Wolfgang Amadeus Mozart
Die Zauberflöte
Eine große Oper in zwei Aufzugen
Text von Emanuel Schikaneder
KV620
Personen
Sarastro (Basso)
Tamino (Tenore)
Sprecher (Basso)
Erster Priester (Basso)
Zweiter Priester (Tenore)
Dritter Priester (Sprechrolle)
Königin der Nacht (Soprano)
Pamina, ihre Tochter (Soprano)
Erste Dame (Soprano)
Zweite Dame (Soprano)
Dritte Dame (Soprano)
Erster Knabe (Soprano)
Zweiter Knabe (Soprano)
Dritter Knabe (Soprano)
Ein WEIB (Papagena) (Soprano)
Papageno (Basso)
Monostatos, ein Mohr (Tenore)
Erster geharnischter Mann (Tenore)
Zweiter geharnischter Mann (Basso)
Erster Sklave (Sprechrolle)
Zweiter Sklave (Sprechrolle)
Dritter Sklave (Sprechrolle)
Coro: Priester, Sklaven, Gefolge
Ouverture
Erster Aufzug
Das Theater ist eine felsige Gegend,
hier und da mit Bäumen überwachsen;
auf beiden Seiten sind gangbare Berge,
nebst einem runden Tempel.
Erster Auftritt
(Tamino kommt in einem prächtigen javonischen Jagdkleide
rechts von einem Felsen herunter,
mit einem Bogen, aber ohne Pfeil;
eine Schlange verfolgt ihn.)
1. Introduction
TAMINO
Zu Hilfe! Zu Hilfe! sonst bin ich verloren,
Der listigen Schlange zum Opfer erkoren.
Barmherzige Götter! Schon nahet sie sich.
Ach rettet mich! Ach schützet mich!
(Er fällt in Ohnmacht; sogleich öffnet sich die Pforte des Tempels;
drei verschleierte Damen kommen heraus,
jede mit einem silbernen Wurfspieß.)
DREI DAMEN
Stirb, Ungeheur, durch unsre Macht!
(Sie stoßen die Schlange zu drei Stücken entzwei.)
Triumph! Triumph! Sie ist vollbracht
Die Heldentat! Er ist befreit
Durch unsres Armes Tapferkeit.
ERSTE DAME
Ein holder Jüngling sanft und schön!
ZWEITE DAME
So schön, als ich noch nie gesehn.
DRITTE DAME
Ja ja gewiß! zum Malen schön.
DREI DAMEN
Würd’ ich mein Herz der Liebe weihn,
So müßt’ es dieser Jüngling sein.
Laßt uns zu unsrer Fürstin eilen
Ihr diese Nachricht zu erteilen.
Vielleicht daß dieser schöne Mann
Die vor’ge Ruh’ ihr geben kann.
ERSTE DAME
So geht und sagt es ihr,
Ich bleib’ indessen hier.
ZWEITE DAME
Nein nein, geht ihr nur hin,
Ich wache hier für ihn!
DRITTE DAME
Nein nein, das kann nicht sein!
Ich schütze ihn allein.
ERSTE DAME
Ich bleib’ indessen hier!
ZWEITE DAME
Ich wache hier für ihn!
DRITTE DAME
Ich schütze ihn allein!
ERSTE DAME
Ich bleibe!
ZWEITE DAME
Ich wache!
DRITTE DAME
Ich schütze!
DREI DAMEN
Ich! Ich! Ich!
([Jede] für sich.)
Ich sollte fort! Ei ei! wie fein!
Sie wären gern bei ihm allein
Nein nein! das kann nicht sein!
Was wollte ich darum nicht geben,
Könnt’ ich mit diesem Jüngling leben!
Hätt’ ich ihn doch so ganz allein!
Doch keine geht, es kann nicht sein,
Am besten ist es nun, ich geh’.
Du Jüngling, schön und liebevoll,
Du trauter Jüngling, lebe wohl,
Bis ich dich wiederseh’.
(Sie gehen alle drei zur Pforte des Tempels ab,
die sich selbst öffnet und schließt.)
TAMINO
(Erwacht, sieht furchtsam umher.)
Wo bin ich! Ist’s Fantasie, daß ich noch lebe?
oder hat eine höhere Macht mich gerettet?
(Steht auf, sieht umher.)
Wie? Die bösartige Schlange liegt tot zu meinen Füßen?
(Man hört von fern ein Waldflötchen,
worunter das Orchester piano accompagniert.)
TAMINO
(Schpricht unter dem Ritornell.)
Was hör’ ich? Wo bin ich?
Welch unbekannter Ort! Ha,
eine männliche Figur nähert sich dem Tal.
(Versteckt sich hinter einem Baum.)
Zweiter Auftritt
(Papageno kommt den Fußsteig herunter,
hat auf dem Rücken eine große Vogelsteige,
die hoch über den Kopf geht,
worin verschiedene Vögel sind;
auch hält er mit beiden Händen ein Faunen-Flötchen,
pfeift und singt.)
2. Aria
PAPAGENO
Der Vogelfänger bin ich ja
Stets lustig heißa hopsasa!
Ich Vogelfänger bin bekannt
Bei Alt und Jung im ganzen Land.
Weiß mit dem Locken umzugehn
Und mich aufs Pfeifen zu verstehn.
Drum kann ich froh und lustig sein,
Denn alle Vögel sind ja mein.
Der Vogelfänger bin ich ja
Stets lustig heißa hopsasa!
Ich Vogelfänger bin bekannt
Bei Alt und Jung im ganzen Land.
Ein Netz für Mädchen möchte ich,
Ich fing’ sie dutzendweis für mich;
Dann sperrte ich sie bei mir ein,
Und alle Mädchen wären mein.
Wenn alle Mädchen wären mein,
So tauschte ich brav Zucker ein:
Die, welche mir am liebsten wär’,
Der gäb’ ich gleich den Zucker her.
Und küßte sie mich zärtlich dann,
Wär’ sie mein Weib und ich ihr Mann.
Sie schlief’ an meiner Seite ein,
Ich wiegte wie ein Kind sie ein.
(Pfeift, will nach der Arie nach der Pforte gehen.)
TAMINO
(Nimmt ihn bei der Hand.)
He da!
PAPAGENO
Was da!
TAMINO
Sag mir, du lustiger Freund, wer du seist?
PAPAGENO
Wer ich bin?
(Für sich.) Dumme Frage!
(Laut.) Ein Mensch, wie du.
Wenn ich dich nun fragte, wer du bist?
TAMINO
So würde ich dir antworten, daß ich aus fürstlichem Geblüte bin.
PAPAGENO
Das ist mir zu hoch.
Mußt dich deutlicher erklären, wenn ich dich verstehen soll!
TAMINO
Mein Vater ist ein Fürst,
der über viele Länder und Menschen herrscht;
darum nennt man mich Prinz.
PAPAGENO
Länder?... Menschen?... Prinz?...
TAMINO
Daher frag’ ich dich!
PAPAGENO
Langsam! laß mich fragen...
Sag du mir zuvor:
Gibt’s außer diesen Bergen auch noch Länder und Menschen?
TAMINO
Viele Tausende!
PAPAGENO
Da ließ’ sich eine Spekulation mit meinen Vögeln machen.
TAMINO
Nun sag du mir, in welcher Gegend wir sind...
PAPAGENO
In welcher Gegend? (Sieht sich um.)
Zwischen Tälern und Bergen.
TAMINO
Schon recht! aber wie nennt man eigentlich diese Gegend?
Wer beherrscht sie?
PAPAGENO
Das kann ich dir ebensowenig beantworten, als ich weiß,
wie ich auf die Welt gekommen bin.
TAMINO
(Lacht.) Wie? Du wüßtest nicht,
wo du geboren, oder wer deine Eltern waren?
PAPAGENO
Kein Wort!... Ich weiß nicht mehr und nicht weniger,
als daß mich ein alter,
aber sehr lustiger Mann auferzogen und ernährt hat.
TAMINO
Das war vermutlich dein Vater?
PAPAGENO
Das weiß ich nicht.
TAMINO
Hattest du denn deine Mutter nicht gekannt?
PAPAGENO
Gekannt hab’ ich sie nicht; erzählen ließ ich mir’s
einige Mal, daß meine Mutter
einst da in diesem verschlossenen Gebäude
bei der nächtlich sternflammenden Königin gedient hätte.
Ob sie noch lebt, oder was aus ihr geworden ist,
weiß ich nicht...
Ich weiß nur so viel,
daß nicht weit von hier meine Strohhütte steht,
die mich vor Regen und Kälte schützt.
TAMINO
Aber wie lebst du?
PAPAGENO
Von Essen und Trinken, wie alle Menschen.
TAMINO
Wodurch erhältst du das?
PAPAGENO
Durch Tausch. – Ich fange für die sternflammende Königin
und ihre Jungfrauen verschiedene Vögel;
dafür erhalt’ ich täglich Speis’ und Trank von ihr.
TAMINO
(Für sich.) Sternflammende Königin!...
Wenn es etwa gar die mächtige Herrscherin der Nacht wäre!
Sag mir, guter Freund! warst du schon so glücklich,
diese Göttin der Nacht zu sehen?
PAPAGENO
(Der bisher öfters auf seiner Flöte geblasen.)
Deine letzte alberne Frage überzeugt mich,
daß du aus einem fremden Lande geboren bist.
TAMINO
Sei darüber nicht ungehalten, lieber Freund!
Ich dachte nur...
PAPAGENO
Sehen?... Die sternflammende Königin sehen?
Wenn du noch mit einer solchen albernen Frage an mich kommst,
so sperr’ ich dich, so wahr ich Papageno heiße,
wie einen Gimpel in mein Vogelhaus,
verhandle dich dann mit meinen übrigen Vögeln
an die nächtliche Königin und ihre Jungfrauen;
dann mögen sie dich meinetwegen sieden oder braten.
TAMINO
(Für sich.) Ein wunderlicher Mann!
PAPAGENO
Sehen?... Die sternflammende Königin sehen?...
Welcher Sterbliche kann sich rühmen,
sie je gesehen zu haben?...
Welches Menschen Auge würde durch ihren schwarz
durchwebten Schleier blicken können?
TAMINO
(Für sich.) Nun ist’s klar; es ist eben diese nächtliche Königin,
von der mein Vater mir so oft erzählte.
Aber zu fassen, wie ich mich hierher verirrte,
ist außer meiner Macht.
Unfehlbar ist auch dieser Mann kein gewöhnlicher Mensch.
Vielleicht einer ihrer dienstbaren Geister.
PAPAGENO
(Für sich.) Wie er mich so starr anblickt! bald
fang’ ich an, mich vor ihm zu fürchten.
Warum siehst du so verdächtig und schelmisch nach mir?
TAMINO
Weil... weil ich zweifle, ob du Mensch bist...
PAPAGENO
Wie war das?
TAMINO
Nach deinen Federn, die dich bedecken, halt’ ich dich...
(Geht auf ihn zu.)
PAPAGENO
Doch für keinen Vogel?
Bleib zurück, sag’ ich,
und traue mir nicht;
denn ich habe Riesenkraft,
wenn ich jemand packe...
(Für sich.) Wenn er sich nicht bald von mir schrecken läßt,
so lauf’ ich davon.
TAMINO
Riesenkraft? (Er sieht auf die Schlange.)
Also warst du wohl gar mein Erretter,
der diese giftige Schlange bekämpfte?
PAPAGENO
Schlange! (Sieht sich um, weicht zitternd einige Schritte zurück.)
Was da! Ist sie tot oder lebendig?
TAMINO
Du willst durch deine bescheidene
Frage meinen Dank ablehnen
aber ich muß dir sagen,
daß ich ewig für deine so tapfere Handlung dankbar sein werde.
PAPAGENO
Schweigen wir davon still
freuen wir uns, daß sie glücklich überwunden ist.
TAMINO
Aber um alles in der Welt, Freund!
wie hast du dieses Ungeheuer bekämpft?
Du bist ohne Waffen.
PAPAGENO
Brauch’ keine!
Bei mir ist ein starker Druck
mit der Hand mehr als Waffen.
TAMINO
Du hast sie also erdrosselt?
PAPAGENO
Erdrosselt!
(Für sich.) Bin in meinem Leben nicht so stark gewesen als heute.
Dritter Auftritt
DIE DREI DAMEN
(Drohen und rufen zugleich.) Papageno!
PAPAGENO
Aha! das geht mich an. Sieh dich um, Freund!
TAMINO
Wer sind diese Damen?
PAPAGENO
Wer sie eigentlich sind, weiß ich selbst nicht.
Ich weiß nur so viel, daß sie mir täglich meine Vögel abnehmen,
und mir dafür Wein, Zuckerbrot
und süße Feigen bringen.
TAMINO
Sie sind vermutlich sehr schön?
PAPAGENO
Ich denke nicht! denn wenn sie schön wären,
würden sie ihre Gesichter nicht bedecken.
DIE DREI DAMEN
(Drohend.) Papageno!
PAPAGENO
Sei still! sie drohen mir schon.
Du fragst, ob sie schön sind,
und ich kann dir darauf nichts antworten,
als daß ich in meinem Leben nichts Reizenders sah.
(Für sich.) Jetzt werden sie bald wieder gut werden.
DIE DREI DAMEN
(Drohend.) Papageno!
PAPAGENO
Was muß ich denn heute verbrochen haben,
daß sie gar so aufgebracht wider mich sind?
Hier, meine Schönen, übergeb’ ich meine Vögel.
ERSTE DAME
(Reicht ihm eine schöne Bouteille Wasser.)
Dafür schickt dir unsere Fürstin heute zum ersten Mal
statt Wein reines, helles Wasser.
ZWEITE DAME
Und mir befahl sie, daß ich, statt Zuckerbrot,
diesen Stein dir überbringen soll.
Ich wünsche, daß er dir wohl bekommen möge.
PAPAGENO
Was? Steine soll ich fressen?
DRITTE DAME
Und statt der süßen Feigen
hab’ ich die Ehre, dir dies goldene Schloß
vor den Mund zu schlagen.
(Sie schlägt ihm das Schloß vor.
Papageno hat seinen Schmerz durch Gebärden.)
ERSTE DAME
Du willst vermutlich wissen,
warum die Fürstin dich heute so wunderbar bestraft?
(PAPAGENO bejaht es.)
ZWEITE DAME
Damit du künftig nie mehr Fremde belügst.
DRITTE DAME
Und daß du nie dich der Heldentaten rühmst,
die andre vollzogen.
ERSTE DAME
Sag an! Hast du diese Schlange bekämpft?
(PAPAGENO deutet nein.)
ZWEITE DAME
Wer denn also?
(PAPAGENO deutet, er wisse es nicht.)
DRITTE DAME
Wir waren’s, Jüngling, die dich befreiten.
Zittre nicht! dich erwartet Freude und Entzücken.
Hier, dies Gemälde schickt dir die große Fürstin;
es ist das Bildnis ihrer Tochter.
Findest du, sagte sie, daß diese Züge dir nicht gleichgültig sind,
dann ist Glück, Ehr’ und Ruhm dein Los! Auf Wiedersehen.
(Geht ab.)
ZWEITE DAME
Adieu, Monsieur Papageno! (Geht ab.)
ERSTE DAME
Fein nicht zu hastig getrunken! (Geht lachend ab.)
(PAPAGENO hat immer sein stummes Spiel gehab.)
(TAMINO ist gleich beim Empfang des Bildnisses
aufmerksam geworden;
seine Liebe nimmt zu,
ob er gleich für alle diese Reden taub schien.)
Vierter Auftritt
3. Aria
TAMINO
Dies Bildnis ist bezaubernd schön,
Wie noch kein Auge je gesehn.
Ich fühl’ es, wie dies Götterbild
Mein Herz mit neuer Regung füllt.
Dies Etwas kann ich zwar nicht nennen,
Doch fühl’ ich’s hier wie Feuer brennen;
Soll die Empfindung Liebe sein?
Ja, ja, die Liebe ist’s allein.
O wenn ich sie nur finden könnte!
O wenn sie doch schon vor mir stände!
Ich würde – würde warm und rein –
Was würde ich? –
Ich würde sie voll Entzücken
An diesen heißen Busen drücken,
Und ewig wäre sie dann mein!
(Tamino will abgehen.)
Fünfter Auftritt
ERSTE DAME
Rüste dich mit Mut und Standhaftigkeit, schöner Jüngling!
Die Fürstin...
ZWEITE DAME
...Hat mir aufgetragen, dir zu sagen...
DRITTE DAME
... Daß der Weg zu deinem künftigen Glücke nunmehr gebahnt sei.
ERSTE DAME
Sie hat jedes deiner Worte gehört, so du sprachst; sie hat...
ZWEITE DAME
...Jeden Zug in deinem Gesichte gelesen.
Ja noch mehr, ihr mütterliches Herz...
DRITTE DAME.
...Hat beschlossen, dich ganz glücklich zu machen.
Hat dieser Jüngling, sprach sie, auch so viel Mut und Tapferkeit,
als er zärtlich ist,
o so ist meine Tochter ganz gewiß gerettet.
TAMINO
Gerettet? O ewige Dunkelheit!
Was hör’ ich? Das Original?
ERSTE DAME
Hat ein mächtiger, böser Dämon ihr entrissen.
TAMINO
Entrissen? O ihr Götter! sagt, wie konnte das geschehen?
ERSTE DAME
Sie saß an einem schönen Maientage
ganz allein in dem alles belebenden Zypressenwäldchen,
welches immer ihr Lieblingsaufenthalt war.
Der Bösewicht schlich unbemerkt hinein...
ZWEITE DAME
...Belauschte sie, und...
DRITTE DAME
...Er hat nebst seinem bösen Herzen auch noch die Macht,
sich in jede erdenkliche Gestalt zu verwandeln;
auf solche Weise hat er auch Pamina...
ERSTE DAME
Dies ist der Name der königlichen Tochter, so Ihr anbetet.
TAMINO
O Pamina! du mir entrissen...
du in der Gewalt eines üppigen Bösewichts!...
bist vielleicht in diesem Augenblicke... schrecklicher Gedanke!
DIE DREI DAMEN
Schweig, Jüngling!
ERSTE DAME
Lästere der holden Schönheit Tugend nicht!
Trotz aller Pein,
so die Unschuld duldet,
ist sie sich immer gleich.
Weder Zwang noch Schmeichelei ist vermögend,
sie zum Wege des Lasters zu verführen.
TAMINO
O sagt, Mädchen! sagt, wo ist des Tyrannen Aufenthalt?
ZWEITE DAME
Sehr nahe an unsern Bergen lebt er
in einem angenehmen und reizenden Tale.
Seine Burg ist prachtvoll, und sorgsam bewacht.
TAMINO
Kommt, Mädchen! führt mich!
Pamina sei gerettet!
Der Bösewicht falle von meinem Arm;
das schwör’ ich bei meiner Liebe, bei meinem Herzen!
(Sogleich wird ein heftig erschütternder Akkord mit Musik gehört.)
Ihr Götter! was ist das?
DIE DREI DAMEN
Fasse dich!
ERSTE DAME
Es verkündigt die Ankunft unserer Königin.
(Donner.)
DIE DREI DAMEN
Sie kommt!
(Donner.)
Sechster Auftritt
(Die Berge teilen sich auseinander,
und das Theater verwandelt sich in ein prächtiges Gemach.)
4. Recitativo ed Aria
KÖNIGIN DER NACHT
(Sitzt auf einem Thron,
welcher mit transparenten Sternen geziert ist.)
O zittre nicht, mein lieber Sohn,
Du bist unschuldig, weise, fromm
Ein Jüngling so wie du, vermag am besten,
Dies tiefbetrübte Mutterherz zu trösten.
Zum Leiden bin ich auserkoren,
Denn meine Tochter fehlet mir.
Durch sie ging all mein Glück verloren,
Ein Bösewicht entfloh mit ihr.
Noch seh’ ich ihr Zittern
Mit bangem Erschüttern,
Ihr ängstliches Beben,
Ihr schüchternes Streben.
Ich mußte sie mir rauben sehen,
Ach helft! ach helft! – war alles was sie sprach –
Allein vergebens war ihr Flehen,
Denn meine Hilfe war zu schwach.
Du, du, du wirst sie zu befreien gehen,
Du wirst der Tochter Retter sein. –
Und werd’ ich dich als Sieger sehen,
So sei sie dann auf ewig dein.
(Mit den drei Damen ab.)
Siebenter Auftritt
(Das Theater verwandelt sich wieder so, wie es vorher war.)
TAMINO
(Nach einer Pause.)
Ist’s denn auch Wirklichkeit, was ich sah?
oder betäubten mich meine Sinnen?
O ihr guten Götter,
täuscht mich nicht!
oder ich unterliege eurer Prüfung.
Schützet meinen Arm, stählt meinen Mut,
und Taminos Herz wird ewigen Dank euch entgegenschlagen.
(Er will gehe.)
(PAPAGENO tritt ihm in den Weg.)
5. Quintetto
PAPAGENO
(Mit dem Schlosse vor dem Maul, winkt traurig darauf.)
Hm, hm, hm, hm, hm!
TAMINO
Der Arme kann von Strafe sagen,
Denn seine Sprache ist dahin!
PAPAGENO
Hm, hm, hm, hm, hm!
TAMINO
Ich kann nichts tun, als dich beklagen,
Weil ich zu schwach zu helfen bin!
Achter Auftritt
ERSTE DAME
Die Königin begnadigt dich,
die Strafe dir durch mich.
(Nimmt ihm das Schloß vom Maul weg.)
PAPAGENO
Nun plaudert Papageno wieder!
ZWEITE DAME
Ja plaudre! Lüge nur nicht wieder!
PAPAGENO
Ich lüge nimmermehr, nein, nein!
DREI DAMEN
Dies Schloß soll deine Warnung sein!
PAPAGENO
Dies Schloß meine Warnung sein!
ALLE
Bekämen doch die Lügner alle
Ein solches Schloß vor ihren Mund:
Statt Haß, Verleumdung, schwarzer Galle,
Bestünden Lieb’ und Bruderbund!
ERSTE DAME
O Prinz, nimm dies Geschenk von mir,
Dies sendet unsre Fürstin dir.
(Gibt Tamino eine goldene Flöte.)
Die Zauberflöte wird dich schützen,
Im größten Unglück unterstützen.
DREI DAMEN
Hiemit kannst du allmächtig handeln,
Der Menschen Leidenschaft verwandeln,
Der Traurige wird freudig sein,
Den Hagestolz nimmt Liebe ein.
ALLE
O so eine Flöte ist mehr
Als Gold und Kronen wert,
Denn durch sie wird Menschenglück
Und Zufriedenheit vermehrt.
PAPAGENO
Nun ihr schönen Frauenzimmer
Darf ich? so empfehl’ ich mich?
DREI DAMEN
Dich empfehlen kannst du immer,
Doch bestimmt die Fürstin dich,
Mit dem Prinzen ohn’ Verweilen
Nach Sarastros Burg zu eilen.
PAPAGENO
Nein dafür bedank’ ich mich.
Von euch selbsten hörte ich,
Daß er wie ein Tigertier.
Sicher ließ’ ohn’ alle Gnaden
Mich Sarastro rupfen, braten,
Setzte mich den Hunden für.
DREI DAMEN
Dich schützt der Prinz, trau ihm allein.
Dafür sollst du sein Diener sein.
PAPAGENO
(Für sich.)
Daß doch der Prinz beim Teufel wäre.
Mein Leben ist mir lieb.
Am Ende schleicht, bei meiner Ehre,
Er von mir wie ein Dieb.
ERSTE DAME
(Gibt ihm eine Machine wie ein hölzernes Gelächter.)
Hier nimm dies Kleinod, es ist dein.
PAPAGENO
Ei! ei! was mag darinnen sein?
DREI DAMEN
Darinnen hörst du Glöckchen tönen!
PAPAGENO
Werd’ ich sie auch wohl spielen können?
DREI DAMEN
O ganz gewiß! ja ja gewiß!
ALLE FÜNF
Silberglöckchen, Zauberflöten
Sind zu eurem/unserm Schutz vonnöten!
Lebet wohl! wir wollen gehn!
Lebet wohl – auf Wiedersehn!
(Alle wollen gehen.)
TAMINO
Doch, schöne Damen, saget an...
PAPAGENO
...Wo man die Burg wohl finden kann?
BEIDE
Wo man die Burg wohl finden kann?
DREI DAMEN
Drei Knäbchen, jung, schön, hold, und weise
Umschweben euch auf eurer Reise.
Sie werden eure Führer sein,
Folgt ihrem Rate ganz allein.
TAMINO, PAPAGENO
Drei Knäbchen, jung, schön, hold, und weise
Umschweben uns auf unsrer Reise.
DREI DAMEN
Sie werden eure Führer sein,
Folgt ihrem Rate ganz allein.
ALLE
So lebet wohl! wir wollen gehn;
Lebt wohl, lebt wohl, auf Wiedersehn!
(Alle ab.)
Neunter Auftritt
(Zwei Sklaven tragen, sobald das Theater
in ein prächtiges ägyptisches Zimmer verwandelt ist,
schöne Polster nebst
einem prächtigen türkischen Tisch heraus,
breiten Teppiche auf,
sodann kommt der dritte Sklave.)
DRITTER SKLAVE
Ha, ha, ha!
ERSTER SKLAVE
Pst, pst!
ZWEITER SKLAVE
Was soll denn das Lachen?
DRITTER SKLAVE
Unser Peiniger, der alles belauschende Mohr,
wird morgen sicherlich gehangen oder gespießt.
Pamina! Ha, ha, ha!
