sahinat.
Ole õnnistatud, rahvas, Jumala poolt vabstatu!
Sinu tee on Jumala tee! Juba terendab eel
teekonna siht, püha, tõutatud maa!
Mooses
Ärgake, tulge välja telkidest,
teie kõik, kes te kuulute Jumalale,
sulased ja vürstid, väikesed ja suured,
kogu pidutsev rahvahulk!
Kõiksuse kõnnumaa kõledas tühjuses,
ilmalõbude kalmukünkana
tõuseb Hoorebi mäe ürgne kivimüür
süngelt ja suursuguselt kõrgusse!
Kuid ärgu keegi sellest südant kaotagu,
sest pühast kõrgusest kummardab te kohale Jumal.
Austatud olgu tema, kes ta meid vabastas,
kiidetud igavesest ajast igavesti!
Haarake kätte harfid ja psaltrid
ja magusalt heledahäälsed simblid!
Laske pasunahäältel võimsalt
vohada üle kooride,
et Jumal meid kiitmas kuuleks!
Kiidulaul (Mooses, Aaron, rahvas)
Issand Jumal, sina oled meie varjupaik nüüd ja igavesti!
Enne kui said loodust mäed,
enne olid loodud maa ja meri,
ollid Sina, Jumal, igavesest ajast igavesti.
Sina, kes sa lased inimestel surra
ja kõneled: Tulge jälle, inimlapsed.
Sest tuhat aastat on sinu palge ees
kui üks päevatee ja öine vahikord!
Sina katad maa pilkasse pimedusse,
sinu raevu ees vabisevad ja vappuvad
hirmust taeva talad!
Sina vaatad maa peale, ja seda läbib värin!
Sina puudutad mäge, ja sellest tõuseb suits!
Issanda hääles on jõudu ja võimu!
Auline Jumal kärgib kui pikne!
Issanda hääles on ilu ja toredust!
Issanda hääl purusta seedreid,
saadaks kui tuleleeke!
Ent Issand on armuline halastaja,
suur on tema headus ja truudus.
Issand Jumal, sina oled meie varjupaik!
Jumala ingel
Mooses, nõnda kõneleb Issand:
Teie peate olema püha rahvas,
ja pilve sees tulen ma mäe peal su juurde,
et see rahvas kuuleks neid sõnu,
mida mina sulle räägin, ja usuks sind igavesti!
Sea end valmis ja asu teele pimedusse,
kus on Jumala paik.
Kui teie nüüd tema sõnade järele käite,
siis saate kõikide rahvaste seast teie tema omaks!
Minge ja kiitke Issandat Jumalat,
sest varsti laskub ta alla Siinai mäele!
tehke tara ümber mäe ja hoidke end,
et tema püha raev teid ei purusta!
Koht, mille peal te seisate, on püha maa.
Nõnda siis Aaron hoolitsegu mu asemel rahva eest,
hoidku neid teel, mida Issand on näidanud.
Oo Mooses, mis Issand käskinud, seda ka teeme!
Mine sina üles ta juurde, meie ootame siin!
Oma hinge võin anda pandiks,
et jään rahva juhiks ja karjaseks
ja et te õigelt teelt ei pööra;
minu käest päri tema vere järele!
Kaugele jäägu mõte pöörata ära Issanda teelt!
Nüüd ma tõusen mäkke,
et issand ütleks mulle need sõnad,
mille järele te peate käima!
Juba ümbritseb mäge tume pilv,
juba kogub end kõu tema kantsis,
pasunad hüüavad võimsalt!
Rahvas
Ta tõuseb mäkke. Juba varjab teda pilv,
ükski silm ei seleta teda enam! Meil on hirm!
Värisedes vaatame talle järele!
Mina tahan elada pimeduses, nõnda kõneleb Issand!
Kuula, pasunate hääl! Maa väriseb! Kummardage!
Mina tahan elada pimeduses, nõnda kõneleb Issand!
2. Kuldvasikas
Rahvas
Oh Issand, miks nii kaua, ah Issand, paistab, asjatult,
hilja õhtul ja varavalges, täis hirmu teda ootame!
On nelikümmend päeva sest, kui pimedus ta neelas,
kui pilv ta mähkis endasse, kõik jäljed temast kaotas.
Kuis oli meil Egiptuses liha küllaga!
Kuis ammutasid selgest allikast
kuumad huuled külma märjukest!
Hirm surma ees meid kohutab!
Vist tahab Jumal meie kadu!
Et oleks surnud me ja lagund!
On's Jumal jätnud, reetnud meid?
On's küünal juba igaveseks kukstund?
Oo jumalamees Mooses, kus sa oled?
Kõik asjata! Vaid tühjus vastu kajab!
Haa! Kes on see Issand,
kelle sõna kuulama me peame?
Jehoova sulased, kes need siis on?
Puruks rebigem ta paaelad,
heitkem endalt köidikud!
Ja siis tehkem Jumalad,
kes meie ees võiks käia!
Sest ei ole teada meil,
mis sest Moosesest on saanud,
kes Egiptusest meid ära tõi.
Aaron ja rahvas
Iisrael, sündsusele sind kutsun!
Miks paned Jumala proovile?
Kas selleks Jumal kasvatas oma lapsed ja ülendas,
et nad nüüd temast lahti ütleksid?
Vaiki, mees, vaiki!
Vajuta oma suu tolmu sisse!
Läheb lahti! Tee meile jumalad!
Jumalad, keda me näeme!
Kuidas saan ma teha sellist kurja
ning patustada Issanda, oma Jumala vastu?
Moosese asemel olen ma seotud teid karjatama,
Oo Iisrael, mida küll minult nõuad!
Jonnakas rahvas, vääritu sugu!
Oh õnnetust elada patuste seas!
Kui oleksin ma veel nagu nooruse päevil,
mil Jumala paiste mu pea ümber säras,
ja mina ses valguses pimedas käisin,
ja Jumala saladus kattis mu koda.
Häda sellele, kes Issandat rüvetab!
Minu silmad nutavad Jumala järele,
ma ei saa sinna parata!
Meil jumalaid tarvis on üheks kui teiseks, pea plaani!
Kui plaani ei tule, me käe läbi sured!
Nüüd küllalt! Nagu tahtsite, mul teie agarusest villand!
Te nurjatud, kõik siia nüüd! Ma alla annan!
End vabastage neetud kullast, kõik maha rebige -
keed ja ketid, sõrmused ja rõngad -
oma edevate kaasade kaelalt ja kätelt!
Heitke need siia põrgu katlasse,
mida teie jaoks kütan mina, Aaron, oh häda!
Andke kulda, andke ehteid! Siia, siia!
Tooge peotäite kaupa Egiptuse saki!
Ta teeb meile jumalad, kes etemad Jehoovast!
Näe, ta vormib seal püha sõnni!
Just need on su jumalad, Iisrael,
kes su Egiptusest välja viisid!
Pidu, pidu tahame pidada,
kanda pärgi, kuni need närtsivad!
Tantsida, mängida, tantsida, mängida,
et jääks alatiseks meelde,
millist rõõmu tundsime,
kui Jehoovale vastu hakkasime!
Mooses, Aaron, rahvas
Reeturlik rahvas, mis teisse on läinud?
Häbi ja teotus, häbi ja teotus!
Kildudeks purustan, tolmuks põrmustan
käsulauad, millel kirjutas Jumala sõrm!
Sinul ei pea mitte muid jumalaid olema minu kõrval.
Teid aga põrmustab Jumal ise,
tema raev on kui neelav leek!
Nagu tõusekski suits juba ahjust seal ülal!
Kas kuulete, kuidas ta kärgib, kättemaksujumal?
Õnnetud patused hinged!
[Seis, laske vaadata, kes on see, kes nii raevukalt kärgib?
Kes julgeb tõrkuda kõikvõimsa Jumala tahte vastu?
Oh häda! Minu patud langevad mu peale!]
Kas olete unustanud Jumala teod, tema imed,
mis langenud teile osaks?
Ta lahutas mere ja laskis teid läbi
ja tekitas lainetest müüri.