ERSTER SKLAVE
Nun?
DRITTER SKLAVE
Das reizende Mädchen! Ha, ha, ha!
ZWEITER SKLAVE
Nun?
DRITTER SKLAVE
Ist entsprungen.
ERSTER UND ZWEITER SKLAVE
Entsprungen?
ERSTER SKLAVE
Und sie entkam?
DRITTER SKLAVE
Unfehlbar! Wenigstens ist’s mein wahrer Wunsch.
ERSTER SKLAVE
O Dank euch, ihr guten Götter!
ihr habt meine Bitte erhört.
DRITTER SKLAVE
Sagt’ ich euch nicht immer,
es wird doch ein Tag für uns scheinen,
wo wir gerochen,
und der schwarze Monostatos bestraft werden wird.
ZWEITER SKLAVE
Was spricht nun der Mohr zu der Geschichte?
ERSTER SKLAVE
Er weiß doch davon?
DRITTER SKLAVE
Natürlich! Sie entlief vor seinen Augen.
Wie mir einige Brüder erzählten,
die im Garten arbeiteten, und von weitem sahen und hörten,
so ist der Mohr nicht mehr zu retten;
auch wenn Pamina von Sarastros
Gefolge wieder eingebracht würde.
ERSTER UND ZWEITER SKLAVE
Wieso?
DRITTER SKLAVE
Du kennst ja den üppigen Wanst und seine Weise;
das Mädchen aber war klüger, als ich dachte.
In dem Augenblicke, da er zu siegen glaubte,
rief sie Sarastros Namen:
das erschütterte den Mohren;
er blieb stumm und unbeweglich stehen
indes lief Pamina nach dem Kanal und schiffte
on selbst in einer Gondel dem Palmwäldchen zu.
ERSTER SKLAVE
O wie wird das schüchterne Reh mit Todesangst
dem Palaste ihrer zärtlichen Mutter zueilen.
Zehnter Auftritt
MONOSTATOS
(Von innen.) He Sklaven!
ERSTER SKLAVE
Monostatos’ Stimme!
MONOSTATOS
He Sklaven! Schafft Fesseln herbei.
DIE DREI SKLAVEN
Fesseln?
ERSTER SKLAVE
(Läuft zur Seitentür.)
Doch nicht für Pamina?
O ihr Götter! da seht, Brüder,
das Mädchen ist gefangen.
ZWEITER UND DRITTER SKLAVE
Pamina? – Schrecklicher Anblick!
ERSTER SKLAVE
Seht, wie der unbarmherzige Teufel
sie bei ihren zarten Händchen faßt.
Das halt’ ich nicht aus.
(Geht auf die andere Seite ab.)
ZWEITER SKLAVE
Ich noch weniger. (Auch dort ab.)
DRITTER SKLAVE
So was sehen zu müssen, ist Höllenmarter! (Ab.)
Elfter Auftritt
6. Terzetto
MONOSTATOS
Du feines Täubchen nur herein!
PAMINA
(Die von Sklaven hereingeführt wird.)
O welche Marter, welche Pein!
MONOSTATOS
Verloren ist dein Leben!
PAMINA
Der Tod macht mich nicht beben;
Nur meine Mutter dauert mich,
Sie stirbt vor Gram ganz sicherlich.
MONOSTATOS
He Sklaven legt ihr Fesseln an;
(Sie legen ihr Fesseln an.)
Mein Haß soll dich verderben!
PAMINA
O laß mich lieber sterben,
Weil nichts, Barbar, dich rühren kann.
(Sie sinkt in Ohnmacht auf ein Sofa.)
MONOSTATOS
Nun fort! Laßt mich bei ihr allein.
(Die Sklaven gehen ab.)
Zwölfter Auftritt
PAPAGENO
(Am Fenster von außen, ohne gleich gesehen zu werden.)
Wo bin ich wohl? wo mag ich sein?
Aha! da find’ ich Leute.
Gewagt; ich geh’ hinein.
(Geht herein.)
Schön Mädchen jung und rein,
Viel weißer noch als Kreide.
MONOSTATOS UND PAPAGENO
(Sehen sich, erschricht einer über den andern.)
Hu! das ist der Teufel sicherlich.
Hab Mitleid! Verschone mich! Hu, Hu, Hu!
(Laufen beide ab.)
Dreizehnter Auftritt
PAMINA
(Spricht wie im Traum.)
Mutter... Mutter... Mutter!
(Sie erholt sich, sieht sich um)
Wie? Noch schlägt dieses Herz?
Zu neuen Qualen erwacht?
O das ist hart, sehr hart!
Mir bitterer als der Tod.
Vierzehnter Auftritt
PAPAGENO
Bin ich nicht ein Narr, daß ich mich schrecken ließ?
Es gibt ja schwarze Vögel in der Welt,
warum denn nicht auch schwarze Menschen?
Ah, sich! da hier ist das schöne Fräuleinbild noch.
Du Tochter der nächtlichen Königin!
PAMINA
Nächtliche Königin? Wer bist du?
PAPAGENO
Ein Abgesandter der sternflammenden Königin.
PAMINA
(Freudig.) Meiner Mutter? O Wonne! Dein Name!
PAPAGENO
Papageno.
PAMINA
Papageno? Papageno... Ich erinnere mich,
den Namen oft gehört zu haben,
dich selbst aber sah ich nie.
PAPAGENO
Ich dich ebensowenig.
PAMINA
Du kennst also meine gute, zärtliche Mutter?
PAPAGENO
Wenn du die Tochter der nächtlichen Königin bist – ja!
PAMINA
O ich bin es.
PAPAGENO
Das will ich gleich erkennen.
(Er sieht das Porträt an, welches der Prinz zuvor empfangen,
und Papageno nun an einem Bande am Halse trägt.)
Die Augen schwarz... richtig, schwarz.
Die Lippen rot... richtig, rot.
Blonde Haare... blonde Haare.
Alles trifft ein, bis auf Händ’ und Füße.
Nach dem Gemälde zu schließen,
sollst du weder Hände noch Füße haben;
denn hier sind auch keine angezeigt.
PAMINA
Erlaube mir... Ja ich bin’s!
Wie kam es in deine Hände?
PAPAGENO
Dir das zu erzählen, wäre zu weitläufig;
es kam von Hand zu Hand.
PAMINA
Wie kam es in die deinige?
PAPAGENO
Auf eine wunderbare Art.
Ich habe es gefangen.
PAMINA
Gefangen?
PAPAGENO
Ich muß dir das umständlicher erzählen.
Ich kam heute früh wie gewöhnlich
zu deiner Mutter Palast mit meiner Lieferung.
PAMINA
Lieferung?
PAPAGENO
Ja, ich liefere deiner Mutter
und ihren Jungfrauen schon seit vielen Jahren
alle die schönen Vögel in den Palast.
Eben, als ich im Begriff war, meine Vögel abzugeben,
sah ich einen Menschen vor mir,
der sich Prinz nennen läßt.
Dieser Prinz hat deine Mutter so eingenommen,
daß sie ihm dein Bildnis schenkte
und ihm befahl, dich zu befreien.
Sein Entschluß, war so schnell,
als seine Liebe zu dir.
PAMINA
(Freudig.) Liebe? Er liebt mich also?
O sage mir das noch einmal,
ich höre das Wort Liebe gar zu gerne.
PAPAGENO
Das glaube ich dir, ohne zu schwören; bist ja ein Fräuleinbild.
Wo blieb ich denn?
PAMINA
Bei der Liebe.
PAPAGENO
Richtig, bei der Liebe!
Das nenn’ ich Gedächtnis haben
kurz also, diese große Liebe
zu dir war der Peitschenstreich,
um unsre Füße in schnellen Gang zu bringen;
nun sind wir hier,
dir tausend schöne und angenehme Sachen zu sagen;
dich in unsre Arme zu nehmen,
und, wenn es möglich ist, ebenso schnell,
wo nicht schneller als hierher,
in den Palast deiner Mutter zu eilen.
PAMINA
Das ist alles sehr schön gesagt;
aber lieber Freund!
wenn der unbekannte Jüngling oder Prinz,
wie er sich nennt,
Liebe für mich fühlt,
warum säumt er so lange,
mich von meinen Fesseln zu befreien?
PAPAGENO
Da steckt eben der Haken.
Wie wir von den Jungfrauen Abschied nahmen,
so sagten sie uns, drei holde Knaben
würden unsre Wegweiser sein,
sie würden uns belehren,
wie und auf was Art wir handeln sollen.
PAMINA
Sie lehrten euch?
PAPAGENO
Nichts lehrten sie uns, denn wir haben keinen gesehen.
Zur Sicherheit also war der Prinz so fein, mich voraus zu schicken,
um dir unsre Ankunft anzukündigen.
PAMINA
Freund, du hast viel gewagt!
Wenn Sarastro dich hier erblicken sollte
PAPAGENO
So wird mir meine Rückreise erspart
das kann ich mir denken.
PAMINA
Dein martervoller Tod würde ohne Grenzen sein.
PAPAGENO
Um diesem auszuweichen, so gehen wir lieber beizeiten.
PAMINA
Wie hoch mag wohl die Sonne sein?
PAPAGENO
Bald gegen Mittag.
PAMINA
So haben wir keine Minute zu versäumen.
Um diese Zeit kommt Sarastro gewöhnlich von der Jagt zurück.
PAPAGENO
Sarastro ist also nicht zu Hause?
Pah! da haben wir gewonnenes Spiel!
Komm, schönes Fräuleinbild!
du wirst Augen machen,
wenn du den schönen Jüngling erblickst.
PAMINA
Wohl denn, es sei gewagt!
(Sie gehen, Pamina kehrt um.)
Aber wenn dies ein Fallstrick wäre
wenn dieser nun ein böser Geist von Sarastros Gefolge wäre?
(Sieht ihn bedenklich an.)
PAPAGENO
Ich ein böser Geist?
Wo denkt Ihr hin, Fräuleinbild?
Ich bin der beste Geist von der Welt.
PAMINA
Doch nein;
das Bild hier überzeugt mich,
daß ich nicht getäuscht bin;
es kommt von den Händen meiner zärtlichsten Mutter.
PAPAGENO
Schön’s Fräuleinbild,
wenn dir wieder ein so böser Verdacht aufsteigen sollte,
daß ich dich betrügen wollte,
so denke nur fleißig an die Liebe,
und jeder böse Argwohn wird schwinden.
PAMINA
Freund, vergib! vergib!
wenn ich dich beleidigte.
Du hast ein gefühlvolles Herz,
das sehe ich in jedem deiner Züge.
PAPAGENO
Ach, freilich habe ich ein gefühlvolles Herz
aber was nützt mir das alles?
Ich möchte mir oft alle meine Federn ausrupfen,
wenn ich bedenke, daß Papageno noch keine Papagena hat.
PAMINA
Armer Mann! Du hast also noch kein Weib?
PAPAGENO
Nicht einmal ein Mädchen, viel weniger ein Weib!
Ja das ist betrübt!
Und unsereiner hat doch auch bisweilen seine lustigen Stunden,
wo man gern gesellschaftliche Unterhaltung haben möcht’.
PAMINA
Geduld, Freund!
Der Himmel wird auch für dich sorgen;
er wird dir eine Freundin schicken,
ehe du dir’s vermutest.
PAPAGENO
Wenn er’s nur bald schickte.
7. Duetto
PAMINA
Bei Männern, welche Liebe fühlen,
Fehlt auch ein gutes Herze nicht.
PAPAGENO
Die süßen Triebe mitzufühlen,
Ist dann der Weiber erste Pflicht.
PAPAGENO UND PAMINA
Wir wollen uns der Liebe freun,
Wir leben durch die Lieb’ allein.
PAMINA
Die Lieb’ versüßet jede Plage,
Ihr opfert jede Kreatur.
PAPAGENO
Sie würzet unsre Lebenstage,
Sie wirkt im Kreise der Natur.
PAPAGENO UND PAMINA
Ihr hoher Zweck zeigt deutlich an:
Nichts Edlers sei, als Weib und Mann.
Mann und Weib, und Weib und Mann
Reichen an die Gottheit an.
(Beide ab.)
Fünfzehnter Auftritt
Das Theater verwandelt sich in einen Hain.
Ganz im Grunde der Bühne ist ein schöner Tempel,
worauf diese Worte stehen: “Tempel der Weisheit“;
dieser Tempel führt mit Säulen zu zwei andern Tempeln,
rechts auf dem einen steht: “Tempel der Vernunft“.
Links steht “Tempel der Natur“.
(Drei Knaben führen den Tamino herein,
jeder hat einen silbernen Palmzweig in der Hand.)
8. Finale
DREI KNABEN
Zum Ziele führt dich diese Bahn,
Doch mußt du Jüngling männlich siegen,
Drum höre unsre Lehre an:
Sei standhaft, duldsam, und verschwiegen!
TAMINO
Ihr holden Kleinen saget an,
Ob ich Paminen retten kann?
DREI KNABEN
Dies kund zu tun, steht uns nicht an,
Sei standhaft, duldsam und verschwiegen!
Bedenke dies, kurz, sei ein Mann,
Dann Jüngling wirst du männlich siegen.
(Gehen ab.)
TAMINO
Die Weisheitslehre dieser Knaben
Sei ewig mir ins Herz gegraben.
Wo bin ich nun? was wird mit mir?
Ist dies der Sitz der Götter hier?
Doch zeigen die Pforten – es zeigen die Säulen,
Daß Klugheit, und Arbeit, und Künste hier weilen.
Wo Tätigkeit thronet und Müßiggang weicht,
Erhält seine Herrschaft das Laster nicht leicht.
Ich wage mich mutig zur Pforte hinein.
Die Absicht ist edel, und lauter, und rein.
Erzittre, feiger Bösewicht!
Paminen retten ist mir Pflicht.
(Geht an die Pforte rechts, macht sie auf,
und als er hinein will, hört man von fern eine Stimme.)
EINE STIMME
Zurück!
TAMINO
Zurück? zurück? so wag’ ich hier mein Glück!
(Geht an die Pforte links. Eine stimme von innen.)
EINE STIMME
Zurück!
TAMINO
Auch hier ruft man: „zurück?“
(Sieht sich um.)
Da seh’ ich noch eine Tür.
Vielleicht find’ ich den Eingang hier!
(Er klopft, ein alter Priester erscheint.)
PRIESTER
Wo willst du kühner Fremdling hin?
Was suchst du hier im Heiligtum?
TAMINO
Der Lieb’ und Tugend Eigentum.
PRIESTER
Die Worte sind von hohem Sinn
Allein, wie willst du diese finden?
Dich leitet Lieb’ und Tugend nicht,
Weil Tod und Rache dich entzünden.
TAMINO
Nur Rache für den Bösewicht.
PRIESTER
Den wirst du wohl bei uns nicht finden.
TAMINO
(Schnell.) Sarastro herrscht in diesen Gründen?
PRIESTER
Ja, ja, Sarastro herrschet hier.
TAMINO
Doch in dem Weisheit Tempel nicht?
PRIESTER
(Langsam.) Er herrscht im Weisheitstempel hier!
TAMINO
So ist denn alles Heuchelei!
(Will gehen.)
PRIESTER
Willst du schon wieder gehn?
TAMINO
Ja ich will gehen, froh, und fre
Nie euren Tempel sehn!
PRIESTER
Erklär dich näher mir,
Dich täuschet ein Betrug!
TAMINO
Sarastro wohnet hier,
Das ist mir schon genug!
PRIESTER
Wenn du dein Leben liebst,
So rede, bleibe da!
Sarastro hassest du?
TAMINO
Ich haß’ ihn ewig, ja!
PRIESTER
Nun gib mir deine Gründe an!
TAMINO
Er ist ein Unmensch, ein Tyrann!
PRIESTER
Ist das, was du gesagt, erwiesen?
TAMINO
Durch ein unglücklich Weib bewiesen,
Das Gram und Jammer niederdrückt!
PRIESTER
Ein Weib hat also dich berückt?
Ein Weib tut wenig, plaudert viel,
Du Jüngling glaubst dem Zungenspiel
O legte doch Sarastro dir
Die Absicht seiner Handlung für.
TAMINO
Die Absicht ist nur allzuklar!
Riß nicht der Räuber ohn’ Erbarmen
Pamina aus der Mutter Armen?
PRIESTER
Ja Jüngling was du sagst, ist wahr!
TAMINO
Wo ist sie, die er uns geraubt?
Man opferte vielleicht sie schon?
PRIESTER
Dir dies zu sagen, teurer Sohn,
Ist jetzt und mir noch nicht erlaubt.
TAMINO
Erklär dies Rätsel, täusch mich nicht!
PRIESTER
Die Zunge bindet Eid und Pflicht!
TAMINO
Wann also wird die Decke schwinden?
PRIESTER
Sobald dich führt der Freundschaft Hand
Ins Heiligtum zum ew’gen Band.
(Geht ab.)
TAMINO
(Allein.) O ew’ge Nacht! wann wirst du schwinden? –
wann wird das Licht mein Auge finden?
CHOR
(Von innen.)
Bald, Jüngling, oder nie?
TAMINO
Bald sagt ihr oder nie?
Ihr Unsichtbaren, saget mir;
Lebt denn Pamina noch?
CHOR
Pamina lebet noch!
TAMINO
(Freudig.)
Sie lebt! Ich danke euch dafür.
(Nimmt seine Flöte heraus.)
O wenn ich doch im Stande wäre,
Allmächtige, zu eurer Ehre, mit jedem Tone
meinen Dank zu schildern, wie er hier entsprang.
(Aufs Herz deutend. Er spielt.
Es kommen wilde Tiere von allen Arten hervor, ihm zuzuhören.
Er hört auf, und sie fliehen.
Die Vögel pfeifen dazu.)
Wie stark ist nicht dein Zauberton,
Weil holde Flöte durch dein Spielen
Selbst wilde Tiere Freude fühlen.
Doch nur Pamina, nur Pamina bleibt’ davon.
(Spielt.)
Pamina! Pamina! höre, höre mich!
(Spielt.)
Umsonst! Umsonst!
(Spielt.)
Wo? Ach, wo, wo find’ ich dich
(Spielt, Papageno antwortet von innen mit seinem Flötchen.)
Ha, das ist Papagenos Ton!
(Spielt. Papageno antwortet.)
Vielleicht sah er Paminen schon!
Vielleicht eilt sie mit ihm zu mir!
Vielleicht führt mich der Ton zu ihr.
(Er eilt ab.)
Sechzehnter Auftritt
PAMINA UND PAPAGENO
(Ohne Fesseln.)
Schnelle Füße, rascher Mut
Schützt vor Feindes List und Wut.
Fänden wir Tamino doch!
Sonst erwischen sie uns noch!
PAMINA
Holder Jüngling!
PAPAGENO
Stille, stille, ich kann’s besser,
(Pfeift, Tamino antwortet von innen auf seiner Flöte.)
PAMINA UND PAPAGENO
Welche Freude ist wohl größer!
Freund Tamino hört uns schon.
Hieher kam der Flötenton.
Welch ein Glück, wenn ich ihn finde,
Nur geschwinde! Nur geschwinde!
Siebzehnter Auftritt
(Wollen hineingehen.)
MONOSTATOS
(Ihrer spottend.)
Nur geschwinde! Nur geschwinde!
Ha hab’ ich euch noch erwischt!
Nur herbei mit Stahl und Eisen;
Wart’, man wird euch Mores weisen!
Den Monostatos berücken!
Nur herbei mit Band und Stricken,
He ihr Sklaven kommt herbei!
PAMINA UND PAPAGENO
Ach! nun ist’s mit uns vorbei!
MONOSTATOS
He! ihr Sklaven kommt herbei!
(Die Sklaven kommen mit Fesseln.)
PAPAGENO
Wer viel wagt gewinnt oft viel!
Komm du schönes Glockenspiel,
Laß die Glöckchen klingen, klingen,
Daß die Ohren ihnen singen.
(Schlägt auf seinem Instrument. Gehen marschmäßig ab.)
MONOSTATOS UND SKLAVEN
Das klinget so herrlich,
Das klinget so schön!
La-ra-la la la, la-ra-la, la la la-ra-la!
Nie hab’ ich so etwas
Gehört und gesehn!
La-ra-la la la, la-ra-la, la la la-ra-la!
(Gehen marschmäßig ab.)
PAMINA UND PAPAGENO
(Lacht.)
Könnte jeder brave Mann
Solche Glöckchen finden,
Seine Feinde würden dann
Ohne Mühe schwinden,
Und er lebte ohne sie
In der besten Harmonie,
Nur der Freundschaft Harmonie
Mildert die Beschwerden,
Ohne diese Sympathie
Ist kein Glück auf Erden.
CHOR
(Von innen.)
Es lebe Sarastro! Sarastro lebe!
PAPAGENO
Was soll dies bedeuten? Ich zittre, ich bebe!
PAMINA
O Freund! nun ist’s um uns getan!
Dies kündigt den Sarastro an!
PAPAGENO
O wär’ ich eine Maus,
Wie wollt’ ich mich verstecken
Wär ich so klein wie Schnecken,
So kröch’ ich in mein Haus!
Mein Kind, was werden wir nun sprechen?
PAMINA
Die Wahrheit! Die Wahrheit,
Sei sie auch Verbrechen!
Achtzehnter Auftritt
(Ein Zug von Gefolge;
zuletzt fährt Sarastro auf einem Triumphwagen heraus,
der von sechs Löwen gezogen wird.)
CHOR
Es lebe Sarastro! Sarastro soll leben!
Er ist es, dem wir uns mit Freuden ergeben!
Stets mög’ er des Lebens als Weiser sich freun.
Er ist unser Abgott, dem alle sich weihn.
(Dieser Chor wird gesungen,
bis Sarastro aus dem Wagen ist.)
PAMINA
(Kniet.)
Herr, ich bin zwar Verbrecherin!
Ich wollte deiner Macht entfliehn!
Allein die Schuld ist nicht an mir!
Der böse Mohr verlangte Liebe,
Darum, o Herr, entfloh ich dir.
SARASTRO
Steh auf, erheitre dich, o Liebe;
Denn ohne erst in dich zu dringen,
Weiß ich von deinem Herzen mehr,
Du liebest einen andern sehr.
Zur Liebe will ich dich nicht zwingen,
Doch geb’ ich dir die Freiheit nicht.
PAMINA
Mich rufet ja die Kindespflicht,
Denn meine Mutter...
SARASTRO
...Steht in meiner Macht.
Du würdest um dein Glück gebracht,
Wenn ich dich ihren Händen ließe.
PAMINA
Mir klingt der Mutter Namen süße.
Sie ist es...
SARASTRO
Und ein stolzes Weib.
Ein Mann muß eure Herzen leiten,
Denn ohne ihn pflegt jedes Weib
Aus ihrem Wirkungskreis zu schreiten.
Neunzehnter Auftritt
MONOSTATOS
Na, stolzer Jüngling nur hieher!
Hier ist Sarastro, unser Herr!
PAMINA
(Sieht Tamino.)
Er ist’s!
TAMINO
(Sieht Pamina.)
Sie ist’s,
PAMINA
Ich glaub’ es kaum!
TAMINO
Sie ist’s!
PAMINA
Er ist’s!
TAMINO
Es ist kein Traum!
PAMINA
Es schling mein Arm sich um ihn her!
TAMINO
Es schling mein Arm sich um sie her!
TAMINO UND PAMINA
Und wenn es auch mein Ende wär!
CHOR
Was soll das heißen?
MONOSTATOS
Welch eine Dreistigkeit!
Gleich auseinander! das geht zu weit!
(Trennt sie; kniet [dann vor Sarastro] nieder.)
Dein Sklave liegt zu deinen Füßen,
Laß den verwegnen Frevler büßen.
Bedenk, wie frech der Knabe ist!
Durch dieses seltnen Vogels List
Wollt’ er Paminen dir entführen,
Allein ich wußt’ ihn auszuspüren.
Du kennst mich! – meine Wachsamkeit.
SARASTRO
Verdient, daß man ihr Lorbeer streut.
He! gebt dem Ehrenmann sogleich...
MONOSTATOS
Schon deine Gnade macht mich reich.
SARASTRO
...Nur sieben und siebenzig Sohlenstreich’.
MONOSTATOS
Ach Herr, den Lohn verhofft’ ich nicht!
SARASTRO
Nicht Dank! es ist ja meine Pflicht!
(Monostatos wird fortgeführt.)
CHOR
Es lebe Sarastro, der göttliche Weise,
Er lohnet und strafet in ähnlichem Kreise.
SARASTRO
Führt diese beiden Fremdlinge
In unsern Prüfungstempel ein,
Bedecket ihre Häupter dann
Sie müssen erst gereinigt sein.
(Zwei bringen eine Art Sack
und bedecken die Häupter der beiden Fremden.)
CHOR
Wenn Tugend und Gerechtigkeit
Der Großen Pfad mit Ruhm bestreut,
Dann ist die Erd’ ein Himmelreich,
Und Sterbliche den Göttern gleich.
Zweiter Aufzug
Erster Auftritt
Das Theater ist ein Palmwald;
alle Bäume sind silberartig,
die Blätter von Gold. 18 Sitze von Blättern;
auf einem jeden Sitze steht eine Pyramide
und ein großes, schwarzes Horn mit Gold gefaßt.
In der Mitte ist die größte Pyramide,
auch die größten Bäume.
(Sarastro nebst andern Priestern kommen
in feierlichen Schritten, jeder mit einem Palmzweige in der Hand.)
9. Marscia
SARASTRO
(Nach einer Pause.)