Ta andis teil' kaaslaseks päeval pilve
ja öösel ereda tule!
Ta purustas kõrbes kaljud
ja kustutaas veega te janu.
Ta andis teil' mannat, kui olite näljas,
ta toitis teid taevaleivaga;
kuid teie ei pidanud liidust kinni,
ei tahtnud elada Jumala seaduse järgi.
[Siia, Jumala juurde kõik, kes veel kuuluvad talle!
Ära uhkelda nii väga oma võimuga, türann!
Me hakkame vastu! Hävitage see jõuk!
Pooge üles usutaganejad!]
II osa
3. Maakuulajate tagasitulek Kaananimaalt
Maakuulajate koor
Läks õnneks, olgu õnnistatud see päev!
Mis Mooses kuulutas, osutus tõeks!
Me leidsime raja tõotatud maale,
süngetest metsadest leidsime pääsu
veerohkele, naervale aasale.
Ja kuigi sattus me teele ka Anaki poegi,
hulljulgeid sangareid, metsikuid, vapraid,
me rünnak on rünnakust ründavam veel,
mingilgi juhul me kartma ei löö!
Nagu viinapuuväädi Eskoli orust,
nii murrame ka oksa võidupalmi küljest!
Tõotatud maa, unistuste maa,
maa, kus küpsevad kuldsed saagid!
Jah, meil õnnestus joobnud pilguga
rännata läbi Kaananimaa!
Mooses
Tagasi on jõudnud Kaanani saadikud!
Kuulake, kuidas te hõisates kiidate Issandat!
Kuid te ei vääri tõotatud maad,
veel kuulen kõrvus te ringtantsu hõiskeid
Jumalateotuse altari ümber!
Ja isegi mu sõber, keda usaldasin,
minu lähim kaaslane ja vend, on mulle võõras!
Mida on see rahvas sulle teinud,
et sa oled patused tema peale toonud.
Aaron ja rahvas
Põrgu väravateni pean ma minema
ja tema raevu hoope taluma!
Otsekui koltunud ja kuivanud lehti
pilluvad patud meid tuulena laiali!
Sügav on kaotus, merestki sügavam,
me süükoorem taevani ulatab,
mõõk juba ripub me peade kohal!
Kuula mind, Mooses, et Jumal sind kuulaks!
Kuula mind, Mooses! Kuula mind!
Aita meil leida andestust Jumala silmis,
anna meile elu, sest oleme ju sulased!
Võta veel enda peale tarkade töö,
vaene kari ei tea ju, mis teeb!
On's raevusuits jäävalt me peade kohal,
kas salvist või arstilt ei saa enam abi?
Aita leida meil armu Jumala silmis!
Ah, vii meid koju, maale,
kus voolab piim ja mesi!
Kuulake sõjasarvede kõminat!
Amalek punases rüüs
tungiks kui oma meestega
välja kõikidest kaljupragudest!
Lohuta end, mu rahvas, ära kohku,
täna lunastame süü oma verega!
Heitke endalt teotus ja häbi!
Seadke end valmis! Jumala ja Kaanani eest!
Kotkatiivul tuisake välja!
Oo Mooses, tule tagasi!
Juhi meid jälle, juhi meid võidule!
Mooses, Jumala ingel, rahvas
Puhuge kõlavaid trompeteid!
Heisake lipud, juudamaa lõvid!
Otsekui mägijõe kobrutav kärestik
tormake alla Amaleki peale!
Nagu kirg, mis metsas möllab,
pannes õhetama ladvad,
saada, Issand, neile raju!
Vaadake, sealt tuleb Issand abiväega,
taevavägi koondumas on teie peade kohale.
Mooses, üles! Tõuse mäele, võta sau,
siruta välja käed, et palves võitu anuda,
väsimatult, raugematult,
sest ei lõpe hirmus võitlus
lahingväljal enne õhtut,
Amalek ei anna armu,
Iisrael võitleb elu eest!
Tõsi on, te peate võitma!
Sest teiega on püha Jumal,
ta kuninglikud trompetid!
See, kes vaigistab meremöllu,
vaigistab ka rahvast mässu!