Ihr, in dem Weisheitstempel eingeweihten
Diener der großen Götter Osiris und Isis!
Mit reiner Seele erklär’ ich euch,
daß unsre heutige Versammlung
eine der wichtigsten unsrer Zeit ist.
Tamino, ein Königssohn, 20 Jahre seines Alters,
wandelt an der nördlichen Pforte unsers Tempels
und seufzt mit tugendvollem Herzen nach einem Gegenstande,
den wir alle mit Mühe und Fleiß erringen müssen.
Kurz, dieser Jüngling will seinen nächtlichen Schleier von sich reißen
und ins Heiligtum des größten Lichtes blicken.
Diesen Tugendhaften zu bewachen,
ihm freundschaftlich die Hand zu bieten,
sei heute eine unsrer wichtigsten Pflichten.
ERSTER PRIESTER
(Steht auf.) Er besitzt Tugend?
SARASTRO
Tugend!
ZWEITER PRIESTER
Auch Verschwiegenheit?
SARASTRO
Verschwiegenheit!
DRITTER PRIESTER
Ist wohltätig?
SARASTRO
Wohltätig!
Haltet ihr ihn für würdig,
so folgt meinem Beispiele.
(Sie blasen dreimal in die Hörner.)
Gerührt über die Einigkeit eurer Herzen,
dankt Sarastro euch im Namen der Menschheit.
Mag immer das Vorurteil
seinen Tadel über uns Eingeweihte auslassen!
Weisheit und Vernunft zerstückt es gleich
dem Spinnengewebe.
Unsere Säulen erschüttern sie nie.
Jedoch, das böse Vorurteil soll schwinden;
und es wird schwinden, sobald Tamino selbst
die Größe unserer schweren Kunst besitzen wird.
Pamina, das sanfte, tugendhafte Mädchen,
haben die Götter dem holden Jünglinge bestimmt;
dies ist der Grundstein,
warum ich sie der stolzen Mutter entriß.
Das Weib dünkt sich groß zu sein;
hofft durch Blendwerk und Aberglauben das Volk zu berücken
und unsern festen Tempelbau zu zerstören.
Allein, das soll sie nicht;
Tamino, der holde Jüngling selbst,
soll ihn mit uns befestigen
und als Eingeweihter der Tugend Lohn,
dem Laster aber Strafe sein.
(Der dreimalige Akkord in den Hörnern wird von allen
wiederholt.)
SPRECHER
(Steht auf.)
Großer Sarastro, deine weisheitsvollen
Reden erkennen und bewundern wir;
allein, wird Tamino auch
die harten Prüfungen, so seiner warten, bekämpfen?
Verzeih, daß ich so frei bin,
dir meinen Zweifel zu eröffnen!
Mich bangt es um den Jüngling.
Wenn nun im Schmerz dahingesunken
sein Geist ihn verließe,
und er dem harten Kampfe unterläge? Er ist Prinz!
SARASTRO
Noch mehr! Er ist Mensch!
SPRECHER
Wenn er nun aber in seiner frühen Jugend leblos erblaßte?
SARASTRO
Dann ist er Osiris und Isis gegeben
und wird der Götter Freuden früher fühlen als wir.
(Der dreimalige Akkord wird wiederholt.)
Man führe Tamino mit seinem Reisegefährten
in den Vorhof des Tempels ein.
(Zum Sprecher, der vor ihm niederkniet.)
Und du, Freund! den die Götter
durch uns zum Verteidiger der Wahrheit bestimmten
vollziehe dein heiliges Amt
und lehre durch deine Weisheit beide,
was Pflicht der Menschheit sei,
lehre sie die Macht der Götter erkennen.
(Sprecher geht mit einem Priester ab, alle Priester
stellen sich mit ihren Palmzweigen zusammen.)
10. Aria con coro
SARASTRO
O Isis und Osiris, schenket
Der Weisheit Geist dem neuen Paar!
Die ihr der Wandrer Schritte lenket,
Stärkt mit Geduld sie in Gefahr.
CHOR
Stärkt mit Geduld sie in Gefahr.
SARASTRO
Laßt sie der Prüfung Früchte sehen.
Doch sollten sie zu Grabe gehen,
So lohnt der Tugend kühnen Lauf,
Nehmt sie in euren Wohnsitz auf!
CHOR
Nehmt sie in euren Wohnsitz auf!
(Sarastro geht voraus,
dann alle ihm nach ab.)
Zweiter Auftritt
Nacht, der Donner rollt von weitem.
Das Theater verwandelt sich in einen kurzen Vorhof des Tempels,
wo man Rudera von eingefallenen Säulen
und Pyramiden sieht, nebst einigen Dornbüschen.
An beiden Seiten stehen praktikable hohe,
altägyptische Türen, welche mehr Seitengebäude vorstellen.
(Tamino und Papageno werden vom Sprecher
und dem andern Priester hereingeführt;
sie lösen ihnen die Säcke ab;
die Priester gehen dann ab.)
Dialog
TAMINO
Eine schreckliche Nacht!
Papageno, bist du noch bei mir?
PAPAGENO
I, freilich!
TAMINO
Wo denkst du, dass wir uns nun befinden?
PAPAGENO
Wo? Ja, wenn’s nicht so finster wäre, wollt’ ich dir’s schon sagen,
aber so... (Donnerschlag.)
O weh!
TAMINO
Was ist’s?
PAPAGENO
Mir wird nicht wohl bei der Sache!
TAMINO
Du hast Furcht, wie ich höre.
PAPAGENO
Furcht eben nicht, nur eiskalt läuft’s mir über den Rücken.
(Starker Donnerschlag.)
O weh!
TAMINO
Was soll’s?
PAPAGENO
Ich glaube, ich bekomme ein kleines Fieber.
TAMINO
Pfui, Papageno! Sei ein Mann!
PAPAGENO
Ich wollt’, ich wär’ ein Mädchen!
(Ein sehr starker Donnerschlag.)
O! O! O! Das ist mein letzter Augenblick!
Dritter Auftritt
(Der Sprecher und andere Priester erscheinen mit Fackeln.)
SPRECHER
Ihr Fremdlinge, was sucht oder fordert ihr von uns?
Was treibt euch an, in unsre Mauern zu dringen?
TAMINO
Freundschaft und Liebe.
SPRECHER
Bist du bereit, es mit deinem Leben zu erkämpfen?
TAMINO
Ja!
SPRECHER
Auch wenn Tod dein Los wäre?
TAMINO
Ja!
SPRECHER
Prinz, noch ist’s Zeit zu weichen
einen Schritt weiter, und es ist zu spät.
TAMINO
Weisheitslehre sei mein Sieg;
Pamina, das holde Mädchen, mein Lohn.
SPRECHER
Du unterziehst jeder Prüfung dich?
TAMINO
Jeder!
SPRECHER
Reiche deine Hand mir!
(Sie reichen sich die Hände.) So!
ZWEITER PRIESTER
(Zu Papageno.)
Ehe du weiter sprichst, erlaube mir,
ein paar Worte mit diesem Fremdlinge zu sprechen.
Willst auch du dir Weisheitsliebe erkämpfen?
PAPAGENO
Kämpfen ist meine Sache nicht.
Ich verlang’ auch im Grunde gar keine Weisheit.
Ich bin so ein Naturmensch,
der sich mit Schlaf, Speise und Trank begnügt;
und wenn es ja sein könnte, daß ich mir einmal
ein schönes Weibchen fange.
ZWEITER PRIESTER
Die wirst du nie erhalten,
wenn du dich nicht unsern Prüfungen unterziehst.
PAPAGENO
Worin besteht diese Prüfung?
ZWEITER PRIESTER
Dich allen unsern Gesetzen unterwerfen,
selbst den Tod nicht scheuen.
PAPAGENO
Ich bleibe ledig!
SPRECHER
Aber wenn du dir
ein tugendhaftes, schönes Mädchen erwerben könntest?
PAPAGENO
Ich bleibe ledig!
ZWEITER PRIESTER
Wenn nun aber Sarastro dir ein Mädchen aufbewahrt hätte,
das an Farbe und Kleidung dir ganz gleich wäre?
PAPAGENO
Mir gleich! Ist sie jung?
ZWEITER PRIESTER
Jung und schön!
PAPAGENO
Und heißt?
ZWEITER PRIESTER
Papagena.
PAPAGENO
Wie? Pa...?
ZWEITER PRIESTER
Papagena.
PAPAGENO
Papagena?
Die möcht’ ich aus bloßer Neugierde sehen.
ZWEITER PRIESTER
Sehen kannst du sie!
PAPAGENO
Aber wenn ich sie gesehen habe, hernach muß ich sterben?
ZWEITER PRIESTER
(Macht eine zweideutige Pantomime.)
PAPAGENO
Ja? Ich bleibe ledig!
ZWEITER PRIESTER
Sehen kannst du sie, aber bis zur verlaufenen Zeit
kein Wort mit ihr sprechen;
wird dein Geist so viel Standhaftigkeit besitzen,
deine Zunge in Schranken zu halten?
PAPAGENO
O ja!
ZWEITER PRIESTER
Deine Hand! du sollst sie sehen.
SPRECHER
Auch dir, Prinz, legen die Götter
ein heilsames Stillschweigen auf;
ohne dieses seid ihr beide verloren.
Du wirst Pamina sehen, aber nie sie sprechen dürfen;
dies ist der Anfang eurer Prüfungszeit.
11. Dueto
ZWEITER PRIESTER UND SPRECHER
Bewahret euch vor Weibertücken,
Dies ist des Bundes erste Pflicht;
Manch weiser Mann ließ sich berücken,
Er fehlte und versah sich’s nicht.
Verlassen sah er sich am Ende,
Vergolten seine Treu mit Hohn! –
Vergebens rang er seine Hände,
Tod und Verzweiflung war sein Lohn.
(Beide Priester ab.)
Vierter Auftritt
PAPAGENO
He, Lichter her! Lichter her!
Das ist doch wunderlich,
so oft einen die Herrn verlassen,
so sieht man mit offenen Augen nichts.
TAMINO
Ertrag es mit Geduld, und denke, es ist der Götter Wille.
Fünfter Auftritt
(Die drei Damen kommen aus der Versenkung.)
12. Quintetto
DREI DAMEN
Wie wie wie?
Ihr an diesem Schreckensort?
Nie nie nie!
Kommt ihr wieder glücklich fort!
Tamino! dir ist Tod geschworen!
Du Papageno! bist verloren!
PAPAGENO
Nein, nein, nein, das wär’ zu viel.
TAMINO
Papageno schweige still!
Willst du dein Gelübde brechen,
Nichts mit Weibern hier zu sprechen?
PAPAGENO
Du hörst ja, wir sind beide hin!
TAMINO
Stille, sag’ ich, schweige still!
PAPAGENO
Immer still und immer still!
DREI DAMEN
Ganz nah’ ist euch die Königin,
Sie drang in Tempel heimlich ein!
PAPAGENO
Wie? Was? sie soll im Tempel sein?
TAMINO
Stille, sag’ ich, schweige still!
Wirst du immer so vermessen
Deiner Eidespflicht vergessen?
DREI DAMEN
Tamino, hör’! du bist verloren!
Gedenke an die Königin!
Man zischelt viel sich in die Ohren
Von dieser Priester falschem Sinn!
TAMINO
(Für sich.) Ein Weiser prüft und achtet nicht,
Was der gemeine Pöbel spricht.
DREI DAMEN
Man zischelt viel sich in die Ohren
Von dieser Priester falschem Sinn.
Man sagt, wer ihrem Bunde schwört,
Der fährt zur Höll’ mit Haut und Haar.
PAPAGENO
Das wär’ der Teufel! Unerhört!
Sag an, Tamino, ist das wahr?
TAMINO
Geschwätz, von Weibern nachgesagt,
Von Heuchlern aber ausgedacht.
PAPAGENO
Doch sagt es auch die Königin.
TAMINO
Sie ist ein Weib, hat Weibersinn!
Sei still, mein Wort sei dir genug,
Denk deiner Pflicht, und handle klug.
DREI DAMEN
(Zu Tamino.) Warum bist du mit uns so spröde?
(Deutet bescheiden, daß er nicht sprechen darf.)
Auch Papageno schweigt – so rede!
PAPAGENO
(Zu den Damen heimlich.) Ich möchte gerne – woll...
TAMINO
Still!
PAPAGENO
Ihr seht, daß ich nicht soll!
TAMINO
Still!
PAPAGENO
Daß ich nicht kann das Plaudern lassen,
Ist wahrlich eine Schand’ für mich!
TAMINO
Daß du nicht kannst das Plaudern lassen,
Ist wahrlich eine Schand’ für dich!
ALLE
Wir/Sie müssen sie/uns mit Scham verlassen,
Es plaudert keiner sicherlich!
Von festem Geiste ist ein Mann,
Er denket, was er sprechen kann!
(Die Damen wollen gehen.
Die Eingeweihten von innen.)
PRIESTER
Entweiht ist die heilige Schwelle!
Hinab mit den Weibern zur Hölle!
(Donner, Blitz und Schlag; zugleich zwei starke Donner.)
DREI DAMEN
(Stürzen in die Versenkung.)
O weh! O weh! O weh!
PAPAGENO
(Fällt zu Boden.) O weh, o weh, o weh!
(Dann fängt der dreimalige Akkord an.)
Sechster Auftritt
(Sprecher und zweiter Priester mit Fackeln)
SPRECHER
Heil dir, Jüngling!
Dein standhaft männliches Betragen hat gesiegt.
Zwar hast du noch manch rauhen
und gefährlichen Weg zu wandern,
den du aber durch Hilfe der Götter glücklich endigen wirst.
Wir wollen also mit reinem Herzen
unsere Wanderschaft weiter fortsetzen.
(Er gibt ihm den Sack um.) So! Nun komm. (Ab.)
ZWEITER PRIESTER
Was seh’ ich! Freund, stehe auf! wie ist dir?
PAPAGENO
Ich lieg’ in einer Ohnmacht!
ZWEITER PRIESTER
Auf! Sammle dich, und sei ein Mann!
PAPAGENO
(Steht auf.)
Aber sagt mir nur, meine lieben Herren,
warum muß ich denn alle die Qualen und Schrecken empfinden?
Wenn mir ja die Götter eine Papagena bestimmten,
warum denn mit so vielen Gefahren sie erringen?
ZWEITER PRIESTER
Diese neugierige Frage
mag deine Vernunft dir beantworten.
Komm! meine Pflicht heischt dich weiterzuführen.
(Er gibt ihm den Sack um.)
PAPAGENO
Bei so einer ewigen Wanderschaft
möcht’ einem wohl die Liebe auf immer vergehen. (Ab.)
Siebenter Auftritt
Das Theater verwandelt sich in einen angenehmen Garten;
Bäume, die nach Art eines Hufeisens gesetzt sind;
in der Mitte steht eine Laube von Blumen und Rosen,
worin Pamina schläft. Der Mond beleuchtet ihr Gesicht.
Ganz vorn steht eine Rasenbank.
(Monostatos kommt, setzt sich nach einer Pause.)
MONOSTATOS
Ha, da find’ ich ja die spröde Schöne!...
Und um einer so geringen Pflanze wegen
wollte man meine Fußsohlen behämmern?...
Also bloß dem heutigen Tage hab’ ich’s zu verdanken,
daß ich noch mit heiler Haut auf die Erde trete...
Hm!... Was war denn eigentlich mein Verbrechen?
daß ich mich in eine Blume vergaffte,
die auf fremden Boden versetzt war?...
Und welcher Mensch,
wenn er auch von gelinderm Himmelsstrich daher wanderte,
würde bei so einem Anblick kalt und unempfindlich bleiben?...
Bei allen Sternen!
Das Mädchen wird noch um meinen Verstand mich bringen...
Das Feuer, das in mir glimmt, wird mich noch verzehren.
(Er sieht sich allenthalben um.)
Wenn ich wüßte... daß ich so ganz allein und unbelauscht wäre...
ich wagte es noch einmal.
(Er macht sich Wind mit beiden Händen.)
Es ist doch eine verdammte närrische Sache um die Liebe!
Ein Küßchen, dächte ich, ließe sich entschuldigen.
13. Aria
(Alles wird so piano gesungen und gespielt,
als wenn die Musik in weiter Entfernung wäre.)
MONOSTATOS
Alles fühlt der Liebe Freuden,
Schnäbelt, tändelt, herzet, küßt, –
Und ich soll die Liebe meiden,
Weil ein Schwarzer häßlich ist,
Ist mir denn kein Herz gegeben,
Bin ich nicht von Fleisch und Blut?
Immer ohne Weibchen leben
Wäre wahrlich Höllenglut!
Drum so will ich, weil ich lebe,
Schnäbeln, küssen, zärtlich sein!
Lieber guter Mond, vergebe,
Eine Weiße nahm mich ein!
Weiß ist schön – Ich muß sie küssen.
Mond! verstecke dich dazu! –
Sollt’ es dich zu sehr verdrießen,
O so mach die Augen zu!
(Er schleicht langsam und leise hin.)
Achter Auftritt
(Die Königin kommt unter Donner aus der mittleren Versenkung,
und so, daß sie gerade vor Pamina zu stehen kommt.)
KÖNIGIN
Zurücke!
PAMINA
(Erwacht.) Ihr Götter!
MONOSTATOS
(Prallt zurück.) O weh! Das ist... wo ich nicht irre,
die Göttin der Nacht! (Steht ganz still.)
PAMINA
Mutter! Mutter! Meine Mutter! (Sie fällt ihr in die Arme.)
MONOSTATOS
Mutter? Hm! das muß man von weitem belauschen.
(Schleicht ab.)
KÖNIGIN
Verdank es der Gewalt, mit der man dich mir entriß,
daß ich noch deine Mutter mich nenne.
Wo ist der Jüngling, den ich an dich sandte?
PAMINA
Ach Mutter, der ist der Welt
und den Menschen auf ewig entzogen.
Er hat sich den Eingeweihten gewidmet.
KÖNIGIN
Den Eingeweihten?
Unglückliche Tochter, nun bist du auf ewig mir entrissen.
PAMINA
Entrissen? O fliehen wir, liebe Mutter!
Unter deinem Schutz trotz’ ich jeder Gefahr.
KÖNIGIN
Schutz? Liebes Kind, deine Mutter kann dich nicht mehr schützen.
Mit deines Vaters Tod ging meine Macht zu Grabe.
PAMINA
Mein Vater...
KÖNIGIN
Übergab freiwillig den siebenfachen
Sonnenkreis den Eingeweihten;
diesen mächtigen Sonnenkreis trägt Sarastro auf seiner Brust.
Als ich ihn darüber beredete,
so sprach er mit gefalteter Stirne:
“Weib! meine letzte Stunde ist da
alle Schätze, so ich allein, besaß, sind dein und deiner Tochter.”
“Der alles verzehrende Sonnenkreis”,
fiel ich hastig ihm in die Rede,
“ist den Geweihten bestimmt”, antwortete er:
“Sarastro wird ihn so männlich verwalten wie ich bisher.
Und nun kein Wort weiter;
forsche nicht nach Wesen, die dem weiblichen Geiste
unbegreiflich sind.
Deine Pflicht ist, dich
und deine Tochter der Führung weiser Männer zu überlassen.”
PAMINA
Liebe Mutter, nach allem dem zu schließen,
ist wohl auch der Jüngling auf immer für mich verloren.
KÖNIGIN
Verloren, wenn du nicht, eh’ die Sonne die Erde färbt,
ihn durch diese unterirdischen Gewölbe zu fliehen beredest.
Der erste Schimmer des Tages entscheidet,
ob er ganz dir oder den Eingeweihten gegeben sei.
PAMINA
Liebe Mutter, dürft’ ich den Jüngling als Eingeweihten denn nicht
auch ebenso zärtlich lieben, wie ich ihn jetzt liebe?
Mein Vater selbst war ja mit diesen weisen Männern verbunden;
er sprach jederzeit mit Entzücken von ihnen,
preiste ihre Güte – ihren Verstand – ihre Tugend.
Sarastro ist nicht weniger tugendhaft...
KÖNIGIN
Was hör’ ich!
Du, meine Tochter,
könntest die schändlichen Grunde dieser Barbaren verteidigen?
So einen Mann lieben,
der, mit meinem Todfeinde verbunden,
mit jedem Augenblick mir meinen Sturz bereiten würde?
Siehst du hier diesen Stahl?
Er ist für Sarastro geschliffen.
Du wirst ihn töten und den mächtigen Sonnenkreis mir überliefern.
PAMINA
Aber liebste Mutter!...
KÖNIGIN
Kein Wort!
14. Aria
KÖNIGIN
Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen,
Tod und Verzweiflung flammet um mich her!
Fühlt nicht durch dich Sarastro Todesschmerzen,
So bist du meine Tochter nimmermehr.
Verstoßen sei auf ewig, verlassen sei auf ewig.
Zertrümmert sei’n auf ewig alle Bande der Natur.
Wenn nicht durch dich Sarastro wird erblassen! –
Hört, Rachegötter, hört! Der Mutter Schwur!
(Sie versinkt.)
Neunter Auftritt
PAMINA
(Mit dem Dolch in der Hand.) Morden soll ich?
Götter! das kann ich nicht! Das kann ich nicht! (Steht in Gedanken.)
Zehnter Auftritt
MONOSTATOS
(Kommt schnell, heimlich und sehr freudig.)
Sarastros Sonnenkreis hat also auch seine Wirkung?
Und diesen zu erhalten, soll das schöne Mädchen ihn morden?
Das ist Salz in meine Suppe!
PAMINA
Aber schwur sie nicht bei allen Göttern,
mich zu verstoßen, wenn ich den Dolch nicht gegen Sarastro kehre?
Götter! Was soll ich nun?
MONOSTATOS
Dich mir anvertrauen. (Nimmt ihr den Dolch.)
PAMINA
(Erschrickt und schreit.) Ha!
MONOSTATOS
Warum zitterst du?
Vor meiner schwarzen Farbe, oder vor dem ausgedachten Mord?
PAMINA
(Schüchtern.) Du weißt also?
MONOSTATOS
Alles. Ich weiß sogar, daß nicht nur dein,
sondern auch deiner Mutter Leben in meiner Hand steht.
Ein einziges Wort sprech’ ich zu Sarastro,
und deine Mutter wird in diesem Gewölbe, in eben dem Wasser,
das die Eingeweihten reinigen soll, wie man sagt, ersäuft.
Aus diesem Gewölbe
kommt sie nun sicher nicht mehr mit heiler Haut,
wenn ich es will.
Du hast also nur einen Weg,
dich und deine Mutter zu retten.
PAMINA
Der wäre?
MONOSTATOS
Mich zu lieben!
PAMINA
(Zitternd, für sich.) Götter!
MONOSTATOS
(Freudig.) Das junge Bäumchen jagt der Sturm auf meine Seite.
Nun Mädchen! Ja, oder nein!
PAMINA
(Entschlossen.) Nein!
MONOSTATOS
(Voll Zorn.) Nein? und warum?
Weil ich die Farbe eines schwarzen Gespensts trage?
Nicht? Ha so stirb! (Er ergreift sie bei der Hand.)
PAMINA
Monostatos, sieh mich hier auf meinen Knien! Schone meiner!
MONOSTATOS
Liebe oder Tod! Sprich! Dein Leben steht auf der Spitze.
PAMINA
Mein Herz hab’ ich dem Jüngling geopfert.
MONOSTATOS
Was kümmert mich dein Opfer. Sprich!
PAMINA
(Entschlossen.) Nie!
Elfter Auftritt
MONOSTATOS
So fahr denn hin!
(Sarastro hält ihn schnell ab.)
Herr, mein Unternehmen ist nicht strafbar;
man hat deinen Tod geschworen,
darum wollt’ ich dich rächen.
SARASTRO
Ich weiß nur allzuviel.
Weiß, daß deine Seele ebenso schwarz als dein Gesicht ist.
Auch würde ich dies schwarze Unternehmen
mit höchster Strenge an dir bestrafen,
wenn nicht ein böses Weib, das zwar eine sehr gute Tochter hat,
den Dolch dazu geschmiedet hätte.
Verdank es der bösen Handlung des Weibes,
daß du ungestraft davonziehst. Geh!
MONOSTATOS
(Im Abgehen.) Jetzt such’ ich die Mutter auf,
weil die Tochter mir nicht beschieden ist. (Ab.)
Zwölfter Auftritt
PAMINA
Herr, strafe meine Mutter nicht!
Der Schmerz über meine Abwesenheit...
SARASTRO
Ich weiß alles.
Weiß, daß sie in unterirdischen Gemächern des Tempels herumirrt
und Rache über mich und die Menschheit kocht;
allein, du sollst sehen, wie ich mich an deiner Mutter räche.
Der Himmel schenke nur dem holden Jüngling
Mut und Standhaftigkeit in seinem frommen Vorsatz,
dann bist du mit ihm glücklich,
und deine Mutter soll beschämt nach ihrer Burg zurückkehren.
15. Aria
SARASTRO
In diesen heil’gen Hallen
Kennt man die Rache nicht!
Und ist ein Mensch gefallen,
Führt Liebe ihn zur Pflicht.
Dann wandelt er an Freundes Hand
Vergnügt und froh ins bessre Land.
In diesen heil’gen Mauern,
Wo Mensch den Menschen liebt –
Kann kein Verräter lauern,
Weil man dem Feind vergibt.
Wen solche Lehren nicht erfreun,
Verdienet nicht ein Mensch zu sein.
(Gehen beide ab.)
Dreizehnter Auftritt
Das Theater verwandelt sich in eine Halle,
wo das Flugwerk gehen kann.
Das Flugwerk ist mit Rosen und Blumen umgeben,
wo sich sodann eine Türe öffnet.
Ganz vorne sind zwei Rasenbänke.
(Tamino und Papageno werden
ohne Säcke von den zwei Priestern.)
SPRECHER
Hier seid ihr euch beide allein überlassen.
Sobald die röchelnde Posaune tönt, dann
nehmt ihr euren Weg dahin.
Prinz, lebt wohl! Wir sehen uns,
eh’ ihr ganz am Ziele seid.
Noch einmal, vergeßt das Wort nicht: Schweigen.
(Ab.)
ZWEITER PRIESTER
Papageno, wer an diesem Ort sein Stillschweigen bricht,
den strafen die Götter durch Donner und Blitz. Leb wohl!
(Ab.)
Vierzehnter Auftritt
(Tamino setzt sich auf eine Rasenbank.)
PAPAGENO
(Nach einer Pause.) Tamino!
TAMINO
(Verweisend.) St!
PAPAGENO
Das ist ein lustiges Leben!
Wär’ ich lieber in meiner Strohhütte, oder im Walde,
so hört’ ich doch noch manchmal einen Vogel pfeifen.
TAMINO
(Verweisend.) St!
PAPAGENO
Mit mir selbst werd’ ich wohl sprechen dürfen;
und auch wir zwei können zusammen sprechen, wir sind ja Männer.
TAMINO
(Verweisend.) St!
PAPAGENO
(Singt.) La la la – la la la!
Nicht einmal einen Tropfen Wasser
bekommt man bei diesen Leuten;
viel weniger sonst was.
Fünfzehnter Auftritt
(Ein altes häßliches Weib kommt aus der Versenkung,
hält auf einer Tasse einen großen Becher mit Wasser.)
PAPAGENO
(Sieht sie lang an.) Ist das für mich?
WEIB
Ja, mein Engel!
PAPAGENO
(Sieht sie wieder an, trinkt.)
Nicht mehr und nicht weniger als Wasser.
Sag du mir, du unbekannte Schöne!
Werden alle fremden Gäste auf diese Art bewirtet?
WEIB
Freilich, mein Engel!
PAPAGENO
So, so!
Auf die Art werden die Fremden auch nicht gar zu häufig kommen.
WEIB
Sehr wenig.
PAPAGENO
Kann mir’s denken. Geh Alte, setze dich her zu mir,
mir ist die Zeit verdammt lange.
Sag du mir, wie alt bist du denn?
WEIB
Wie alt?
PAPAGENO
Ja!
WEIB
18 Jahr und 2 Minuten.
PAPAGENO
18 Jahr und 2 Minuten?
WEIB
Ja!
PAPAGENO
Ha ha ha! Ei du junger Engel!
Hast du auch einen Geliebten?
WEIB
I', freilich!
PAPAGENO
Ist er auch so jung wie du?
WEIB
Nicht gar, er ist um 10 Jahre älter.
PAPAGENO
Um 10 Jahr ist er älter als du?
Das muß eine Liebe sein!
Wie nennt sich denn dein Liebhaber?
WEIB
Papageno!
PAPAGENO
(Erschrickt, Pause.) Papageno?
Wo ist er denn, dieser Papageno?
WEIB
Da sitzt er, mein Engel!
PAPAGENO
Ich wär’ dein Geliebter?
WEIB
Ja, mein Engel!
PAPAGENO
(Nimmt schnell das Wasser und spritzt sie ins Gesicht.)
Sag du mir, wie heißt du denn?
WEIB
Ich heiß...
(Starker Donner, die Alte hinkt schnell ab.)
PAPAGENO
O weh! (Tamino steht auf, droht ihm mit dem Finger.)
Nun sprech’ ich kein Wort mehr!
Sechzehnter Auftritt
(Die drei Knaben kommen in einem mit Rosen bedeckten Flugwerk.
In der Mitte steht ein schön gedeckter Tisch.
Der eine hat die Flöte, der andere das Kästchen mit Glöckchen.)
16. Terzetto
DREI KNABEN
Seid uns zum zweiten Mal willkommen,
Ihr Männer in Sarastros Reich! –
Er schickt, was man euch abgenommen,
Die Flöte und die Glöckchen euch.
Wollt ihr die Speisen nicht verschmähen,
So esset, trinket froh davon! –
Wenn wir zum dritten Mal uns sehen,
Ist Freude eures Mutes Lohn!
Tamino! – Mut! Nah ist das Ziel!
Du Papageno! schweige still!
(Unter dem Terzett setzen sie den Tisch in die Mitte und fahren auf.)
Siebzehnter Auftritt
PAPAGENO
Tamino, wollen wir nicht speisen?
(TAMINO bläst auf seiner Flöte.)
PAPAGENO
Blase du nur fort auf deiner Flöte,
ich will meine Brocken blasen.
Herr Sarastro führt eine gute Küche.
Auf die Art, ja da will ich schon schweigen,
wenn ich immer solche gute Bissen bekomme.
Nun will ich sehen, ob auch der Keller so gut bestellt ist.
(Er trinkt.) Ha! Das ist Götterwein! (Die Flöte schweigt.)
Achtzehnter Auftritt
PAMINA
(Freudig.) Du hier? Gütige Götter!
Dank euch, daß ihr mich diesen Weg führtet.
Ich hörte deine Flöte und so lief ich pfeilschnell dem Tone nach.
Aber du bist traurig?
Sprichst nicht eine Silbe mit deiner Pamina?
TAMINO
(Seufzt.) Ah! (Winkt ihr fortzugehen.)
PAMINA
Wie? ich soll dich meiden?
Liebst du mich nicht mehr?
TAMINO
(Seufzt.) Ah! (Winkt wieder fort.)
PAMINA
Ich soll fliehen, ohne zu wissen, warum?
Tamino, holder Jüngling! hab’ ich dich beleidigt?
O kränke mein Herz nicht noch mehr.
Bei dir such’ ich Trost... Hilfe...
und du kannst mein liebevolles Herz noch mehr kränken?
Liebst du mich nicht mehr?
(TAMINO seufzt.)
PAMINA
Papageno, sage du mir, sag, was ist meinem Freund?
(Papageno hat einen Brocken in dem Mund,
hält mit beiden Händen die Speisen zu, winkt fortzugehen.)
PAMINA
Wie? auch du?
Erkläre mir wenigstens die Ursache eures Stillschweigens.
PAPAGENO
Pst! (Er deutet ihr fortzugehen.)
PAMINA
O, das ist mehr als Kränkung... mehr als Tod!
(Pause.) Liebster, einziger Tamino!
17. Aria
PAMINA
Ach, ich fühl’s, es ist verschwunden!
Ewig hin der Liebe Glück!
Nimmer kommt ihr Wonnestunden
Meinem Herzen mehr zurück!
Sieh Tamino diese Tränen
Fließen Trauter dir allein!
Fühlst du nicht der Liebe Sehnen
So wird Ruh’ im Tode sein!
(Ab.)
Neunzehnter Auftritt
PAPAGENO
(Eßt hastig.)
Nicht wahr, Tamino, ich kann auch schweigen, wenn’s sein muß.
Ja; bei so einem Unternehmen, da bin ich Mann.
(Er trinkt.) Der Herr Koch und der Herr Kellermeister sollen leben.
(Dreimaliger Posaunenton.)
(TAMINO winkt Papageno, daß er gehen soll.)
PAPAGENO
Geh du nur voraus, ich komm dann schon nach.
(TAMINO will ihn mit Gewalt fortführen.)
PAPAGENO
Der Stärkere bleibt da!
(TAMINO droht ihm und geht rechts ab;
ist aber links gekommen.)
PAPAGENO
Jetzt will ich mir’s erst recht wohl sein lassen.
Da ich in meinem besten Appetit bin,
soll ich gehen.
Das laß’ ich wohl bleiben!
Ich ging’ jetzt nicht fort,
und wenn Herr Sarastro seine sechs Löwen an mich spannte.
(Die Löwen kommen heraus, er erschrickt.)
O Barmherzigkeit, ihr gütigen Götter!
Tamino, rette mich!
die Herrn Löwen machen eine Mahlzeit aus mir.
(TAMINO bläst seine Flöte, kommt schnell zurück;
die Löwen gehen hinein, Tamino winkt ihm.)
PAPAGENO
Ich gehe schon! heiß du mich einen Schelmen,
wenn im dir nicht in allem folge.
(Dreimaliger Posaunenton.)
Das geht uns an.
Wir kommen schon.
Aber hör einmal, Tamino, was wird denn noch alles mit uns werden?
(TAMINO deutet gen Himmel.)
PAPAGENO
Die Götter soll ich fragen?
(TAMINO deutet ja.)
PAPAGENO
Ja, die könnten uns freilich mehr sagen,
als wir wissen! (Dreimaliger Posaunenton.)
(TAMINO reißt ihn mit Gewalt fort.)
PAPAGENO
Eile nur nicht so,
wir kommen noch immer zeitlich genug,
um uns braten zu lassen. (Ab.)
Zwanzigster Auftritt
Das Theater verwandelt sich in das Gewölbe von Pyramiden.
(Zwei Priester tragen eine beleuchtete Pyramide auf den Schultern;
jeder Priester hat eine transparente Pyramide,
in der Größe einer Laterne, in der Hand.)
18. Chor der Priester
O Isis, und Osiris, welche Wonne!
Die düstre Nacht verscheucht der Glanz der Sonne!
Bald fühlt der edle Jüngling neues Leben,
Bald ist er unserm Dienste ganz gegeben.
Sein Geist ist kühn, sein Herz ist rein,
Bald wird er unsrer würdig sein.
Einundwanzigster Auftritt
(Tamino wird hereingeführt. Später Pamina.)
SARASTRO
Prinz, dein Betragen war bis hieher männlich und gelassen;
nun hast du noch zwei gefährliche Wege zu wandern.
Schlägt dein Herz noch ebenso warm für Pamina
und wünschest du einst als ein weiser Fürst zu regieren,
so mögen die Götter dich ferner begleiten.
Deine Hand. Man bringe Paminen!
(Eine Stille herrscht bei allen Priestern;
Pamina wird mit eben diesem Sack,
welcher die Eingeweihten bedeckt, hereingeführt;
Sarastro löst die Bande am Sacke auf.)
PAMINA
Wo bin ich? Welch eine fürchterliche Stille!
Saget, wo ist mein Jüngling?
SARASTRO
Er wartet deiner, um dir das letzte Lebewohl zu sagen.
PAMINA
Das letzte Lebewohl!
O wo ist er? Führe mich zu ihm!
SARASTRO
Hier!
PAMINA
Tamino!
TAMINO
Zurück!
19. Terzetto
PAMINA
Soll ich dich Teurer nicht mehr sehn?
SARASTRO
Ihr werdet froh euch wiedersehn!
PAMINA
Dein warten tödliche Gefahren!
TAMINO
Die Götter mögen mich bewahren!
PAMINA
Dein warten tödliche Gefahren!
TAMINO UND SARASTRO
Die Götter mögen mich/ihn bewahren!
PAMINA
Du wirst dem Tode nicht entgehen,
Mir flüstert dieses Ahnung ein.
TAMINO UND SARASTRO
Der Götter Wille mag geschehen,
Ihr Wink soll mir/ihm Gesetze sein.
PAMINA
O liebtest du, wie ich dich liebe,
Du würdest nicht so ruhig sein.
TAMINO UND SARASTRO
Glaub mir, ich/er fühle/fühlet gleiche Triebe,
Werd’/Wird ewig dein Getreuer sein.
SARASTRO
Die Stunde schlägt, nun müßt ihr scheiden!
PAMINA UND TAMINO
Wie bitter sind der Trennung Leiden!
SARASTRO
Tamino muß nun wieder fort.
TAMINO
Pamina, ich muß wirklich fort!
PAMINA
Tamino muß nun wirklich fort?
SARASTRO
Nun muß er fort!
TAMINO
Nun muß ich fort.
PAMINA
So mußt du fort!
TAMINO
Pamina, lebe wohl!
PAMINA
Tamino, lebe wohl!
SARASTRO
Nun eile fort! dich ruft dein Wort!
Die Stunde schlägt, wir sehn uns wieder!
TAMINO UND PAMINA
O goldne Ruhe! kehre wieder!
Lebe wohl! Lebe wohl! (Entfernen sich.)
Zweiundzwanzigster Auftritt
PAPAGENO
(Von außen.)
Tamino! Tamino!
Willst du mich denn gänzlich verlassen?
(Er sucht herein.)
Wenn ich nur wenigstens wüßte, wo ich wäre.
Tamino! Tamino!
Solang ich lebe, bleib’ ich nicht
mehr von dir
nur diesmal verlaß mich
armen Reisegefährten nicht!
(Er kommt an die Türe, wo Tamino abgeführt worden ist.)
EINE STIMME
Zurück!
(Dann ein Donnerschlag; das Feuer schlägt zur Tür heraus;
starker Akkord.)
PAPAGENO
Barmherzige Götter! Wo wend’ ich mich hin!
Wenn ich nur wüßte, wo ich hereinkam. Tamino!
(Er kommt an die Türe, wo er hereinkam.)
DIE STIMME:
Zurück! (Donner, Feuer und Akkord wie oben.)
PAPAGENO
Nun kann ich weder zurück noch vorwärts. (Weint.)
Muß vielleicht am Ende gar verhungern.
Schon recht! Warum bin ich mitgereist?
Dreiundzwanzigster Auftritt
(Der Sprecher tritt ihm entgegen.)
SPRECHER
Mensch! du hättest verdient,
auf immer in finstern Klüften der Erde zu wandern;
die - gütigen Götter aber
entlassen der Strafe dich.
Dafür aber wirst du das himmlische Vergnügen
der Eingeweihten nie fühlen.
PAPAGENO
Je nun, es gibt ja noch mehr Leute meinesgleichen!
Mir wäre jetzt ein gutes Glas Wein
das größte Vergnügen.
DER SPRECHER
Sonst hast du keinen Wunsch in dieser Welt?
PAPAGENO
Bis jetzt nicht.
DER SPRECHER
Man wird dich damit bedienen!
(Ab. Sogleich kommt ein großer Becher,
mit rotem Wein angefüllt, aus der Erde.)
PAPAGENO
Juchhe! da ist er ja schon! (Trinkt.) Herrlich!
Himmlisch! Göttlich! Ha! ich bin jetzt so vergnügt,
daß ich bis zur Sonne fliegen wollte,
wenn ich Flügel hätte! Ha!
Mir wird ganz wunderlich ums Herz.
Ich möchte... ich wünschte... ja was denn?
20. Aria
PAPAGENO
(Schlägt das Glockenspiel.)
Ein Mädchen oder Weibchen
Wünscht Papageno sich!
O so ein sanftes Täubchen
Wär’ Seligkeit für mich!
Dann schmeckte mir Trinken und Essen,
Dann könnt’ ich mit Fürsten mich messen,
Des Lebens als Weiser mich freun,
Und wie im Elysium sein.
Ein Mädchen oder Weibchen
Wünscht Papageno sich!
O so ein sanftes Täubchen
Wär’ Seligkeit für mich!
Ach, kann ich denn keiner von allen
Den reizenden Mädchen gefallen?
Helf’ eine mir nur aus der Not,
Sonst gräm’ ich mich wahrlich zu Tod.
Ein Mädchen oder Weibchen
Wünscht Papageno sich!
O so ein sanftes Täubchen
Wär’ Seligkeit für mich!
Wird keine mir Liebe gewähren,
So muß mich die Flamme verzehren!
Doch küßt mich ein weiblicher Mund
So bin ich schon wieder gesund.
Vierundzwanzigster Auftritt
(Die Alte tanzend und auf ihren Stock dabei
sich stützend.)
WEIB
Da bin ich schon, mein Engel!
PAPAGENO
Du hast dich meiner erbarmt?
WEIB
Ja, mein Engel!
PAPAGENO
Das ist ein Glück!
WEIB
Und wenn du mir versprichst, mir ewig treu zu bleiben,
dann sollst du sehen,
wie zärtlich dein Weibchen dich lieben wird.
PAPAGENO
Ei du zärtliches Närrchen!
WEIB
O wie will ich dich umarmen,
dich liebkosen, dich an mein Herz drücken!
PAPAGENO
Auch ans Herz drücken?
WEIB
Komm, reiche mir zum Pfand unsers Bundes deine Hand.
PAPAGENO
Nur nicht so hastig, lieber Engel!
So ein Bündnis braucht doch auch seine Überlegung.
WEIB
Papageno, ich rate dir, zaudre nicht.
Deine Hand, oder du bist auf immer hier eingekerkert.
PAPAGENO
Eingekerkert?
WEIB
Wasser und Brot wird deine tägliche Kost sein.
Ohne Freund, ohne Freundin mußt du leben,
und der Welt auf immer entsagen.
PAPAGENO
Wasser trinken? Der Welt entsagen?
Nein, da will ich doch lieber eine Alte nehmen
als gar keine.
nun, da hast du meine Hand,
mit der Versicherung,
daß ich dir immer getreu bleibe,
(für sich) solang
ich keine Schönere sehe.
WEIB
Das schwörst du?
PAPAGENO
Ja, das schwör’ ich!
(Weib verwandelt sich in ein junges Weib,
welches ebenso gekleidet ist, wie Papageno.)
PAPAGENO
Pa-Pa-Papagena! (Er will sie umarmen.)
Fünfundzwanzigster Auftritt
SPRECHER
(Nimmt sie hastig bei der Hand.)
Fort mit dir, junges Weib! Er ist deiner noch nicht würdig!
(Er schleppt sie hinein, Papageno will nach.)
Zurück, sag ich! Oder zittre!
PAPAGENO
Eh’ ich mich zurückziehe,
soll mich doch die Erde verschlingen. (Er sinkt hinab.)
O ihr Götter!
Sechsundzwanzigster Auftritt
Das Theater verwandelt sich in einer kurzen Garten.
(Die drei Knaben fahren herunter.)
21. Finale
DREI KNABEN
Bald prangt, den Morgen zu verkünden,
Die Sonn auf goldner Bahn
Bald soll der Aberglaube schwinden,
Bald siegt der weise Mann!
O holde Ruhe, steig hernieder,
Kehr in der Menschen Herzen wieder;
Dann ist die Erd’ ein Himmelreich,
Und Sterbliche den Göttern gleich.
ERSTER KNABE
Doch seht, Verzweiflung quält Paminen!
ZWEITER UND DRITTER KNABEN
Wo ist sie denn?
ERSTER KNABE
Sie ist von Sinnen!
DREI KNABEN
Sie quält verschmähter Liebe Leiden.
Laßt uns der Armen Trost bereiten!
Fürwahr, ihr Schicksal geht uns nah!
O wäre nur ihr Jüngling da!
Sie kommt, laßt uns bei Seite gehn,
Damit wir, was sie mache, sehn.
Siebenundzwanzigster Auftritt
(Gehen beiseite. Pamina, halb wahnwitzig, mit einem Dolch.)
PAMINA
Du also bist mein Bräutigam.
Durch dich vollend’ ich meinen Gram.
DREI KNABEN
(Beiseite.) Welch dunkle Worte sprach sie da!
Die Arme ist dem Wahnsinn nah!
PAMINA
Geduld! Mein Trauter, ich bin dein
Bald werden wir vermählet sein!
DREI KNABEN
Wahnsinn tobt ihr im Gehirne. Selbstmord steht auf Ihrer Stirne!
(Zu Pamina.) Holdes Mädchen, sieh uns an!
PAMINA
Sterben will ich, weil der Mann, den ich nimmermehr kann hassen,
sein Traute kann verlassen!
(Auf den Dolch zeigend.) Dies gab meine Mutter mir.
DREI KNABEN
Selbstmord strafet Gott an dir!
PAMINA
Lieber durch dies Eisen sterben,
Als durch Liebesgram verderben!
Mutter, durch dich leide ich,
Und dein Fluch verfolget mich!
DREI KNABEN
Mädchen! willst du mit uns gehn?
PAMINA
Ja des Jammers Maß ist voll!
Falscher Jüngling, lebe wohl!
Sieh, Pamina stirbt durch dich!
Dieses Eisen töte mich!
(Will sich erstechen.)
DREI KNABEN
(Halten ihr den Arm.)
Ha Unglückliche! halt ein!
Sollte dies dein Jüngling sehen,
würde er vor Gram vergehen,
Denn er liebet dich allein.
PAMINA
(Erholt sich.) Was? er fühlte Gegenliebe?
und verbarg mir seine Triebe
wandte sein Gesicht von mir?
Warum sprach er nicht mit mir?
DREI KNABEN
Dieses müssen wir verschweigen,
Doch wir wollen dir ihn zeigen,
Und du wirst mit Staunen sehn,
Daß er dir sein Herz geweiht,
Und den Tod für dich nicht scheut!
Komm, wir wollen zu ihm gehen.
PAMINA
Führt mich hin, ich möcht’ ihn sehn.
ALLE
Zwei Herzen, die von Liebe brennen,
Kann Menschenohnmacht niemals trennen.
Verloren ist der Feinde Müh’,
Die Götter selbsten schützen sie.
(Gehen ab.)
Achtundzwanzigster Auftritt
Das Theater verwandelt sich in zwei große Berge;
in dem einen ein Wasserfall, worin man Sausen und Brausen hört;
der andre speit Feuer aus;
jeder Berg hat ein durchbrochenes Gegitter,
worin man Feuer und Wasser sieht;
da, wo das Feuer brennt,
muß der Horizont hellrot sein,
und wo das Wasser ist, liegt schwarzer Nebel.
Die Szenen sind Felsen,
jede Szene schließt sich mit einer eisernen Türe.
(Tamino ist leicht angezogen, ohne Sandalen.
Zwei schwarz geharnischte Männer führen Tamino herein.
Auf ihren Helmen brennt Feuer.
Sie lesen ihm die transparente Schrift vor,
welche auf einer Pyramide geschrieben steht.
Diese Pyramide steht in der Mitte ganz in der Höhe,
nahe am Gitter.)
ZWEI GEHARNISCHTEN
Der, welcher wandert diese Straße voll Beschwerden,
wird rein durch Feuer, Wasser, Luft und Erden.
Wenn er des Todes Schrecken überwinden kann,
schwingt er sich aus der Erde himmelan.
Erleuchtet wird er dann im Stande sein,
sich den Mysterien der Isis ganz zu weihn.
TAMINO
Mich schreckt kein Tod, als Mann zu handeln,
Den Weg der Tugend fortzuwandeln!
Schließt mir des Schreckens Pforten auf
Ich wage froh den kühnen Lauf.
PAMINA (von innen)
Tamino halt! ich muß dich sehn!
TAMINO
Was hör’ ich? Paminens Stimme?
ZWEI GEHARNISCHTEN
Ja ja, das ist Paminens Stimme!
ALLE
Wohl mir/dir, nun kann sie mit mir/dir gehn!
Nun trennet uns/euch kein Schicksal mehr,
Wenn auch der Tod beschieden wär’.
TAMINO
Ist mir erlaubt, mit ihr zu sprechen?
DIE GEHARNISCHTEN
Es ist erlaubt mit ihr zu sprechen!
ALLE
Welch Glück, wenn wir uns/euch wieder sehn.
Froh Hand in Hand in Tempel gehn!
Ein Weib, das Nacht und Tod nicht scheut,
Ist würdig und wird eingeweiht.
(Die Türe wird aufgemacht, Tamino und Pamina umarmen sich.)
PAMINA
Tamino mein! O welch ein Glück!
TAMINO
Pamina mein! O welch ein Glück!
Hier sind die Schreckenspforten,
Die Not und Tod mir dräun.
PAMINA
Ich werde aller Orten
An deiner Seite sein.
Ich selbsten führe dich
Die Liebe leite mich!
(Nimmt ihn bei der Hand.)
Sie mag den Weg mit Rosen streun,
Weil Rosen stets bei Dornen sein.
Spiel du die Zauberflöte an,
Sie schütze uns auf unsrer Bahn.
Es schnitt in einer Zauberstunde
Mein Vater sie aus tiefstem Grunde
Der tausendjähr’gen Eiche aus
Bei Blitz und Donner – Sturm und Braus,
Nun komm und spiel die Flöte an!
Sie leite uns auf grauser Bahn.
ALLE
Wir wandeln/Ihr wandelt durch des Tones Macht
Froh durch des Todes düstre Nacht.
(Die Türen werden nach ihnen zugeschlagen;
man sieht Tamino und Pamina wandern;
man hört Feuergeprassel und Windesgeheul,
manchmal auch den Ton eines dumpfen Donners
und Wassergeräusch.
Tamino bläst seine Flöte.
Sobald sie vom Feuer herauskommen,
umarmen sie sich und bleiben in der Mitte.)
PAMINA UND TAMINO
Wir wandelten durch Feuersgluten,
Bekämpften mutig die Gefahr,
Dein Ton sei Schutz in Wasserfluten,
So wie er es im Feuer war.
(Tamino bläst; man sieht sie hinuntersteigen
und nach einiger Zeit wieder heraufkommen;
sogleich öffnet sich eine Türe;
man sieht einen Eingang in einen Tempel,
welcher hell beleuchtet ist.
Eine feierliche Stille.
Dieser Anblick muß den vollkommensten Glanz darstellen.
Sogleich fällt der Chor unter Trompeten und Pauken ein.)
PAMINA UND TAMINO
Ihr Götter, welch ein Augenblick!
Gewähret ist uns Isis’ Glück!
CHOR
Triumph! Triumph! Du edles Paar,
Besieget hast du die Gefahr!