Vaadake, sealt tuleb Issand abiväega,
tule, pikse ja rahega langeb ta alla!
Jumal on meiega ja meiega on tema raev!
4. Tõotatud maa
Jumala ingel
Kuula, Mooses, mis Issand on otsustanud:
Vaata, sinu aeg on tulnud,
et sa sured ja oma isade juurde magama jääd.
Mine Aabrami mägedesse, Nebo mäe juurde,
mis asub Moabimaal, vaata seda maad,
mille ma annan Iisraeli lastele päranduseks,
ja sure sinna mäe peale, kui oled sinna jõudnud,
ja võta end kokku oma rahva pärast,
justnagu sinu vend Aaron suri
ja võttis end Ori mäe peal kokku oma rahva pärast.
Sest enese ees pead sa nägema maad,
mis ma annan Iisraeli lastele.
Aga sinna saama ei pea sina mitte!
Peagi saab sinust põrm
ja sa võtad end kokku vaga rahva pärast,
vihud, mis pühendatud Issandale,
tulevad omal ajal!
Kui maa, mida ta teile lubanud,
avaneb veelkord su silme ees,
õnnis palveränak, kadumatu!
Paljutõotav armetus lõpetab su tee,
lõpetab su tee!
Mooses
Sina oled Issand, mul ei ole öelda muud,
kui ainult üht: Ma olen valmis!
Kui vaid näen koitu Kaananimaa kohal,
lase mul lahkuda, sa tead minu aega!
Olen võõras ja rändur, nagu kogu mu sugu,
ja vari ma olen, mis seal eemallendab,
aga alati jäävad sinu seadused,
mu Jumal, mu palverännaku lauluks!
Koor
Kõrbeliivast üles mäkke,
kelle käiku seal aeglustab järsk mägitee?
Tuhandel laubal pärlendab higi!
Vaevu puhkame, kohe oleme kohal!
Juba muutub hämaraks Kaananimaal!
Mäe hoovuses tunneme,
kuidas Jumala hingus ja hommikuvärskus
langeb alla Nebo mäelt,
edasi, viimseks tõusuks!
Me oleme kohal!
Oo Kaananimaa, igatsetud, tõotatud, püha maa!
Ihaldatud, taga nutetud kingitus Jumala käest!
Kaananimaa! Laskuge põlvili!
Kaduma sootuks peab senine valu!
Silmad täituvad pisaraist sinu toredust nähes, Kaanan!
Mooses
Ülistatud olgu Issand Jumal,
et ma oma silmadega näen seda maad!
Nüüd lahkun ma rõõmsalt, lahkun rõõmsalt!
Mu Joosua, võta mult sau!
Sinust peab saama käskija Jumala rahva üle!
Vii nad koos Kaalebiga üle Jordani jõe!
Vaata, kuis maa naudib Jumala õnnistust!
Kui uhked on su kojad, Iisrael!
Kuis laienevad sinu ojad,
kuis õitsevad seal lilleaiad!
On Jumal oma laekad avand!
See, Iisrael, on püha maa!
Siin rahus elada sa võid;
siin paljuned, siin suureks saad,
Mu rahvas, tuhat korda suuremaks!
Koor
Nii suri Mooses, Jumala sulane,
sealsamas Moabimaal,
just Jumala sõnade järele,
ja Jumal mattis ta sinna orgu Moabimaale,
ja keegi ei tea tema hauda
kuni tänase päevani.
Rahva kaebus Moosese üle
Kes õigesti elus on toiminud,
leiavad rahu ja puhkavad oma kambris,
üks vürst ja suurmees langes sel päeval Iisraelis,
ja kuknagi enam ei sünni rahva seast sellist prohvetit
nagu Mooses, kes oli näinud Jumalat palgest palgesse!
Kes õigesti elus on toiminud, puhkavad oma kambris.
Üks vürst ja suurmees langes sel päeval Iisraelis!
Kahe palgega jäägu ta vaim
igaveses nooruses meiega!
Ole tervitatud! Üle Jordani jõe läheme vabalt
maale, mis oli meil' tõotatud! Ole tervitatud! |
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