Der Isis Weihe ist nun dein!
Kommt, tretet in den Tempel ein!
(Alle ab.)
Neunundzwanzigster Auftritt
Das Theater verwandelt sich wieder in den vorigen Garten.
PAPAGENO
Papagena! Papagena! Papagena!
Weibchen! Täubchen! meine Schöne!
Vergebens! Ach! sie ist verloren!
Ich bin zum Unglück schon geboren!
Ich plauderte, und das war schlecht,
Und drum geschieht es mir schon recht!
Seit ich gekostet diesen Wein
Seit ich das schöne Weibchen sah,
So brennt’s im Herzenskämmerlein,
So zwicket’s hier, so zwicket’s da!
Papagena! Herzensweibchen!
Papagena liebes Täubchen!
‘s ist umsonst, es ist vergebens!
Müde bin ich meines Lebens!
Sterben macht der Lieb’ ein End’,
Wenn’s im Herzen noch so brennt.
(Nimmt einen Strick von seiner Mitte.)
Diesen Baum da will ich zieren,
Mir an ihm den Hals zuschnüren,
Weil das Leben mir mißfällt,
Gute Nacht, du schwarze Welt!
Weil du böse an mir handelst,
Mir kein schönes Kind zubandelst,
So ist’s aus, so sterbe ich.
Schöne Mädchen, denkt an mich!
Will sich eine um mich Armen,
Eh’ ich hänge, noch erbarmen wohl,
So laß ich’s diesmal sein!
Rufet nur, Ja oder nein.
(Sieht sich um.)
Keine hört mich; alles stille!
Also ist es euer Wille!
Papageno frisch hinauf,
Ende deinen Lebenslauf.
(Sieht sich um.)
Nun! ich warte noch! es sei
Bis man zählet: eins, zwei, drei!
(Pfeift.)
Eins!
(Sieht sich um, pfeift)
Zwei!
(Sieht sich um, pfeift)
Drei!
(Sieht sich um)
Nun wohlan! es bleibt dabei!
Weil mich nichts zurücke hält,
Gute Nacht, du falsche Welt!
(Will sich hängen.)
DREI KNABEN
(Fahren herunter.) Halt ein! o Papageno!
und sei klug!
Man lebt nur einmal,
dies sei dir genug!
PAPAGENO
Ihr habt gut reden, gut zu scherzen;
Doch brennt’ es euch, wie mich im Herzen,
Ihr würdet auch nach Mädchen gehn.
DREI KNABEN
So lasse deine Glöckchen klingen,
Dies wird dein Weibchen zu dir bringen.
PAPAGENO
Ich Narr vergaß der Zauberdinge!
(Nimmt sein Instrument heraus.)
Erklinge, Glockenspiel, erklinge!
Ich muß mein liebes Mädchen seh’n!
Klinget, Glöckchen, klinget,
Schafft mein Mädchen her!
Klinget, Glöckchen, klinget!
Bringt mein Weibchen her.
(Die drei Knaben laufen
zu ihrem Flugwerk
und bringen das Weib heraus.)
DREI KNABEN
Nun Papageno, sieh dich um! (Fahren auf.)
(Papageno sieht sich um;
beide haben unter dem Ritornell komisches Spiel.)
PAPAGENO
Pa-pa-pa-pa-pa-pa-Papagena!
PAPAGENA
Pa-pa-pa-pa-pa-pa-Papageno!
PAPAGENO
Bist du mir nun ganz gegeben?
PAPAGENA
Nun bin ich dir ganz gegeben.
PAPAGENO
Nun so sei mein liebes Weibchen!
PAPAGENA
Nun so sei mein Herzenstäubchen!
BEIDE
Welche Freude wird das sein,
Wenn die Götter uns bedenken,
Unsrer Liebe Kinder schenken,
So liebe, kleine Kinderlein!
PAPAGENO
Erst einen kleinen Papageno!
PAPAGENA
Dann eine kleine Papagena!
PAPAGENO
Dann wieder einen Papageno!
PAPAGENA
Dann wieder eine Papagena!
PAPAGENO
Papageno!
PAPAGENA
Papagena!
PAPAGENO
Es ist das höchste der Gefühle,
Wenn viele, viele Papageno,
Der Eltern Segen werden sein.
PAPAGENA
Es ist das höchste der Gefühle,
Wenn viele, viele Papagena,
Der Eltern Segen werden sein. (Beide ab.)
Dreißigster Auftritt
(Der Mohr, die Königin mit allen ihren Damen
kommen von beiden Versenkungen;
sie tragen schwarze Fackeln in der Hand.)
MONOSTATOS
Nur stille! stille! stille! stille!
Bald dringen wir im Tempel ein!
ALLE
Nur stille! stille! stille! stille!
Bald dringen wir im Tempel ein.
MONOSTATOS
Doch Fürstin! halte Wort!
Erfülle! Dein Kind muß meine Gattin sein!
KÖNIGIN
Ich halte Wort! es ist mein Wille,
Mein Kind soll deine Gattin sein!
DREI DAMEN
Ihr Kind soll deine Gattin sein!
(Man hört dumpfen Donner und Wassergeräusch.)
MONOSTATOS
Doch still, ich höre schrecklich Rauschen,
Wie Donnerton und Wasserfall.
KÖNIGIN UND DIE DAMEN
Ja, fürchterlich ist dieses Rauschen,
Wie fernen Donners Widerhall!
MONOSTATOS
Nun sind sie in des Tempels Hallen.
ALLE
Dort wollen wir sie überfallen,
die Frömmler tilgen von der Erd’
Mit Feuersglut und mächt’gem Schwert.
DREI DAMEN UND MONOSTATOS
Dir, große Königin der Nacht,
sei unsrer Rache Opfer gebracht.
(Man hört Donner, Blitz, Sturm.)
ALLE
Zerschmettert, zernichtet ist unsere Macht,
Wir alle gestürzet in ewige Nacht!
(Versinken.
Sogleich verwandelt sich das ganze Theater in eine Sonne.
Sarastro steht erhöht;
Tamino, Pamina, beide in priesterlicher Kleidung.
Neben ihnen die ägyptischen Priester auf beiden Seiten.
Die drei Knaben halten Blumen.)
SARASTRO
Die Strahlen der Sonne vertreiben die Nacht,
Zernichten der Heuchler erschlichene Macht!
CHOR
Heil sei euch Geweihten!
Ihr dranget durch Nacht!
Dank sei dir Osiris!
Dank! dir Isis gebracht!
Es siegte die Stärke
Und krönet zum Lohn
Die Schönheit und Weisheit
Mit ewiger Kron’.
Ende
|
Wolfgang Amadeus Mozart
Võluflööt
Suur ooper kahes vaatuses
Emanuel Schikanederi tekst
KV620
Tegelased
Sarastro (bass)
Tamino (tenor)
Kõneleja (bass)
Esimene preester (bass)
Teine preester (tenor)
Kolmas preester (kõneroll)
Öökuninganna (sopran)
Pamina, tema tütar (sopran)
Esimene daam (sopran)
Teine daam (sopran)
Kolmas daam (sopran)
Esimene poiss (sopran)
Teine poiss (sopran)
Kolmas poiss (sopran)
NAINE (Papagena) (sopran)
Papageno (bass)
Monostatos, maur (tenor)
Esimene soomussärklane (tenor)
Teine soomussärklane (bass)
Esimene ori (kõneroll)
Teine ori (kõneroll)
Kolmas ori (kõneroll)
Koor: preestrid, orjad, kaaskond
Avamäng
Esimene vaatus
Teatrilava on kaljune paik,
siin-seal kasvavad puud;
mõlemal pool on mägised jalgrajad.
Laval on ringikujuline tempel.
Esimene pilt
(Tamino, riietatud uhkesse eksootilisse jahirüüsse,
tuleb paremalt poolt kaljult alla,
käes vibu, kuid ilma nooleta;
teda ajab taga madu.)
1. Sissejuhatus
TAMINO
Appi! Appi! Muidu olen kadunud,
salakavala mao ohvriks määratud.
Halastajad jumalad! Juba ta läheneb!
Ah, päästke mind! Ah, kaitske mind!
(Langeb minestusse; sedamaid avaneb templivärav.
Välja tuleb kolm looritatud daami,
igaühel käes hõbedane viskoda.)
KOLM DAAMI
Sure, koletis, meie väe läbi!
(Löövad mao kolmeks tükiks.)
Triumf! Triumf! On korda saadetud
see kangelastegu! Ta on vabastatud
tänu meie käsivarte vaprusele.
ESIMENE DAAM
Kena noormees, leebe ja ilus.
TEINE DAAM
Nii ilus, nagu ma eales veel pole näinud!
KOLMAS DAAM
Jajah, nii ilus, et kasvõi maali!
KOLM DAAMI
Kui pühendaksin oma südame armastusele,
siis peaks see olema see noormees.
Kiirustagem oma vürstinna juurde,
viima talle seda teadet,
et võib-olla suudab see ilus mees
talle endise rahu tagasi anda.
ESIMENE DAAM
Minge siis ja öelge talle,
mina jään seniks siia.
TEINE DAAM
Ei, ei, minge teie aga,
mina valvan siin teda!
KOLMAS DAAM
Ei, ei, see ei lähe!
Mina kaitsen teda üksi.
ESIMENE DAAM
Mina jään seniks siia!
TEINE DAAM
Mina valvan siin teda!
KOLMAS DAAM
Mina kaitsen teda üksi!
ESIMENE DAAM
Mina jään!
TEINE DAAM
Mina valvan!
KOLMAS DAAM
Mina kaitsen!
KOLM DAAMI
Mina! Mina! Mina!
([Igaüks] omaette.)
Mina peaksin lahkuma? Tore küll!
Nad jääksid hea meelega tema juurde üksi...
Ei, ei, nii see ei lähe,
Oleksin nõus kõik andma,
kui võiksin elada selle noormehega!
Oleks ta vaid üksnes minu jagu!
Aga keegi ei lahku. Ei, nii see ei lähe,
siis on kõige parem, kui ma ise lahkun.
Noormees, ilus ja õrn,
kallis noormees, ela hästi,
kuni näen sind taas!
(Lahkuvad kolmekesi väravast välja,
mis iseendast avaneb ja sulgub.)
TAMINO
(Tuleb teadvusele, vaatab kartlikult ringi.)
Kus ma olen? Kas on see kujutelm, et ma veel elan?
Või on mingi kõrgem jõud mind päästnud?
(Tõuseb üles ja vaatab ringi.)
Kuidas? Õel madu lamab surnult mu jalge ees?
(Kaugelt kostab flöödihääl,
mida orkester vaikselt saadab.)
TAMINO
(Räägib ritornelli ajal.)
Mida ma kuulen? Kus ma olen?
Väga võõras koht! Ahaa!
Sealt tuleb üks mees.
(Peidab ennast puu taha.)
Teine pilt
(Papageno tuleb jalgrada mööda alla,
seljas suur,
kõrgelt üle pea ulatuv linnupuur,
milles on igasuguseid linde.
Ta hoiab kahe käega väikest paaniflööti,
puhub ja laulab.)
2. Aaria
PAPAGENO
Linnupüüdja olen ma,
ikka lõbus, hõissa, hopsassaa!
Mind, linnupüüdjat, tunneb
vana ja noor kogu maal.
Tean, kuidas peibutada
ja oskan vilistada.
Sestap olla võin rõõmus ja lõbus,
sest on ju kõik linnud minu omad.
Linnupüüdja olen ma,
ikka lõbus, hõissa, hopsassaa!
Mind, linnupüüdjat, tunneb
vana ja noor kogu maal.
Tahaks üht võrku neidude jaoks,
püüaks neid tosinate kaupa kinni
ja hoiaks enda juures.
Siis oleks kõik neiud minu omad.
Kui kõik neiud minu omad oleks,
siis vahetaks ma kõvasti suhkrut.
Ja sellele, kes mulle kõige armsam,
annaks otsemaid kogu suhkru.
Ja kui mind ta magusasti musutaks,
siis oleks ta mu naine ja mina tema mees,
ta minu kõrval uinuks,
ta nagu lapse kussutaks ma magama.
(Vilistab, tahab aaria järel värava juurde minna.)
TAMINO
(Haarab tal käest.)
Kuule sina!
PAPAGENO
Mis on?
TAMINO
Ütle mulle, vahva sõber, kes sa oled?
PAPAGENO
Kes ma olen?
(Omaette.) Rumal küsimus!
(Valjusti.) Inimene nagu sina...
Ja kui ma nüüd sinult küsiksin, kes sina oled?
TAMINO
Siis vastaksin, et olen vürstiverd.
PAPAGENO
See käib mul üle mõistuse.
Ütle selgemalt, kui tahad, et ma aru saaks!
TAMINO
Minu isa on vürst,
kes valitseb paljude maade ja inimeste üle;
sellepärast kutsutakse mind printsiks.
PAPAGENO
Maad?... Inimesed?... Prints?...
TAMINO
Sellepärast ma küsingi?
PAPAGENO
Pea kinni! Las mina küsin...
Ütle mulle kõigepealt,
on siis peale nende mägede veel maid ja inimesi?
TAMINO
Mitmeid tuhandeid!
PAPAGENO
Siis ma saaks ju lindudega head äri teha.
TAMINO
Ütle nüüd, kus kandis me oleme...
PAPAGENO
Kus kandis? (Vaatab ringi.)
Orgude ja mägede vahel.
TAMINO
Seda küll! Aga kuidas seda kanti siin kutsutakse?
Ja kes seda valitseb?
PAPAGENO
Selle peale oskan ma niisama vähe kosta kui et,
kuidas ma siia maailma sündisin.
TAMINO
(Naerab.) Kuidas? Sa ei oska öelda,
kus sa oled sündinud või kes olid sinu vanemad?
PAPAGENO
Mitte sõnakestki!... Kõik, mis ma tean, on see,
et mind kasvatas ja toitis üks vana,
aga väga lõbus mees.
TAMINO
Arvatavasti oli see sinu isa?...
PAPAGENO
Seda ma ei tea.
TAMINO
Kas sa siis oma ema ei olegi näinud?
PAPAGENO
Näinud ma teda pole, aga nii mõnigi kord kuulsin,
kui pajatati, et mu ema olla kunagi teeninud
seal selles lukustatud majas
öise tähehiilguse kuninganna juures...
On ta veel elus või mis tast saanud on,
seda ma ei tea...
Tean ainult niipalju,
et siin läheduses on mu õlgedest onn,
mis kaitseb mind vihma ja külma eest.
TAMINO
Aga millest sa elad?
PAPAGENO
Noh, söögist ja joogist, nagu kõik inimesed.
TAMINO
Mismoodi sa neid saad?
PAPAGENO
Teen vahetust – püüan tähehiilguse kuningannale
ja tema neitsitele igasugu linde.
Nende eest saan ta käest iga päev süüa ja juua.
TAMINO
(Omaette.) Tähehiilguse kuninganna!...
Kas see võiks olla võimas öövalitsejanna ise!
Ütle mulle, hea sõber, kas sul on juba õnnestunud
seda ööjumalannat näha saada?
PAPAGENO
(Ta on vahepeal mitu korda oma flööti puhunud.)
Sinu viimase tobeda küsimuse järgi
võib küll uskuda, et sa oled võõral maal sündinud.
TAMINO
Ära pahanda, armas sõber!
Ma mõtlesin ainult...
PAPAGENO
Näha?... Tähehiilguse kuningannat näha?...
Kui sa veel säherduse tobeda küsimusega minu juurde tuled,
siis panen sind, nii tõesti, kui mu nimi on Papageno,
nagu leevikese oma linnumajja
ja sokutan koos muude lindudega
Öökuningannale ja tema neitsitele,
keetku nad siis sind või praadigu.
TAMINO
(Omaette.) Kummaline mees!
PAPAGENO
Näha?... Tähehiilguse kuningannat näha?...
Milline surelik võiks hoobelda,
et on teda kunagi näinud?...
Millise inimese silm suudaks vaadata
läbi tema musta loori?
TAMINO
(Omaette.) Nüüd on selge, et see on just see Öökuninganna,
kellest mu isa nii sageli pajatas.
Aga taibata, kuidas ma siia sattusin,
ei ole minu võimuses.
Kindlasti pole ka see mees tavaline inimene...
kindlasti on ta mõni kuninganna teenistuses olev vaim.
PAPAGENO
(Omaette.) Mis ta mind nii ainiti vahib!
Hakka või kartma.
Miks sa mind nii kahtlustavalt ja kavalalt vaatad?
TAMINO
Sest... sest ma kahtlen, kas sa oled inimene...
PAPAGENO
Mis sa ütlesid?
TAMINO
Nende sulgede järgi, mis sind katavad, võiks sind pidada...
(Läheb tema poole.)
PAPAGENO
Mitte ometi linnuks!
Kuule, ma ütlen sulle, ole paigal,
ära tule lähemale,
sest mul on hiigeljõud
ja kui ma kellestki kinni krahman...
(Omaette.) Kui ta nüüd kohkuma ei löö,
siis pistan jooksu.
TAMINO
Hiigeljõud? (Vaatab madu.)
Kas olid siis sina minu päästja,
kes sellest koletisest jagu sai?
PAPAGENO
Madu! (Vaatab ringi, taganeb värisedes paar sammu.)
Oh sa poiss! Kas ta on surnud või elus?
TAMINO
Sa tahad oma tagasihoidliku küsimusega
minu tänu tagasi lükata,
aga ma pean sulle ütlema,
et olen sulle selle vapra teo eest igavesti tänulik.
PAPAGENO
Ärme sellest räägi!
Oleme rõõmsad, et see on õnnelikult möödas.
TAMINO
Taevas hoidku, sõber,
kuidas sa sellest koletisest küll jagu said?
Sul pole ju ühtegi tapariista.
PAPAGENO
Polegi tarvis!
Minu tugev käepigistus
on etem kui ükski tapariist.
TAMINO
Kas sa siis kägistasid ta surnuks?
PAPAGENO
Kägistasin!
(Omaette.) Pole veel oma elus kordagi nii tugev olnud kui täna.
Kolmas pilt
KOLM DAAMI
(Hüüavad ähvardavalt ühekorraga.) Papageno!
PAPAGENO
Ahaa, see käib minu kohta! Vaata sina siin ringi, sõber!
TAMINO
Kes need daamid on?
PAPAGENO
Ma ei tea isegi, kes nad tegelikult on.
Tean ainult nii palju, et nad võtavad iga päev minu käest linnud
ja toovad mulle vastutasuks veini, suhkrusaia
ja magusaid viigimarju.
TAMINO
Nad on arvatavasti väga ilusad?
PAPAGENO
Ei usu! Sest kui nad ilusad oleks,
ei kataks nad oma nägu kinni.
KOLM DAAMI
(Ähvardavalt.) Papageno!
PAPAGENO
Ole vakka! Nad juba ähvardavad mind.
Ah, sa küsid, kas nad on ilusad,
ja mina kostan selle peale,
et ma pole oma elus kedagi võluvamat näinud.
(Omaette.) Küll nad nüüd varsti jälle leebuvad.
KOLM DAAMI
(Ähvardavalt.) Papageno!
PAPAGENO
Mis kurja ma täna küll teinud olen,
et nad minu peale nii pahased on?
Võtke, kaunitarid, annan teile oma linnud.
ESIMENE DAAM
(Ulatab talle ilusa pudelikese veega.)
Tasuks saadab meie vürstitar täna esimest korda
veini asemel selget puhast vett.
TEINE DAAM
Ja minul käskis ta sulle suhkrusaia asemel
selle kivi anda.
Loodetavasti see maitseb sulle.
PAPAGENO
Mida? Kas ma pean kive närima?
KOLMAS DAAM
Ja magusate viigimarjade asemel
on mul au sulle see kuldne lukk
suu ette riputada.
(Paneb Papageno suu lukuga kinni.
Papageno teeb valu pärast näovigureid.)
ESIMENE DAAM
Ilmselt tahad sa teada,
miks vürstinna sind täna nii imeliselt karistab?
(PAPAGENO noogutab pead.)
TEINE DAAM
Et sa tulevikus enam kunagi võõrastele ei valetaks.
KOLMAS DAAM
Ja et sa kunagi ei uhkustaks kangelastegudega,
mis teised on korda saatnud.
ESIMENE DAAM
Tule lagedale! Kas sina said sellest maost jagu?
(PAPAGENO raputab pead.)
TEINE DAAM
Kes siis?
(PAPAGENO annab mõista, et ta ei tea.)
KOLMAS DAAM
Noormees, meie olime need, kes su vabastasid.
Ära värise. Sind ootab ees rõõm ja vaimustus.
Võta, selle maali saadab sulle suur vürstinna,
see on tema tütre pilt.
Ta ütles: “Kui see nägu sind ükskõikseks ei jäta,
siis on õnn, au ja kuulsus sinu päralt!” Head aega.
(Lahkub.)
TEINE DAAM
Adjöö, monsenjöör Papageno! (Lahkub.)
ESIMENE DAAM
Ega sa ometi liiga ahnelt ei joonud! (Lahkub naerdes.)
(PAPAGENO on kogu aeg oma tumma mängu jätkanud.)
(TAMINO on pilti vastu võttes
tähelepanelikuks muutunud.
Tema armastus kasvab,
olgugi et ta tundus kõigi nende juttude suhtes kurt olevat.)
Neljas pilt
3. Aaria
TAMINO
See pilt on nii võluvalt ilus,
nagu ükski silm veel eales pole näinud!
Tunnen, kuidas see jumalik pilt
täidab mu südame uue tundeliigutusega.
Ma ei oska sellele küll nime anda,
kuid tunnen, et see põletab nagu tuli;
Kas on see tunne äkki armastus?
Ja-jah, see saab olla üksnes armastus.
Oh, kui ma ta vaid üles leiaksin!
Oh, kui ta juba siin minu ees seisaks!
Ma muutuksin soojaks ja puhtaks,
ja mis ma teeksin?
Suruksin täis vaimustust
ta selle kuuma rinna vastu
ja siis oleks ta minu oma igavesti!
(Tamino tahab ära minna.)
Viies pilt
ESIMENE DAAM
Varu endale julgust ja vastupidavust, kaunis noormees!
Vürstinna...
TEINE DAAM
...tegi mulle ülesandeks sulle öelda...
KOLMAS DAAM
...et tee sinu tulevasele õnnele on nüüdsest rajatud.
ESIMENE DAAM
Ta kuulis igat sinu sõna. Ta...
TEINE DAAM
...luges igat joont su näost...
ja veelgi enam, tema emasüda...
KOLMAS DAAM
...otsustas sind õnnelikuks teha.
Ta ütles: “Kui selle noormehe julgus ja vaprus
on sama suured kui ta õrnus,
siis on minu tütar kindlalt päästetud.”
TAMINO
Päästetud? Oo igavene pimedus!
Mida ma kuulen? Ja originaal?
ESIMENE DAAM
Selle röövis emalt võimas kuri deemon.
TAMINO
Röövis? Oo jumalad! Öelge, kuidas sai see juhtuda?
ESIMENE DAAM
Neiu istus ühel ilusal maikuupäeval
üksinda kosutavas küpressisalus,
mis oli alati olnud tema lemmikkohaks.
See kurikael hiilis märkamatult ligi...
TEINE DAAM
...jälgis teda vargsi ja...
KOLMAS DAAM
...peale kurja südame on tal ka veel vägi
ennast ükskõik kelleks moondada.
Niimoodi sai ta ka Pamina...
ESIMENE DAAM
See on selle kuningatütre nimi, keda te jumaldate.
TAMINO
Oo sa minult röövitud Pamina...
kõlvatu kurjategija meelevallas!...
Võib-olla oled sa praegusel silmapilgul... kohutav mõte!
KOLM DAAMI
Vaiki, noormees!
ESIMENE DAAM
Ära teota ustava kaunitari vooruslikkust!
Hoolimata kõikidest piinadest,
mida ta, süütu, kannatab,
jääb ta ikka kindlaks.
Ei sund ega meelitus suuda
teda pahelisusele ahvatleda.
TAMINO
Oo neiud, öelge, kus on selle türanni asupaik?
TEINE DAAM
Meie mägede läheduses elab ta ühes kaunis
ja hurmavas orus.
Tema toredat lossi valvatakse hoolikalt.
TAMINO
Tulge, neiud, juhatage mind!
Päästkem Pamina!
See kurikael peab minu käe läbi surema!
Vannun seda oma armastuse, oma südame juures.
(Sedamaid kostab pillidelt tugev, vapustav akord.)
Jumalad, mis see on?
KOLM DAAMI
Võta ennast kokku!
ESIMENE DAAM
See kuulutab meie kuninganna saabumist.
(Kõuemürin.)
KOLM DAAMI
Ta tuleb!
(Kõuemürin.)
Kuues pilt
(Mäed lahknevad
ja teatrilava muutub toredaks ruumiks.)
4. Retsitatiiv ja aaria
ÖÖKUNINGANNA
(Istub troonil,
mis on kaunistatud läbipaistvate tähtedega.)
Ära värise, mu armas poeg!
Sa oled süütu, tark ja vaga.
Sinusugune noormees oskab kõige paremini
lohutada ääretult kurba emasüdant.
Kannatama olen määratud,
sest olen ilma jäänud tütrest,
ühes temaga läks kaotsi mu õnn.
Üks kurikael viis ta endaga.
Näen veelgi tütart värisemas,
kohkumisest vapustatuna,
näen tema hirmuvärinaid,
tema kartlikku vastuhakku.
Pidin nägema, kuidas ta rööviti,
“Oh aidake! Oh aidake!” oli kõik, mis ta ütles.
Kuid asjatu oli ta anumine,
sest minu abi oli liiga nõrk.
Sina, sa lähed teda vabastama,
sinust saab mu tütre päästja.
Ja kui näen sind võitjana tulemas,
saab ta igavesti sinu omaks.
(Lahkub koos daamidega.)
Seitsmes pilt
(Teatrilava muutub uuesti selliseks, nagu oli enne.)
TAMINO
(Pärast pausi.)
Kas see oli ikka tõelisus, mida ma nägin?
Või on mu meeled segi?
Oo teie, head jumalad,
ärge eksitage mind
või muidu ma jään selles katsumuses kaotajaks!
Turvake mu käsivart, kinnitage mu julgust
ja Tamino süda lööb teile igavesti tänulikult.
(Tahab lahkuda.)
(PAPAGENO astub talle tee peale ette.)
5. Kvintett
PAPAGENO
(Viipab kurvalt lukule oma suu küljes.)
Hm, hm, hm, hm, hm!
TAMINO
Vaesekest on tõesti karistatud,
sest tema kõnevõime on läinud.
PAPAGENO
Hm, hm, hm, hm, hm!
TAMINO
Ma ei saa teha muud, kui sulle kaasa tunda,
sest aitamiseks olen ma liiga nõrk.
Kaheksas pilt
ESIMENE DAAM
Kuninganna annab sulle armu,
laseb mul sind karistusest päästa.
(Võtab luku Papageno suu eest ära.)
PAPAGENO
Nüüd patrab Papageno jälle!
TEINE DAAM
Lobise peale! Ära ainult jälle valeta!
PAPAGENO
Ma ei valeta enam kunagi, ei, ei!
KOLM DAAMI
Olgu see lukk sulle hoiatuseks.
PAPAGENO
See lukk mulle hoiatuseks!
KÕIK
Pandaks ometi kõigile valetajaile
suu ette säherdune lukk,
siis vihkamise, laimu, musta sapi asemel
valitseks armastus ja vennalik liit.
ESIMENE DAAM
Oo prints, võta vastu see kingitus,
selle saadab sulle meie vürstinna.
(Annab Taminole kuldflöödi.)
Võluflööt kaitseb sind,
toetab ka kõige suuremas õnnetuses.
KOLM DAAMI
Sellega oled sa kõikvõimas,
võid muuta inimeste kirgi,
panna kurvastaja rõõmustama,
lasta vanapoisil armastust tunda.
KÕIK
Oo, selline flööt on rohkem
väärt kui kuld ja kroonid,
sest selle abil kasvab inimeste õnn
ja rahulolu mitmekordseks.
PAPAGENO
Nii, kaunid naisterahvad,
kui tohib, siis ma lahkun.
KOLM DAAMI
Lahkuda võid sa alati,
kuid vürstinna käsib sul
printsiga üheskoos viivitamatult
Sarastro lossi poole tõtata.
PAPAGENO
Ei, ma tänan!
Teilt endilt kuulsin,
et ta on otsekui tiigerelajas.
Kindla peale laseks ilma armu heitmata
Sarastro mind kitkuda, küpsetada
ja viskaks koerte ette.
KOLM DAAMI
Sind kaitseb prints, usalda ainult teda.
Vastutasuks pead olema tema teener.
PAPAGENO
(Omaette.)
Kurat võtku seda printsi,
mulle on mu elu armas!
Usu mind, et lõpuks hiilib veel
see prints varga kombel minema.
ESIMENE DAAM
(Annab Papagenole puust kasti kellamänguga.)
Võta see aare siin, see on sinu.
PAPAGENO
Oi, oi! Mis selle sees küll olla võiks?
KOLM DAAMI
Selle sees kuuled sa kellukesi helisemas.
PAPAGENO
Kas ma mõistan neid ka mängida?
KOLM DAAMI
Oh päris kindlasti. Ja, jah, kindlasti!
KÕIK VIIS
Hõbekellukesed, võluflöödid
on teie/meie kaitseks vajalikud.
Elage hästi! Me läheme,
elage hästi, nägemiseni!
(Kõik tahavad lahkuda.)
TAMINO
Kaunid daamid, öelge ometi...
PAPAGENO
...kuidas seda lossi küll leida?
MÕLEMAD
Kuidas seda lossi küll leida?
KOLM DAAMI
Kolm poisikest, noort, ilusat, armsat ja tarka,
hõljuvad teie teekonnal teie ümber.
Nad on teile teejuhiks,
järgige ainult nende nõuannet.
TAMINO, PAPAGENO
Kolm poisikest, noort, ilusat, armsat ja tarka,
hõljuvad meie teekonnal meie ümber.
KOLM DAAMI
Nad on teile teejuhiks,
järgige ainult nende nõuannet.
KÕIK
Nüüd elage hästi! Me lahkume,
elage hästi, nägemist!
(Kõik lahkuvad.)
Üheksas pilt
(Teatrilava muutub
toredaks egiptusepäraseks toaks.
Kaks orja kannavad välja ilusad padjad
ja ühe oivalise türgi laua,
laotavad laiali vaibad;
seejärel tuleb kolmas ori.)
KOLMAS ORI
Ha, ha, ha!
ESIMENE ORI
Pst, pst!
TEiNE ORI
Mida see naer peab tähendama?
KOLMAS ORI
Meie piinaja, see kõiki jälitav moorlane,
puuakse homme kindlasti üles või torgatakse odaga surnuks!
Pamina! Ha, ha, ha!
ESIMENE ORI
Noh?
KOLMAS ORI
See võluv neiu! Ha, ha, ha!
TEINE ORI
Noh?
KOLMAS ORI
On putku pannud.
ESIMENE JA TEINE ORI
Putku pannud?
ESIMENE ORI
Ja ta pääses minema!
KOLMAS ORI
Kindla peale! Vähemasti on see minu tõeline soov.
ESIMENE ORI
Oo, tänu teile, head jumalad!
Te võtsite mu palvet kuulda.
KOLMAS ORI
Kas ma pole teile alati öelnud,
et ükskord koidab päev,
kui meie eest kätte makstakse
ja musta Monostatost karistatakse?
TEINE ORI
Mida moorlane ise selle loo kohta ütleb?
ESIMENE ORI
Ta ju ometi teab seda?
KOLMAS ORI
Loomulikult! Neiu põgenes otse tema silme all.
Nagu mõned vennad mulle rääkisid,
need kes aias töötasid ja kaugelt nägid ja kuulsid,
pole moorlasel enam pääsu,
ka siis kui Sarastro kaaskonnal õnnestuks
Pamina uuesti kinni püüda.
ESIMENE JA TEINE ORI
Kuidas nii?
KOLMAS ORI
Sa tead ju seda iharat paksmagu ja ta kombeid,
aga neiu oli kavalam, kui ma arvasin.
Sel silmapilgul, kui mees uskus, et ta saab oma tahtmise,
hüüdis neiu Sarastro nime,
see oli moorlasele paras ehmatus.
Ta jäi nagu soolasammas seisma.
Pamina aga jooksis samal ajal kanali äärde gondlisse
ja sõudis ise palmisalu poole.
ESIMENE ORI
Oo kuidas küll uje metskitseke surmahirmul
oma hella ema palee poole kiirustab!
Kümnes pilt
MONOSTATOS
(Tuleb majas.) Hei, orjad!
ESIMENE ORI
Monostatose hääl!
MONOSTATOS
Hei, orjad! Tooge ahelad!
KOLM ORJA
Ahelad?
ESIMENE ORI
(Jookseb külgukse juurde.)
Kui see ometi poleks Pamina!
Oo, jumalad! Vaadake, vennad,
tüdruk on kinni püütud.
TEINE JA KOLMAS ORI
Pamina? – Kohutav vaatepilt!
ESIMENE ORI
Vaadake, kuidas see halastamatu kurat
tema õrnadest kätest kinni hoiab,
ma ei kannata seda välja.
(Lahkub teisele poole.)
TEINE ORI
Mina hoopiski mitte. (Lahkub samas suunas.)
KOLMAS ORI
Sellist asja näha on põrgupiin. (Ära.)
Üheteistkümnes pilt
6. Tertsett
MONOSTATOS
Tule aga sisse, tuvike!
PAMINA
(Teda toovad orjad.)
Oh, mis piin, mis kannatus!
MONOSTATOS
Otsas on su elu!
PAMINA
Surm ei pane mind värisema,
mul on ainult emast kahju:
tema sureb kindlasti kurvastuse kätte.
MONOSTATOS
Hei, orjad, pange ta ahelatesse!
(Orjad panevad ta ahelatesse.)
Minu vihkamine saatku sind hukatusse!
PAMINA
Oh laske mul parem surra,
sest sind, barbar, ei suuda miski liigutada!
(Vajub teadvusetult sohvale.)
MONOSTATOS
Noh minge! Jätke mind temaga üksi!
(Orjad lahkuvad.)
Kaheteistkümnes pilt
PAPAGENO
(Väljast akna tagant, ilma et teda kohe näha oleks.)
Kus ma küll olen? Kus ma võiksin küll olla?
Ahaa! Sealt leian mõne inimese.
Võtan südame rindu ja lähen sisse.
(Siseneb.)
Ilus tüdruk, noor ja puhas,
valgem veel kui kriit.
MONOSTATOS JA PAPAGENO
(Silmitsevad teineteist, kohkuvad teineteist nähes.)
Huu! See on kindla peale kurat!
Halasta! Heida armu! Hu, hu, huu!
(Jooksevad mõlemad minema.)
Kolmeteistkümnes pilt
PAMINA
(Räägib nagu unes.)
Ema... ema... ema!
(Toibub, vaatab ringi)
Kuidas? Ikka veel lööb see süda?
Kas ellu ärganud uuteks piinadeks?
Oh, see on karm, väga karm!
Minu jaoks kibedam kui surm.
Neljateistkümnes pilt
PAPAGENO (Siseneb.)
Kas pole ma narr, et lasksin ennast kohutada?
Maailmas on ju ometi musti linde,
miks ei võiks siis olla ka musti inimesi?
Ah, see ilus preilna on ju ikka veel seal.
Kuule, Öökuninganna tütar...
PAMINA
Öökuninganna?... Kes sina oled?
PAPAGENO
Tähehiilguse kuninganna saadik.
PAMINA
(Rõõmsalt.) Minu ema? Oo õndsust!... Mis su nimi on?
PAPAGENO
Papageno.
PAMINA
Papageno? Papageno... mäletan, et kuulsin
seda nime sageli,
sind ennast aga ei näinud ma kunagi.
PAPAGENO
Mina sind ka mitte.
PAMINA
Sa siis tunned minu head, hella ema?
PAPAGENO
Kui sa Öökuninganna tütar oled, siis küll!
PAMINA
Oo, see ma olen.
PAPAGENO
Selle teen ma kohe kindlaks.
(Ta vaatab portreed, mille prints ennist sai
ja mida Papageno nüüd paela otsas kaelas kannab.)
Silmad mustad... õige, mustad.
Huuled punased... õige, punased.
Heledad juuksed... heledad juuksed.
Kõik klapib peale käte ja jalgade.
Pildi järgi otsustades
ei tohiks sul olla käsi ega jalgu,
sest neid pole siin näidatud.
PAMINA
Las ma vaatan... Jah, see olen mina!
Kuidas see sinu kätte sattus?
PAPAGENO
Selle pajatamiseks kuluks liiga palju sõnu,
pilt käis käest kätte.
PAMINA
Kuidas see sinu kätte sattus?
PAPAGENO
Imelisel kombel.
Ma püüdsin selle.
PAMINA
Püüdsid?
PAPAGENO
Pean sulle põhjalikumalt seletama.
Tulin täna hommikul nagu tavaliselt
sinu ema palee juurde oma kaubaga...
PAMINA
Kaubaga?
PAPAGENO
Jah, ma toon juba hulk aastaid
sinu emale ja tema neitsitele paleesse
kõiki neid ilusaid linde.
Tahtsin parajasti linde ära anda,
kui nägin äkki enda ees üht inimest,
kes laseb ennast printsiks kutsuda.
See prints võlus su ema nii ära,
et see kinkis talle sinu pildi
ja käskis sind vabastada.
Printsi otsus tuli niisama kähku
kui tema armastus sinu vastu.
PAMINA
(Rõõmsalt.) Armastus? Ta siis armastab mind!
Oo, ütle seda veel kord,
kuulan sõna armastus nii hea meelega.
PAPAGENO
Usun seda ilma kinnitamatagi, oled ju preilna.
Kus ma pooleli jäin?
PAMINA
Armastuse juures.
PAPAGENO
Õige, armastuse juures!
Seda nimetan ma mäluks!
Lühidalt oli niisiis see suur armastus
sinu vastu see piitsahoop,
mis pani meid jalgadele valu andma.
Nüüd oleme siis siin,
et sulle tuhandeid ilusaid asju öelda,
sind oma embusesse haarata
ja kui võimalik, siis sama kiiresti
kui isegi mitte kiiremini
sinu ema paleesse tõtata.
PAMINA
See kõik on väga ilusti öeldud.
Aga, armas sõber,
kui see tundmatu noormees või prints,
ükskõik, kuidas ta end ka ei nimetaks,
minu vastu armastust tunneb,
miks viivitab ta siis minu
ahelatest vabastamisega nii kaua?
PAPAGENO
Siin see konks just ongi.
Kui me neitsitega hüvasti jätsime,
ütlesid nad, et kolm meeldivat noormeest
tulevad meile teejuhiks,
nad pidid meid õpetama
kuidas ja mis moel me tegutsema peame.
PAMINA
Kas nad õpetasid?
PAPAGENO
Midagi nad ei õpetanud, sest me ei näinudki neid.
Kindluse mõttes otsustas prints niisiis noobel olla
ja saatis mind meie saabumisest ette teatama.
PAMINA
Sõber, sa said suure julgustükiga hakkama!
Kui Sarastro sind siin nägema peaks...
PAPAGENO
Siis poleks mul tagasiminekuga muret...
kujutan ette.
PAMINA
Sinu surmapiinad oleksid ääretud.
PAPAGENO
Et neist pääseda, oleks parem aegsasti minekut teha.
PAMINA
Kui kõrgel päike juba on?
PAPAGENO
Peagi keskpäevas.
PAMINA
Siis on meil iga minut kallis.
Sel ajal tuleb Sarastro tavaliselt jahilt tagasi.
PAPAGENO
Sarastrot polegi siis kodus?
Või nii! Siis on asi kombes!
Tule, ilus preilna!
Sa teed veel alles silmad,
kui sa seda ilusat noormeest näed.
PAMINA
Olgu, võtame südame rindu!
(Hakkavad minema, Pamina keerab ringi.)
Aga kui see on lõks,
kui ta on hoopis kuri vaim Sarastro kaaskonnast?
(Vaatab meest mõtlikult.)
PAPAGENO
Mina kuri vaim?
Mis teil pähe ei tule, preilna?
Mina olen maailma parim vaim.
PAMINA
Siiski ei!
See pilt siin tõendab,
et ma ei ole eksinud.
See tuleb minu hella ema käest.
PAPAGENO
Ilus preilna,
kui sul jälle kuri kahtlus peaks tekkima,
et ma sind petta tahan,
siis mõtle vaid kähku armastusele
ja igasugune umbusk kaob.
PAMINA
Sõber, andesta, andesta,
kui sind solvasin!
Sul on ju nii tundeline süda,
seda on sinu näost näha.
PAPAGENO
Ah, mul on tõepoolest tundeline süda!
Aga mis sellest kõigest kasu on?
Üsna tihti tuleb tahtmine endal suled küljest kitkuda,
kui mõtlen, et Papagenol pole ikka veel oma Papagenat.
PAMINA
Vaene mees! Sul polegi veel naist?
PAPAGENO
Isegi mitte tüdrukut, naisest rääkimata!
Jah see on kurb!
On ju minusuguselgi mõni lõbusam hetk,
kui tahaks mõnusasti kellegi seltsis meelt lahutada.
PAMINA
Kannatust, sõber!
Küll kannab taevas ka sinu eest hoolt
ja saadab sulle sõbratari enne veel,
kui sa oodatagi oskad.
PAPAGENO
Saadaks ta ometi ruttu.
7. Duett
PAMINA
Meestel, kes armastust tunnevad,
ei puudu ka hea süda.
PAPAGENO
Magusaid ihasid kaasa tunda
on siis naiste esimene kohus.
PAPAGENO JA PAMINA
Rõõmustagem armastuse üle,
me elame vaid tänu armastusele.
PAMINA
Armastus teeb magusaks iga nuhtluse,
talle ohverdab iga olend.
PAPAGENO
Ta annab vürtsi meie elupäevadele,
ta toimib looduse ringkäigus.
PAPAGENO JA PAMINA
Tema kõrge eesmärk näitab selgelt,
et pole midagi õilsamat kui naine ja mees.
Mees ja naine, naine ja mees
küündivad jumalikkuseni.
(Mõlemad ära.)
Viieteistkümnes pilt
Teatrilava kujutab puudesalu.
Päris lava sügavuses seisab ilus tempel,
mille nimi on Tarkusetempel.
Sellest viivad sammaskäigud veel kahte templisse.
Parempoolsele on kirjutatud Mõistusetempel
ja vasakpoolsele Loomusetempel.
(Kolm poissi toovad kohale Tamino,
igaühel on käes hõbedane palmioks.)
8. Finaal
KOLM POISSI
Eesmärgile viib sind see tee,
kuid sul, noormees, tuleb võita mehiselt.
Sestap võta kuulda meie õpetust:
ole visa, kannatlik ja vaiki!
TAMINO
Öelge mulle, armsad poisid,
kas ma suudan Paminat päästa?
KOLM POISSI
Meil ei ole voli seda teada anda:
ole visa, kannatlik ja vaiki!
Mõtle selle üle, lühidalt, ole mees,
siis, noormees, võidad sa mehiselt.
(Lahkuvad.)
TAMINO
Nende poiste tarkuseõpetus
jäägu igavesti minu südamesse.
Kus ma nüüd olen? Mis minust saab?
Kas see on siin jumalate asupaik?
Ent näitavad uksed ja näitavad sambad,
et siin elunevad tarkus ja töö ja kunstid.
Seal, kus tegutsemine troonib ja jõudeolek taganeb,
on pahel raske võimule pääseda.
Võtan südame rindu ja sisenen uksest,
mu kavatsus on õilis ja selge ja puhas.
Värise, arg kurikael!
Pamina päästmine on minu kohus.
(Läheb parempoolse ukse juurde, teeb selle lahti
ja kui ta siseneda tahab, kostab kaugelt hääl):
HÄÄL
Tagasi!
TAMINO
Tagasi? Tagasi? Nii panen oma õnne kaalule!
(Läheb vaskpoolse ukse juurde. Hääl templist.)
HÄÄL
Tagasi!
TAMINO
Ka siin hüütakse: “Tagasi”?
(Vaatab ringi.)
Sealt paistab veel üks uks!
Võib-olla leian sissepääsu siit.
(Koputab keskmisele uksele, ilmub vana preester.)
PREESTER
Kuhu sa kipud, hulljulge võõras?
Mis otsid sa siit pühamust?
TAMINO
Armastuse ja vooruse valdust.
PREESTER
Need on ülevad sõnad!
Aga kuidas kavatsed sa neid leida?
Sind ei juhata armastus ega voorus,
sest surm ja kättemaks sütitavad sind.
TAMINO
Üksnes kättemaks kurikaela vastu.
PREESTER
Sellist sa meie juurest ei leia.
TAMINO
(Kiiresti.) Kas nendel maadel siin valitseb Sarastro?
PREESTER
Jah! Siin valitseb Sarastro.
TAMINO
Aga mitte selles tarkusetemplis?
PREESTER
(Aeglaselt.) Ta valitseb siin tarkusetemplis!
TAMINO
Siis on ju see kõik silmakirjalikkus!
(Tahab lahkuda.)
PREESTER
Kas sa kavatsed jälle lahkuda?
TAMINO
Jah, ma tahan minna rõõmsalt ja vabalt,
et teie templit mitte ealeski enam näha!
PREESTER
Seleta mulle lähemalt,
sa oled pettuse mõju all.
TAMINO
Siin elab Sarastro,
sellest üksi juba piisab!
PREESTER
Kui su elu on sulle armas,
siis räägi, ära mine!
Kas sa vihkad Sarastrot?
TAMINO
Vihkan teda igavesti, jah!
PREESTER
Nimeta oma põhjused!
TAMINO
Ta on koletis, türann!
PREESTER
Kas see, mida sa ütled, on tõestatud?
TAMINO
Tõestuseks on see õnnetu naine,
keda rõhub viletsus ja mure.
PREESTER
Sind on niisiis naine lummanud?
Naine teeb vähe ja palju lobiseb.
Kas sina, noormees, usud jutuvadinat?
Oh, oleks Sarastro sulle ometi
oma tegutsemise eesmärgi avaldanud!
TAMINO
Ta eesmärk on liigagi selge!
Kas ei tirinud see röövel halastamatult
Pamina oma ema käte vahelt minema?
PREESTER
Jah, noormees, see, mis sa ütled, on tõsi.
TAMINO
Kus on see, kelle ta meilt röövis?
Võib-olla on ta juba ohverdatud?
PREESTER
Kallis poeg, öelda sulle seda
ei ole praegu ega minul veel lubatud.
TAMINO
Seleta seda mõistatust, ära eksita mind!
PREESTER
Mu suud hoiab lukus vanne ja kohus.
TAMINO
Millal see saladuskate kaob?
PREESTER
Niipea, kui sind juhib sõpruse käsi
igavese liidu sõlmimiseks pühamusse.
(Lahkub.)
TAMINO
(Üksinda.) Oo, igavene öö! Millal kaod sa?
Millal leiab valgus minu silma?
KOOR
(Templist.)
Peagi, noormees, või ei iial!
TAMINO
Peagi, ütlete, või ei iial?
Te nähtamatud, öelge mulle,
kas Pamina on siis veel elus?
KOOR
Pamina on veel elus!
TAMINO
(Rõõmsalt.)
Ta on elus! Tänan teid selle eest.
(Võtab oma flöödi välja.)
Oh, kui ma vaid suudaksin,
kõigeväeline, teie auks iga heliga
oma tänu kirjeldada, nii nagu seda siit tulvab.
(Paneb käe südamele. Mängib ta flööti,
ilmuvad igat sorti loomad teda kuulama.
Katkestab ta mängu ja loomad põgenevad.
Linnudki vidistavad sinna juurde.)
Kui tugev poleks ka sinu võluheli,
sest sinu mängust, armas flööt,
tunnevad isegi metsloomad rõõmu,
aga Pamina, üksnes Pamina jääb tulemata!
(mängib)
Pamina! Pamina! Kuule, kuule mind!
(mängib)
Ilmaasjata!
(mängib)
Kust ma su küll leian?
(mängib, Papageno vastab seest oma flöödikesega.)
Ahaa, see on Papageno!
(Mängib. Papageno vastab)
Võib-olla nägi ta juba Paminat,
võib-olla tõttavad nad minu juurde!
Võib-olla juhib flöödiheli mind Pamina juurde!
(Kiirustades ära.)
Kuueteistkümnes pilt
PAMINA JA PAPAGENO
(Ilma ahelateta.)
Väledad jalad, kiire julgus
kaitseb vaenlase kavaluse ja viha eest.
Leiaks me ometi Tamino üles!
muidu napsavad nad meil veel kinni.
PAMINA
Armas noormees!
PAPAGENO
Tasa, tasa, mul on parem plaan!
(Vilistab, Tamino vastab seest oma flöödil.)
PAMINA JA PAPAGENO
Mis võiks olla suurem rõõm!
Sõber Tamino kuulebki meid juba;
flöödiheli kostis siia.
Milline õnn, kui ma ta leian.
Ainult kähku! Ainult kähku!
Seitsmeteistkümnes pilt
(Tahavad sisse minna.)
MONOSTATOS
(Neid pilgates.)
Ainult kähku! Ainult kähku!
Ahaa, ikkagi napsasin teid kinni?
Nüüd käiku läheb raud ja teras.
Oodake, ma veel näitan teile kombeid,
või Monostatost ära nõiduma!
Nüüd käiku lähevad köidikud ja nöörid,
hei, teie orjad, tulge siia!
PAMINA JA PAPAGENO
Ah, nüüd on kõik läbi!
MONOSTATOS
Hei, teie orjad, tulge siia!
(Kolm orja tuleb ahelatega.)
PAPAGENO
Julgete päralt on võit!
Tule, ilus kellamäng,
las kellukesed helisevad, helisevad,
nõnda et neil kõrvad pilli löövad.
(Mängib oma kellamängu. Minnakse marssides ära.)
MONOSTATOS JA ORJAD
See kõlab nii kaunilt,
see kõlab nii ilusasti!
La-la-laa la la, laa-la-la, la laa la-la laa!
Pole eales miskit sellist
ma kuulnud ega näind!
La-la-laa la la, laa-la-la, la laa la-la laa!
(Lahkuvad marssides.)
PAMINA JA PAPAGENO
(Naeravad.)
Kui iga vahva mees
sellised kellukesed leiaks!
Tema vaenlased siis
kaoksid ilma vaevata,
ja ta elaks nendeta
parimas harmoonias!
Ainult sõpruse harmoonia
vaevad mahendab,
ilma selle meeldivuseta
pole maa peal õnne.
KOOR
(Kostab seest.)
Elagu Sarastro! Sarastro elagu!
PAPAGENO
Mis see peab tähendama? Ma värisen, ma vabisen!
PAMINA
Oo sõber, nüüd on kõik läbi,
see kuulutab Sarastro tulekut!
PAPAGENO
Oh, oleks ma hiireke,
kuidas tahaks end küll peita!
Oleks ma väike nagu tigu,
ma poeks siis oma kotta!
Kullake, mis me nüüd küll ütleme?
PAMINA
Tõde! Tõde!
Olgu see kasvõi kuritegu!
Kaheksateistkümnes pilt
(Saatjaskonna rongkäik,
kõige viimasena sõidab Sarastro triumfikaarikul,
mida veavad kuus lõvi.)
KOOR
Elagu Sarastro! Sarastro elagu!
Tema on see, kelle käsutusse end rõõmuga anname!
Tundku ta ikka targana elust rõõmu,
ta on meie ebajumal, kellele pühenduvad kõik.
(Koor laulab nii kaua,
kuni Sarastro on kaarikust väljunud.)
PAMINA
(Põlvitab.)
Isand, ma olen küll kurjategija,
ma tahtsin sinu võimusest põgeneda,
kuid süüdi pole ainult mina!
See kuri moorlane nõudis armastust,
oo isand, seepärast põgenesin sinu juurest.
SARASTRO
Tõuse püsti, ole rõõmsam, oo armas!
Sest ilma tungimata sinusse
tean hoopis rohkem sinu südamest:
sa armastad väga üht teist.
Armastust nõuda ma sinult ei kavatse,
kuid ma ei anna sulle ka vabadust.
PAMINA
Mind kutsub ju lapsekohus,
sest minu ema...
SARASTRO
...On minu võimuses.
Sa jääksid ilma oma õnnest
kui jätaksin su tema hoolde.
PAMINA
Ema nime kõla on mulle armas,
Ta on seda...
SARASTRO
Ja uhke naine!
Teie südameid peab juhtima mees,
sest ilma meheta kipub iga naine
oma mõjupiire ületama.
Üheksateistkümnes pilt
MONOSTATOS
Noh, uhke noormees, astu sisse!
Siin on Sarastro, meie isand.
PAMINA
(Näeb Taminot.)
Tema see on!
TAMINO
(Näeb Paminat.)
Tema see on !
PAMINA
Ma ei suuda seda uskuda!
TAMINO
Tema see on!
PAMINA
Tema see on!
TAMINO
See pole uni!
PAMINA
Põimugu mu käsivars ta ümber!
TAMINO
Põimugu mu käsivars ta ümber!
TAMINO JA PAMINA
Ka siis, kui see oleks minu lõpp!
KOOR
Mida see peab tähendama?
MONOSTATOS
Milline jultumus!
Laske lahti otsemaid! See on liig!
(Lahutab nad, laskub [Sarastro ette] põlvili.)
Sinu ori on su jalge ees,
lase seda jultunud patustajat karistada!
Mõtle vaid kui häbematu noormees:
selle kummalise linnukavalusega
tahtis ta Pamina sinult ära röövida.
Kuid mina taipasin teda kontrollida.
Sa tunned mind! Minu valvsust.
SARASTRO
Olete loorberid ära teeninud!
Hei, andke sellele aumehele otsemaid...
MONOSTATOS
Juba sinu armulikkus teeb mind rikkaks.
SARASTRO
Ainult seitsekümmend seitse tallahoopi!
MONOSTATOS
Ah isand, sellist tasu ma ei lootnud!
SARASTRO
Pole tänu väärt, see on ju minu kohus!
(Monostatos viiakse minema.)
KOOR
Elagu Sarastro, see jumalik tark!
Ta jagab ühtmoodi tasu ja karistust.
SARASTRO
Juhatage need kaks võõrast
meie katsetemplisse.
Katke siis nende pead,
nad peavad kõigepealt puhastuse läbima.
(Kaks meest toovad isemoodi kotid
ja katavad mõlema võõra pead kinni.)
KOOR
Kui voorus ja õiglus
on tee kuulsusega üle külvanud,
siis on maa peal taevariik
ja surelikud on kui jumalad.
Teine vaatus
Esimene pilt
Teatrilava kujutab endast palmisalu,
kus kõik puud on hõbedased,
lehed kullast. 18 lehtedest istet.
Iga istme peal on püramiid
ja suur must kullaga raamitud sarv.
Keskel kõige suurem püramiid,
ka kõige suuremad puud.
(Sarastro tuleb koos teiste preestritega
pidulikul sammul, igaühel käes palmioks.)
9. Marss
SARASTRO
(Pärast pausi.)
Suurte jumalate Osirise ja Isise
Tarkusetemplis pühitsetud teenrid!
Puhta hingega kuulutan teile,
et meie tänane kogunemine
on üks tähtsamaid meie ajal.
Kuningapoeg Tamino, vanus kakskümmend aastat,
kõnnib meie templi põhjapoolse ukse juures
ja õhkab voorusliku südamega eesmärgi poole,
mis tuleb meil kõigil hoole ja vaevaga kätte võita.
Lühidalt, see noormees tahab rebida endalt ööloori
ja heita pilku suurima valguse pühamusse.
Olgu täna üheks meie tähtsamaks kohustuseks
seda vooruslikku noormeest valvata
ja talle sõbralikult käsi ulatada.
ESIMENE PREESTER
(Tõuseb püsti.) Kas ta on vooruslik?
SARASTRO
Vooruslik!
TEINE PREESTER
Kas ta suudab vaikida?
SARASTRO
Suudab vaikida!
KOLMAS PREESTER
Kas ta teod on head?
SARASTRO
Head!
Kui peate teda vääriliseks,
siis järgnege mu eeskujule.
(Puhuvad kolm korda sarve.)
Teie südamete üksmeelest liigutatuna
tänab Sarastro teid inimkonna nimel.
Kadugu igaveseks
eelarvamuslikud etteheited meile, pühitsetutele!
Tarkus ja arukus lõhuvad eelarvamuse
nagu ämblikuvõrgu.
Meie sambaid ei kõiguta need eales.
Aga kuri eelarvamus peab kaduma,
ja see kaob, niipea kui Tamino ise valdab
meie suurt ja rasket kunsti.
Jumalad on määranud talle, kenale noormehele,
leebe voorusliku neiu Pamina.
See ongi peamine põhjus,
miks ma neiu tema uhkelt emalt röövisin.
See naine peab ennast tähtsaks,
ta loodab rahvast pimestamise ja ebausuga lummata
ja meie kindla templihoone hävitada.
Kuid ärgu proovigugi!
Kena noormees Tamino ise
kindlustagu seda ühes meiega,
ja pühitsetuna tasugu ta vooruse eest
ja karistagu pahet.
(Kõik kordavad kolmekordset sarveakordi.)
KÕNELEJA
(Tõuseb püsti.)
Suur Sarastro, me mõistame ja imetleme
sinu tarku kõnesid.
Kuid kas Tamino ikka suudab
hakkama saada nende raskete katsumustega,
mis teda ees ootavad?
Andesta, et söandan nii varjamatult
oma kahtlusi väljendada!
Mind valdab kartus noormehe pärast.
Kui nüüd valusse sukeldudes
tema vaim ta maha jätab
ja ta karmile võitlusele alla jääb? Ta on prints!
SARASTRO
Veelgi enam! Ta on inimene!
KÕNELEJA
Kui ta aga peaks varases nooruses elutult kustuma?
SARASTRO
Siis on ta antud Osirisele ja Isisele
ja saab jumalate rõõme tunda varem kui meie.
(Kolm akordi korduvad.)
Juhitagu Tamino ühes oma reisikaaslasega
templi eesõue.
(Kõnelejale, kes tema ette põlivili laskub)
Ja sina, sõber, kelle jumalad
meie kaudu tõe kaitsjaks määravad,
täida oma püha kohust
ja õpeta oma tarkuses neile kahele,
mis on inimkonna kohustus,
õpeta neid tundma jumalate väge.
(Kõneleja lahkub ühe preestriga, kõik preestrid,
palmioksad käes, kogunevad ühtekokku.)
10. Aaria kooriga
SARASTRO
Oo Isis ja Osiris, kinkige
tarkuse vaimu uuele paarile!
Teie, kes te rändurite samme juhite,
andke neile kannatlikkust hädaohus.
KOOR
Andke neile kannatlikkust hädaohus!
SARASTRO
Laske neil näha katsumuse vilju,
kuid kui nad siiski peavad hauda minema,
siis tasuge nende julge vooruslikkuse eest,
võtke nad vastu oma elupaika.
KOOR
Võtke nad vastu oma elupaika!
(Sarastro läheb ees,
seejärel lahkuvad ka kõik teised tema järel.)
Teine pilt
Öö, kaugel kõmiseb kõu.
Teatrilava on muutunud väikeseks templieesõueks,
kus on näha kokkuvarisenud sambaid
ja püramiide kõrvuti okaspõõsastega.
Õue mõlemas küljes on kaks kõrget
vanaegiptuse stiilis läbikäidavat tiibust.
(Kõneleja ja teine preester
toovad sisse Tamino ja Papageno.
Nad võtavad neil kotid peast ära
ja preestrid lahkuvad seejärel.)
Dialoog
TAMINO
Kohutav öö!
Papageno, kas sa oled veel minu juures?
PAPAGENO
Oi, muidugi!
TAMINO
Mis sa arvad, kus me nüüd oleme?
PAPAGENO
Kus? Jah, kui nii pime poleks, võiks ju öelda,
aga niimoodi... (Kõuekärgatus.)
Oh häda!
TAMINO
Mis on?
PAPAGENO
Kogu see asi ei mõju mulle hästi!
TAMINO
Sul on hirm, nagu ma kuulen.
PAPAGENO
Mitte just hirm, aga külmavärinad jooksevad mööda selga.
(Tugev kõuekärgatus.)
Oh häda!
TAMINO
Noh, mis on?
PAPAGENO
Ma arvan, et mul hakkab palavik tulema.
TAMINO
Ähh, Papageno! Ole ometi mees!
PAPAGENO
Ma tahaks tüdruk olla!
(Väga kõva kõuekärgatus.)
Oi! Oi! Oi! See on minu viimne silmapilk!
Kolmas pilt
(Kõneleja ja üks teine preester tõrvikutega.)
KÕNELEJA
Mida te, võõrad, siit otsite või meie käest nõuate?
Mis sunnib teid tungima meie müüride vahele?
TAMINO
Sõprus ja armastus.
KÕNELEJA
Kas oled valmis elu hinnaga neid kätte võitma?
TAMINO
Jah!
KÕNELEJA
Ka siis, kui surm saab sulle osaks?
TAMINO
Jah!
KÕNELEJA
Prints, nüüd on viimane aeg taganeda,
veel üks samm ja ongi juba hilja.
TAMINO
Tarkuseõpetus olgu mu võit.
Pamina, kena neiu, minu tasu.
KÕNELEJA
Kas oled valmis igaks katsumuseks?
TAMINO
Igaks!
KÕNELEJA
Lööme käed!
(Ulatavad teineteisele käe.) Nii!
TEINE PREESTER
(Papagenole.)
Enne kui sa juttu jätkad,
luba mul paar sõna selle võõraga rääkida.
Kas ka sina tahad tarkusearmastust kätte võita?
PAPAGENO
Minu asi ei ole võidelda.
Tegelikult polegi ju mul tarkust vaja.
Olen sihuke looduseinimene,
kellele piisab unest, söögist ja joogist
ja kui veel ka
ilus naisuke püüda õnnestuks...
TEINE PREESTER
See ei õnnestu sul kunagi,
kui sa meie eksamit läbi ei tee.
PAPAGENO
Mis on see eksam?
TEINE PREESTER
Alluda kõikidele meie seadustele,
kohkumata tagasi isegi surma ees.
PAPAGENO
Jään vallaliseks!
KÕNELEJA
Aga kui sa võiksid
saada endale ilusa voorusliku neiu?
PAPAGENO
Jään vallaliseks!
TEINE PREESTER
Aga kui Sarastrol oleks sulle varuks neiu,
kes on sinuga värvilt ja riietuselt täiesti sarnane?
PAPAGENO
Minuga sarnane? Kas ta on noor?
TEINE PREESTER
Noor ja ilus!
PAPAGENO
Ja mis nimi on?
TEINE PREESTER
Papagena.
PAPAGENO
Kuidas? Pa…?
TEINE PREESTER
Papagena.
PAPAGENO
Papagena?
Teda ma tahaks juba paljalt uudishimu pärast näha.
TEINE PREESTER
Näha sa teda võid!
PAPAGENO
Aga kui ma teda näinud olen, kas pean siis surema?
TEINE PREESTER
(Teeb kahemõttelist pantomiimi.)
PAPAGENO
Jah? Jään vallaliseks!
TEINE PREESTER
Näha sa teda võid, aga enne kui aeg täis saab,
et tohi sa temaga ühtki sõna rääkida.
Kas su vaimul on nii palju püsivust,
et talitseda su keelt?
PAPAGENO
Oo jaa!
TEINE PREESTER
Lööme käed! Sa pead teda nägema.
KÕNELEJA
Ka sulle, prints, panevad jumalad
peale kasuliku vaikimiskohustuse,
ilma selleta olete mõlemad kadunud.
Sa saad Paminat näha, kuid ei tohi temaga rääkida.
See on teie katsumusaja algus.
11. Duett
KAKS PREESTRIT
Hoidke end naiste salakavaluse eest:
see on liidu esimene kohus.
Nii mõnigi tark mees lasi ennast lummata,
ta vääratas, saamata ise arugi.
Lõpuks leidis ta end hüljatuna,
truuduse tasuks põlgus.
Asjatult ringutas ta käsi,
surm ja meeleheide olid tema palk.
(Mõlemad preestrid lahkuvad.)
Neljas pilt
PAPAGENO
Hei, valgust siia! Valgust siia!
See on nii kummaline, et niipea,
kui need isandad su juurest lahkuvad,
ei näe ka lahtiste silmadega mitte midagi.
TAMINO
Talu seda kannatlikult ja mõtle, et see on jumalate tahe.
Viies pilt
(Kolm daami tulevad hõljukilt.)
12. Kvintett
KOLM DAAMI
Kuidas? Kuidas? Kuidas?
Teie selles õuduste paigas?
Ei iial, iial, iial
ei pääse te siit enam õnnelikult minema!
Tamino, sinu surm on kindel!
Sina, Papageno, oled kadunud!
PAPAGENO
Ei, ei, see oleks liig.
TAMINO
Papageno, ole vakka!
Kas sa kavatsed murda oma tõotust,
et sa siin naistega ei räägi?
PAPAGENO
Sa ju kuuled, et meiega on lõpp.
TAMINO
Vakka, ütlen ma, ole vakka!
PAPAGENO
Muudkui vakka ja vakka!
KOLM DAAMI
Kuninganna on üsna lähedal!
Ta tungis salaja templisse.
PAPAGENO
Mis? Kuidas? Ta on templis?
TAMINO
Vakka, ütlen ma, ole vakka!
Kas sa kavatsed kogu aeg nii hoolimatult
oma vandetõotust unustada?
PAPAGENO
Kuule, Tamino, sa oled kadunud!
Mõtle kuningannale!
Igasugu jutte räägitakse
nende preestrite valest meelest.
TAMINO
(Omaette.) Tark vaeb asja ega pane tähele,
mida lihtrahvas räägib.
KOLM DAAMI
Igasugu jutte räägitakse
nende preestrite valest meelest.
Räägitakse, et kes annab vande nende liidule,
läheb kõige naha ja karvadega põrgusse.
PAPAGENO
Kurat võtaks, see on ennekuulmatu!
Ütle välja, Tamino, on see tõsi?
TAMINO
Loba, mida naised kordavad,
aga silmakirjatsejad välja mõtlevad.
PAPAGENO
Ometi ütleb seda ka kuninganna.
TAMINO
Ta on naine, tal on naisearu.
Ole vakka, minu sõnast olgu sulle küllalt,
mõtle oma kohusele ja toimi targalt.
KOLM DAAMI
(Taminole.) Miks sa oled meiega nii peps?
(Näitab ettevaatlikult, et ta ei tohi rääkida.)
Ka Papageno vaikib – nii, räägi!
PAPAGENO
(Salaja daamidele.) Tahaks küll – ta...
TAMINO
Vakka!
PAPAGENO
Te näete, et mul ei lasta...
TAMINO
Vakka!
PAPAGENO
Et ma ei suuda lobisemist jätta,
on mulle tõesti häbiks!
TAMINO
Et sa ei suuda lobisemist jätta,
on sulle tõesti häbiks!
KÕIK
Me peame neist (nad peavad) meist häbiga lahkuma,
loomulikult ei lobise keegi.
Mehe meel on kindel,
ta mõtleb, mida ta rääkida võib.
(Daamid tahavad lahkuda.
Pühitsetud hüüavad seestpoolt.)
PREESTRID
Rüvetatud on püha lävepakk!
Põrgusõit ühes naistega seisab ees!
(Äike, välk ja kärgatus; kaks kõuekärgatust üksteise järel.)
KOLM DAAMI
(Viskuvad oma lennumasinale.)
Oh häda! Oh häda! Oh häda!
PAPAGENO
(Kukub maha.) Oh häda, oh häda, oh häda!
(Kõlab kolmekordne akord.)
Kuues pilt
(Kõneleja ja Teine preester tõrvikutega.)
KÕNELEJA
Au sulle, noormees!
Sinu vankumatult mehine käitumine võitis.
Sul on küll veel nii mõnigi karm
ja ohtlik tee käia,
aga jumalate abiga viid sa ka selle õnnelikult lõpule.
Jätkakem niisiis puhta südamega
oma rännakut.
(Paneb talle jälle koti pähe.) Nii, tule nüüd! (Ära.)
TEINE PREESTER
Mis ma näen, sõber! Tõuse üles! Kuidas sinuga lood on?
PAPAGENO
Olen oimetu!
TEINE PREESTER
Püsti! Võta ennast kokku ja ole mees!
PAPAGENO
(Tõuseb üles.)
Aga öelge, armsad isandad,
miks ma pean küll neid piinu ja hirme tunda saama?
Kui jumalad on juba mulle Papagena määranud,
miks ma pean siis ta läbi nii paljude hädaohtude kätte võitma?
TEINE PREESTER
Sellele uudishimulikule küsimusele
võiksid oma aruga vastata.
Tule! Minu kohus on sind edasi juhtida.
(Paneb talle koti pähe.)
PAPAGENO
Sellise lõpmatu rännakuga
võib armastus igaveseks kaduda. (Ära.)
Seitsmes pilt
Teatrilava on muutunud meeldivaks aiaks.
Puud on paigutatud hobuseraua kujuliselt.
Keskel seisab lilledest ja roosidest lehtla,
milles magab Pamina. Kuu valgustab ta nägu.
Päris ees seisab murul pink.
(Monostatos tuleb, võtab väikese pausi järel istet.)
MONOSTATOS
Ahaa! Sealt ma leiangi selle pepsi iluduse!...
Ja nii tühise võsukese pärast
taheti mu jalataldu nüpeldada?...
Niisiis vaid tänasele päevale olen tänu võlgu,
et ma veel terve nahaga maa peal kõnnin...
Hm!... Mida ma siis õieti kurja tegin!...
olin sissevõetud lillekesest,
mis oli võõrasse mulda ümber istutatud?...
Ja missugune mees,
kui ta on rännanud siia soojalt maalt,
jääks sellise vaatepildi juures külmaks ja tundetuks?...
Ja veel need tähed!
See tüdruk röövib mult viimasegi arunatukese...
See tuli, mis minus hõõgub, mu veel hävitab.
(Vaatab hoolega ringi.)
Kui teaksin... et olen täiesti üksi ja keegi mind ei jälgi...
ma prooviks veel kord.
(Teeb endale mõlema käega tuult.)
Neetult totter lugu selle armastusega!
Ühe musi võiks ju ometi andeks anda, mõtlen ma.
13. Aaria
(Kõike lauldakse ja mängitakse nii vaikselt,
just nagu kostaks muusika kauge maa tagant.)
MONOSTATOS
Kõik tunnevad armastuse rõõme,
kudrutavad, vallatlevad, kallistavad, musitavad.
Ja mina pean armastust vältima,
sest must mees on inetu!
Kas pole mullegi siis südant antud,
kas pole minagi lihast ja verest?
Elada kogu aeg ilma naisukeseta
oleks tõesti põrgupiin!
Sestap tahan ma, sest olen minagi ju elus,
kudrutada, musitada, olla õrn!
Hea armas kuu, anna andeks,
valge naine lummas mind.
Valge on ilus! Ma pean teda musitama.
Mine peitu, kuu!
Kui häirib see sind liiga,
siis pane silmad kinni!
(Hiilib aeglaselt ja tasa minema.)
Kaheksas pilt
(Öökuninganna tuleb kõuemürina saatel keskmisest hõljukist,
ja nii, et ta satub otse Pamina ette.)
ÖÖKUNINGANNA
Tagasi!
PAMINA
(Ärkab.) Oo jumalad!
MONOSTATOS
(Põrkab tagasi.) Oh häda! See on... kui ma ei eksi...
Öökuninganna! (Seisab päris vaikselt.)
PAMINA
Ema! Ema! Mu ema! (Langeb ema käte vahele.)
MONOSTATOS
Ema? Hm, seda peab eemalt kuulama.
(Hiilib minema.)
ÖÖKUNINGANNA
Pead tänama seda väge, mis su minult röövis,
et ma ennast ikka veel sinu emaks nimetan.
Kus on noormees, kelle ma sinu juurde saatsin?
PAMINA
Ah ema, tema on maailmast
ja inimestest igaveseks eemale tõmbunud.
Ta andis end pühitsetute käsutusse.
ÖÖKUNINGANNA
Pühitsetute käsutusse?
Õnnetu tütar, nüüd oled sa minult igaveseks röövitud.
PAMINA
Röövitud? Oh, põgeneme, armas ema!
Sinu kaitse all ei hooli ma ühestki ohust.
ÖÖKUNINGANNA
Kaitse all? Armas laps, sinu ema ei saa sind enam kaitsta.
Sinu isa surmaga läks minu vägi hauda.
PAMINA
Minu isa...
ÖÖKUNINGANNA
Andis seitsmekordse päikeseringi
vabatahtlikult pühitsetutele üle.
Seda võimsat päikeseringi kannab Sarastro rinnal.
Kui ma isa ümber veenda püüdsin,
ütles ta laupa kortsutades:
“Naine, minu viimne tund on käes kõik aarded,
mis ma iganes omasin, kuuluvad sulle ja tütrele”.
“Kõike hävitav päikesering?”
sekkusin kärsitult tema juttu...
“On määratud pühitsetutele,” vastas ta –
“Sarastro valitseb seda mehelikult nagu mina siiani.
Ja nüüd mitte ühtki sõna enam.
Ära uuri asju, mis naise vaimule
on mõistetamatud.
Sinu kohus on anda enda
ja oma tütre juhtimine tarkade meeste hooleks.”
PAMINA
Armas ema, kõige järgi otsustades
on ka see noormees minu jaoks igavesti kadunud.
ÖÖKUNINGANNA
Kadunud, kui sa enne veel, kui päike maad kuldab,
ei keelita teda selle maa-aluse võlvkäigu kaudu põgenema.
Päeva esimene valguskiir otsustab,
kas ta saab täielikult sinu või pühitsetute omaks.
PAMINA
Armas ema, kas ma siis ei tohi seda noormeest pühitsetuna
sama hellalt armastada, kui ma seda praegu teen?
Oli ju mu isagi nende pühitsetutega seotud.
Ta rääkis neist alati vaimustusega,
ülistas nende headust – nende mõistust – nende voorust.
Sarastro ei ole vähem vooruslik...
ÖÖKUNINGANNA
Mida ma kuulen!
Sina, minu tütar,
kaitsed nende barbarite teotavaid põhjendusi?
Armastada sellist meest,
kes on ühenduses minu surmavaenlasega,
kes oleks iga hetk valmis mind kukutama?
Näed siin seda terast?
See on ihutud Sarastro jaoks.
Sa tapad ta ja toimetad vägeva päikeseringi minu kätte.
PAMINA
Aga armsaim ema!...
ÖÖKUNINGANNA
Mitte ühtki sõna!
14. Aaria
ÖÖKUNINGANNA
Põrgulik kättemaks keeb mu südames,
surm ja meeleheide leegitseb mu ümber!
Kui ei tunne sinu läbi surmapiinu Sarastro,
ei ole sa eales enam minu tütar!
Ärapõlatud ole sa igavesti, hüljatud ole sa igavesti,
lõhutud olgu igaveseks kõik looduse sidemed,
kui sinu käe läbi ei kustu Sarastro elu!
Kuulake, kättemaksujumalad, kuulake ema vannet!
(Kaob maa alla.)
Üheksas pilt
PAMINA
(Pistoda käes.) Ma peaksin tapma?
Jumalad, ma ei suuda! Ma ei suuda! (Jääb mõttesse.)
Kümnes pilt
MONOSTATOS
(Tuleb kiiresti, salaja ja väga rõõmsalt.)
Sarastro päikeseringil on niisiis ka oma mõju?
Ja selle kättesaamiseks peab ilus neiu ta tapma?
See on vesi minu veskile!
PAMINA
Kas ei vandunud ema kõikide jumalate nimel
mind hüljata, kui ma ei pööra pistoda Sarastro vastu?
Jumalad! Mida ma nüüd teen?
MONOSTATOS
Annad ennast minu hoolde. (Võtab tal pistoda käest.)
PAMINA
(Kohkub ja karjatab.) Ah!
MONOSTATOS
Miks sa värised?
Kas minu musta nahavärvi või kavatsetud mõrva pärast?
PAMINA
(Kartlikult.) Sa siis tead?
MONOSTATOS
Kõike. Tean koguni, et mitte ainult sinu,
vaid ka sinu ema elu on minu kätes.
Üksainus sõna Sarastrole
ja sinu ema upub selles vees,
mis peab pühitsetuid puhastama, nagu öeldakse.
Kui ma vaid tahan,
ei pääse ta sellest võlvistikust
kindla peale enam terve nahaga.
Niisiis on sul ainult üks võimalus
ennast ja oma ema päästa.
PAMINA
See oleks?
MONOSTATOS
Mind armastada!
PAMINA
(Värisedes, omaette.) Jumalad!
MONOSTATOS
(Rõõmsalt.) Torm kallutab noore puukese minu poole.
Noh, tüdruk! Jah või ei!
PAMINA
(Otsustavalt.) Ei!
MONOSTATOS
(Täis raevu.) Ei? Ja miks?
Sest mu nahavärv on kui mustal tondil?
Kas pole? Ah, sure siis! (Haarab neiul käest.)
PAMINA
Monostatos, vaata, ma olen su ees põlvili! Säästa mind!
MONOSTATOS
Armastus või surm! Ütle! Sinu elu on noateral.
PAMINA
Olen oma südame ühele noormehele ohverdanud.
MONOSTATOS
Mis loeb mulle sinu ohver! Ütle!
PAMINA
(Otsustavalt.) Ei iial!
Üheteistkümnes pilt
MONOSTATOS
Siis heida hinge!
(Sarastro hoiab kiirelt teda tagasi.)
Isand, minu üritus ei ole karistatav.
Siin vannuti sulle surma,
seepärast tahtsin sinu eest kätte maksta.
SARASTRO
Mul on kõik liigagi hästi teada.
Tean, et sinu hing on sama must kui su nägu.
Ma karistaksin sind su musta kavatsuse pärast
äärmiselt karmilt,
kui üks kuri naine, kellel on küll väga hea tütar,
poleks selleks seda pistoda sepitsenud.
Täna naise kurja tegu,
et sa karistamatult pääsed. Mine!
MONOSTATOS
(Lahkudes.) Nüüd otsin ema üles,
sest tütart pole mulle antud. (Ära.)
Kaheteistkümnes pilt
PAMINA
Isand, ära karista mu ema!
Valu minu äraoleku pärast...
SARASTRO
Ma tean kõike.
Tean, et ta eksleb templi maa-alustes käikudes
ja haub kättemaksu mulle ja inimkonnale.
Kuid sa pead nägema, kuidas ma su emale kätte maksan.
Kui vaid taevas annaks sellele kenale noormehele
tema vaga kavatsuse täideviimisel julgust ja visadust,
siis saaksid sa temaga õnnelikuks
ja sinu ema peaks häbistatult oma lossi tagasi pöörduma.
15. Aaria
SARASTRO
Nendes pühades kodades
ei tunta kättemaksu,
ja kui mõni inimene langebki,
aitab armastus tal leida oma kohust.
Sõbra käekõrval läheb ta siis
rahulolevalt ja rõõmsalt paremale maale.
Nende pühade müüride vahel,
kus inimene inimest armastab,
ei ole võimalik reeturil luurata,
sest vaenlasele andestatakse.
See, keda sellised õpetused ei rõõmusta,
ei ole väärt, et olla inimene.
(Mõlemad lahkuvad.)
Kolmeteistkümnes pilt
Teatrilava muutub saaliks,
kus saab liikuda hõljuk.
Lennumasin on ümbritsetud rooside ja lilledega;
hiljem avaneb seal üks uks.
Päris ees on murul kaks pinki.
(Kaks preestrit juhatavad sisse
peakottidest vabastatud Tamino ja Papageno.)
KÕNELEJA
Nüüd olete mõlemad iseenese hooleks jäetud.
Niipea kui kostab trombooni korisev heli,
alustage oma teekonda.
Elage hästi, prints! Me kohtume enne seda,
kui te olete täielikult eesmärgile jõudnud.
Veel kord, ärge unustage sõna “vaikimine”.
(Ära.)
TEINE PREESTER
Papageno, seda, kes selles kohas vaikimisvannet rikub,
karistavad jumalad kõuemürina ja välguga. Ela hästi!
(Ära.)
Neljateistkümnes pilt
(Tamino istub ühele pingile.)
PAPAGENO
(Pärast pausi.) Tamino!
TAMINO
(Tõrjuvalt.) Pst!
PAPAGENO
See on küll lõbus elu!
Oleks ma parem oma õlgedest onnis või metsas,
siis kuuleks vähemasti mõne linnu vidinat.
TAMINO
(Tõrjuvalt.) Pst!
PAPAGENO
Iseendaga tohin ma ju ometi rääkida
ja omavahel tohime ka, sest oleme ju mehed.
TAMINO
(Tõrjuvalt.) Pst!
PAPAGENO
(Laulab.) La-la-laa, la-la-laa!
Isegi tilka vett
ei anta sulle siin,
muust rääkimata.
Viieteistkümnes pilt
(Vana inetu naine tuleb vajukist,
hoiab käes kandikut, millel on peeker veega.)
PAPAGENO
(Vaatab naisele kaua otsa.) Kas see on mulle?
NAINE
Jah, mu ingel!
PAPAGENO
(Vaatab talle uuesti otsa, joob.)
Ei midagi enamat ega vähemat kui vesi.
Ütle mulle, sa tundmatu iludus,
kas kõiki külalisi võõrustatakse sedaviisi?
NAINE
Muidugi, mu ingel!
PAPAGENO
Nii, nii!.
Sedaviisi ei tule külalisi küll eriti sagedasti.
NAINE
Väga vähe.
PAPAGENO
Kujutan ette. Tule, vanake, tule istu minu juurde,
aeg on minu jaoks neetult pikk.
Ütle, kui vana sa siis ka oled?
NAINE
Kui vana?
PAPAGENO
Jah!
NAINE
Kaheksateist aastat ja kaks minutit.
PAPAGENO
Kaheksateist aastat ja kaks minutit?
NAINE
Jah!
PAPAGENO
Ah-ha-ha! Hei, sina noor ingel!
Kas sul ka kallimat on?
NAINE
Aga muidugi!
PAPAGENO
Kas ta on ka nii noor kui sina?
NAINE
Mitte päris, ta on kümme aastat vanem.
PAPAGENO
Kümme aastat vanem kui sina?
See peab alles armastus olema!
Mis sinu austaja nimi siis ka on?
NAINE
Papageno!
PAPAGENO
(Kohkub, paus.) Papageno?
Kus ta siis on, see Papageno?
NAINE
Siin ta istub, mu ingel!
PAPAGENO
Kas mina olen sinu kallim?
NAINE
Jah, mu ingel!
PAPAGENO
(Võtab kähku vett ja pritsib naisele näkku.)
Ütle mulle, mis su nimi ka on?
NAINE
Minu nimi on...
(Tugev kõuemürin, NAINE lonkab kiirelt minema.)
PAPAGENO
Oh häda! (Tamino tõuseb püsti, ähvardab teda sõrmega.)
Nüüd ma ei räägi küll enam ühtegi sõna!
Kuueteistkümnes pilt
(Kolm poissi tulevad roosidega kaetud lennumasinal.
Keskel seisab ilusasti kaetud laud.
Ühel poisil on flööt, teisel kastike kellukestega.)
16. Tertsett
KOLM POISSI
Teistkordselt olge teretulnud,
mehed, Sarastro riiki!
Ta saadab asjad, mis teilt ära võeti,
flöödi ja ka kellukesed.
Kui ei kavatse te ära põlata neid toite,
siis sööge ja jooge rõõmsalt!
Siis kui kolmandat korda kohtume,
saate julguse tasuks rõõmu tunda!
Tamino! Julgust! Eesmärk on lähedal.
Sina, Papageno, ole vakka!
(Tertseti ajal panevad nad laua keskele ja lahkuvad.)
Seitsmeteistkümnes pilt
PAPAGENO
Tamino, kas me ei sööks?
(TAMINO puhub flööti.)
PAPAGENO
Sina võid oma flööti edasi puhuda,
aga mina puhun siin endale paremaid suutäisi.
Isand Sarastrol on hea köök.
Niimoodi jah, nii olen juba nõus vaikima,
kui kogu aeg head-paremat hamba alla saab.
Noh, vaatame nüüd, kas venikelder on sama hea.
(Joob.) Haa! See on jumalate vein! (Flööt vaikib.)
Kahekateistkümnes pilt
PAMINA
(Rõõmsalt.) Sina siin? Armulised jumalad!
Tänu teile, et te mind seda teed mööda juhite.
Kuulsin sinu flöötija jooksin siis kiirelt nagu nool selle heli peale.
Aga sa oled ju kurb?
Kas sa ei räägi sõnakestki oma Paminaga?
TAMINO
(Ohkab.) Ah! (Viipab Paminale, et see lahkuks.)
PAMINA
Kuidas? Ma peaksin sind vältima?
Kas sa ei armasta mind enam?
TAMINO
(Ohkab.) Ah! (Viipab uuesti lahkuma sundides.)
PAMINA
Ma peaksin põgenema, ilma et teaksin miks?
Tamino, armas noormees! Kas ma solvasin sind?
Oh ära piina rohkem mu südant.
Sinu juurest otsin lohutust... abi...
ja sa piinad mu armastust täis südant veelgi.
Kas sa ei armasta mind enam?
(TAMINO ohkab.)
PAMINA
Papageno, ütle sina, mis minu sõbraga lahti on?
(Papageno, suu ja mõlemad käed toitu täis,
viipab lahkuma sundides.)
PAMINA
Kuidas? Sina ka?
Seleta mulle vähemalt, mis on teie vaikimise põhjus.
PAPAGENO
Pst! (Annab märku, et ta lahkuks.)
PAMINA
Oh, see on hirmsam kui solvang... hirmsam kui surm!
(Paus.) Armsaim, mu ainus Tamino!
17. Aaria
PAMINA
Ah, ma tunnen, et on kadunud
igaveseks armastuse õnn!
Iialgi ei tule õndsushetked
mu südamesse enam tagasi!
Vaata, Tamino, need pisarad,
voolavad, kallis, üksnes sulle!
Kui ei tunne sa armastuse igatsust,
siis võin rahu leida üksnes surmast!
(Ära.)
Üheksateistkümnes pilt
PAPAGENO
(Sööb kiirustades.)
Kas pole, Tamino, ma suudan ka vaikida, kui vaja.
Jah, selles asjas olen ma mees.
(Joob.) Elagu kokk ja veinimeister!
(Kolmekordne pasunahääl.)
(TAMINO viipab Papagenole, et see minema hakkaks.)
PAPAGENO
Mine sina juba, ma tulen järele.
(TAMINO tahab teda vägisi minema viia.)
PAPAGENO
Tugevam jääb paigale!
(TAMINO ähvardab teda ja lahkub paremale;
kuid ta on tulnud vasakult.)
PAPAGENO
Vaat nüüd alles lasen hea maitsta.
Nüüd, kui mul on kõige parem isu,
peaks ma lahkuma.
Seda asja küll ei juhtu!
Ma ei läheks ka siis,
kui isand Sarastro oma kuue lõviga mind veaks.
(Lõvid tulevad lavale, Papageno kohkub.)
Halastust, armulised jumalad!
Tamino, päästa mind!
Lõviisandad tahavad mind nahka pista.
(TAMINO puhub flööti, tuleb kiiresti tagasi;
lõvid lähevad ära, Tamino viipab talle.)
PAPAGENO
Juba tulen! Võid mind kelmiks nimetada,
kui ma sulle kõikjale ei järgne.
(Kolmekordne pasunahääl.)
See on meile.
Juba tuleme.
Aga kuule, Tamino, mis asja meiega küll veel juhtuda võiks?
(TAMINO osutab taeva suunas.)
PAPAGENO
Peaksin jumalatelt küsima?
(TAMINO noogutab.)
PAPAGENO
Jah, nad võivad meile tõesti rohkem öelda,
kui me teame! (Kolmekordne pasunahääl.)
(TAMINO tirib ta jõuga minema.)
PAPAGENO
Ära ainult niimoodi kiirusta,
me jõuame piisavalt vara kohale,
et ennast praadida lasta. (Ära.)
Kahekümnes pilt
Teatrilava moodustab võlvialuse püramiididega.
(Kaks preestrit kannavad õlgadel valgustatud püramiidi;
mõlemal preestril on käes veel
laternasuurune püramiid.)
18. Preestrite koor
Oo Isis ja Osiris, milline õndsus!
Pimeda öö peletab eemale päikese sära!
Peagi tunneb õilis noormees uut elu:
peagi on ta end andnud täielikult meie teenistusse.
Tema vaim on julge, tema süda on puhas,
peagi on ta meie vääriline.
Kahekümne esimene pilt
(Tamino tuuakse sisse. Hiljem Pamina.)
SARASTRO
Prints, siiamaani oled sa käitunud mehiselt ja tasakaalukalt.
Nüüd on sul veel kaks ohtlikku teed käia.
Kui sinu süda tuksub Paminale niisama soojalt
ja sooviksid sa kunagi targa vürstina valitseda,
siis saatku jumalad sind edasi.
Lööme käed. Tooge Pamina!
(Preestrite seas valitseb vaikus.
Pamina tuuakse sisse, seesama kott peas,
millega kaetakse pühitsetuid.
Sarastro päästab kotinööri lahti.)
PAMINA
Kus ma olen? Milline kohutav vaikus!
Öelge, kus on mu noormees?
SARASTRO
Ta ootab sind, et sulle viimast korda hüvasti öelda.
PAMINA
Viimast korda hüvasti?
Oo, kus ta on? Vii mind tema juurde!
SARASTRO
Siin!
PAMINA
Tamino!
TAMINO
Tagane!
19. Tertsett
PAMINA
Kas ei pea ma sind, kallis, enam nägema?
SARASTRO
Te näete teineteist rõõmsalt taas!
PAMINA
Sind ootavad surmaohud!
TAMINO
Jumalad hoidku mind!
PAMINA
Sind ootavad surmaohud!
TAMINO JA SARASTRO
Jumalad hoidku mind/teda!
PAMINA
Surma käest ei ole sul pääsu,
Seda ütleb mulle aimdus.
TAMINO JA SARASTRO
Jumalate tahe sündigu,
nende märguanne olgu mulle/talle seaduseks!
PAMINA
Oo kui armastaks mind nii sa, kuis mina sind,
ei oleks sa nii rahulik.
TAMINO JA SARASTRO
Usu mind, ma tunnen/ta tunneb samu loomusunde,
minust/temast saab igavesti sinu ustav austaja.
SARASTRO
Aeg on käes, nüüd peate hüvasti jätma!
PAMINA JA TAMINO
Kui kibedad on lahkumise piinad!
SARASTRO
Tamino peab nüüd jälle minema.
TAMINO
Pamina, ma pean tõesti minema!
PAMINA
Kas Tamino peab nüüd tõesti minema?
SARASTRO
Nüüd peab ta minema!
TAMINO
Nüüd pean ma minema.
PAMINA
Nüüd pead sa minema!
TAMINO
Pamina, ela hästi!
PAMINA
Tamino, ela hästi!
SARASTRO
Nüüd tõtta. Sind kutsub sinu sõna.
Tund on tulnud, me kohtume taas!
TAMINO JA PAMINA
Ah, kuldne rahu, pöördu tagasi!
Ela hästi! Ela hästi! (Eemalduvad.)
Kahekümne teine pilt
PAPAGENO
(Väljas.)
Tamino! Tamino!
Kas sa kavatsed mind täiesti maha jätta?
(Otsib sissepääsu.)
Kui ma vaid teaksin, kus ma olen.
Tamino! Tamino!
Elu lõpuni ei astu ma enam sinust
sammugi kaugemale
kui sa vaid seekord
oma vaest reiskaaslast maha ei jäta!
(Jõuab ukse juurde, kust Tamino minema viidi.)
HÄÄL
Tagasi!
(Siis pikselöök; uksest pahvatab välja tuli;
kõlab tugev akord.)
PAPAGENO
Armulised jumalad! Kuhu poole küll minna!
Kui ma vaid teaksin, kust ma sisse tulin. Tamino!
(Jõuab ukse juurde, kust ta oli sisse tulnud)
HÄÄL
Tagasi! (Äike, tuli ja akord nagu eelnevalt.)
PAPAGENO
Nüüd ei pääse ma ei edasi ega tagasi. (Nutab.)
Võib-olla suren veel lõpuks nälga.
Paras! Miks ma üldse kaasa tulin?
Kahekümne kolmas pilt
(Kõneleja astub talle vastu.)
KÕNELEJA
Sina, sa oled ära teeninud selle,
et igavesti nendes pimedates kuristikes ringi ekselda,
kuid armulised jumalad
vabastavad sind sellest karistusest.
Aga sa ei saa ka kunagi tunda
pühitsetu taevalikku rõõmu.
PAPAGENO
Ja mis siis sellest! Minusuguseid on teisigi!
Mulle valmistaks praegu üks hea klaastäis veini
suurimat rõõmu.
KÕNELEJA
Muid soove sul selles ilmas polegi?
PAPAGENO
Praeguseks mitte.
KÕNELEJA
Sind kostitatakse sellega!
(Ära. Sedamaid tuleb maa seest
suur punase veiniga täidetud peeker.)
PAPAGENO
Juhhei! Vaat see juba läheb! (Joob.) Suurepärane!
Taevalik! Jumalik! Ah, ma olen nüüd nii rõõmus,
et võiksin päikeseni lennata,
kui mul vaid tiivad oleksid! Ah!
Mul on nii imeline tunne südames!
Ma tahaksin... ma sooviksin... jah, mida siis?
20. Aaria
PAPAGENO
(Mängib kellamängu.)
Üht neiukest või naisukest
sooviks Papageno endale!
Oo niisuke leebe tuvike
oleks õndsus minule!
Siis maitseks mulle söök ja jook,
siis võiks ennast võrrelda vürstidega,
elust targa mehena rõõmu tunda,
ja olla otsekui paradiisis!
Üht neiukest või naisukest
sooviks Papageno endale!
Oo niisuke leebe tuvike
oleks õndsus minule
Ah, kas ei võiks ma siis ühelegi
võluvale neiule meeldida?
Päästaks ometi ükski mind hädast,
muidu tõesti suren kurvastuse kätte!
Üht neiukest või naisukest
sooviks Papageno endale!
Oo niisuke leebe tuvike
oleks õndsus minule!
Kui keegi mulle armastust ei paku,
siis leek mind kindla peale neelab!
Kui aga naisesuu mind musitab,
siis kohe jälle terveks saan!
Kahekümne neljas pilt
(Vana naine tuleb tantsides ja sealjuures
oma kepile toetudes sisse.)
NAINE
Siin ma olengi, mu ingel!
PAPAGENO
Sa siis halastasid minu peale?
NAINE
Jah, mu ingel!
PAPAGENO
On see vast õnn!
NAINE
Ja kui lubad mulle elu lõpuni truu olla,
siis pead sa nägema,
kui hellalt su naisuke sind armastab!
PAPAGENO
Hei, sina hellake narrike!
NAINE
Oh, kuidas ma sind kallistan,
sind kaisutan, sind oma südame vastu surun!
PAPAGENO
Surud südamegi vastu?
NAINE
Tule ja ulata liidu pandiks oma käsi!
PAPAGENO
Mitte nii ägedalt, armas ingel!
Selline liit vajab järelemõtlemist.
NAINE
Papageno, ma annan sulle nõu, ära kõhkle
või sa jääd igavesti siia vangi.
PAPAGENO
Vangi?
NAINE
Vesi ja leib on siin sinu igapäevane toit.
Ilma sõbra, ilma sõbratarita pead sa elama
ja maailmast igaveseks lahi ütlema.
PAPAGENO
Vett jooma? Maailmast lahti ütlema?
Ei, ma parem võtan vana naise,
kui et jään hoopis ilma.
Olgu, hästi, lööme käed, kinnitan,
et jään sulle igavesti truuks,
(omaette) nii kauaks,
kui ma kedagi ilusamat ei näe.
NAINE
Kas sa vannud seda?
PAPAGENO
Jah, ma vannun seda!
(NAINE muutub nooreks naiseks,
kes on samamoodi riides kui Papageno.)
PAPAGENO
Pa-Pa-Papagena! (Tahab teda kallistada.)
Kahekümne viies pilt
KÕNELEJA
(Tuleb ja võtab neiul kiirelt käest kinni.)
Kao siit, noor naine! Ta pole veel sinu vääriline!
(Tirib tüdruku sisse, Papageno tahab järgneda.)
Tagasi, ütlen ma! Või värise!
PAPAGENO
Ennem neelaku mind maa,
kui ma taganen! (Vajubki alla.)
Oo jumalad!
Kahekümne kuues pilt
Teatrilava kujutab endast väikeseks aeda.
(Kolm poissi laskuvad ülevalt.)
21. Finaal
KOLM POISSI
Peagi hiilgab hommikut kuulutades
päike kuldsel teel.
Peagi peab ebausk kaduma,
peagi võidab tark mees.
Oo sulnis rahu, lasku alla,
pöördu tagasi inimeste südamesse;
siis saab maast taevariik
ja surelikud on kui jumalad.
ESIMENE POISS
Vaadake ometi, ahastus piinab Paminat!
TEINE JA KOLMAS POISS
Kus ta on?
ESIMENE POISS
Ta on arust ära!
KOLM POISSI
Ta kannatab ärapõlatud armastuse piina.
Pakkugem vaesekesele lohutust!
Tõepoolest, tema saatus kurvastab meid!
Oh oleks ometi ta noormees siin!
Pamina tuleb, mingem kõrvale,
et näeksime, mida iganes ta teha kavatseb.
Kahekümne seitsmes pilt
(Lähevad kõrvale. Pamina tuleb pooleldi segasena, pistoda käes.)
PAMINA
Sina siis oled minu peigmees?
Sinu abil lõpetan oma kurvastuse.
KOLM POISSI
(Kõrval.) Milliseid hirmsaid sõnu ta seal rääkis?
Vaeseke on hulluks minemas.
PAMINA
Kannatust, mu armsam, ma olen sinu;
peagi oleme laulatatud.
KOLM POISSI
Hullus märatseb ta ajus; enesetapp on tal mõttes.
(Paminale.) Armas neiu, vaata meile otsa!
PAMINA
Surra tahan, sest mees, keda ma enam kunagi vihata ei saa,
võib oma armastatu maha jätta.
(Pistodale näidates.) Selle andis mulle ema.
KOLM POISSI
Jumal karistab sind enesetapu eest!
PAMINA
Parem surra selle tera läbi siin,
kui otsa saada armupiinades!
Ema, sina panid mind kannatama,
ja sinu needus jälitab mind!
KOLM POISSI
Tahad, sa tüdruk, meiega tulla?
PAMINA
Ah, kannatuse mõõt on täis!
Ela hästi, valelik noormees!
Vaata, Pamina sureb sinu pärast,
tapku mind see tera!
(Tahab ennast surnuks torgata.)
KOLM POISSI
(Haaravad tal käsivarrest.)
Hei, õnnetu, pea kinni!
Kui sinu noormees seda näeks,
sureks ta murest,
sest ta armastab üksnes sind.
PAMINA
(Toibub.) Mida? Ta tundis vastuarmastust,
ja varjas minu eest oma loomusundi,
pööras oma näo kõrvale?
Miks ta ei rääkinud minuga?
KOLM POISSI
Sellest me peame vaikima,
kuid me näitame sulle teda!
Ja sa näed imestusega,
et ta on pühendanud sulle oma südame
ega karda sinu pärast surma minna.
Tule, mingem tema juurde.
PAMINA
Viige mind sinna, ma tahan teda näha!
KÕIK
Kaht südant, mis armastusest põlevad,
ei saa jõuetu inimene kunagi lahutada.
Asjatu on vaenlase vaev,
jumalad ise kaitsevad neid.
(Kõik lahkuvad.)
Kahekümne kaheksas pilt
Teatrilava kujutab endast kaht suurt mäge.
Ühes on kosk, kust kuuldub kohinat ja pritsimist;
teine sülitab välja tuld.
Kummagi mäe küljes on võre,
kust paistab tuli ja vesi;
seal, kus põleb tuli,
peab silmapiir olema helepunane
ja seal, kus on vesi, on must udu.
Kulissid on kaljudeks,
iga kuliss sulgub raudväravaga.
(Tamino on kergelt riides, ilma sandaalideta.
Kaks mustas soomussärgis meest toovad Tamino sisse.
Nende kiivritel põleb tuli;
nad loevad talle ette läbipaistva kirja,
mis on ühele püramiidile kirjutatud.
See püramiid seisab keskel päris üleval,
võre lähedal.)
KAKS SOOMUSSÄRKLAST
See, kes rändab seda teed täis vaevu,
saab puhtaks tulest, veest, õhust ja maast;
kui ta suudab ületada surmahirmu,
lennutab ta end maalt taevasse.
Valgustatuna on ta siis võimeline
pühenduma täielikult Isise müsteeriumitele.
TAMINO
Mind ei kohuta surm käitumast mehena,
jätkamast vooruse teed.
Avage need õuduseväravad,
ma julgen rõõmsalt asuda minekule.
PAMINA (seest)
Tamino, pea kinni! Ma pean sind nägema.
TAMINO
Mida ma kuulen? Pamina hääl?
SOOMUSSÄRKLASED
Jah, see on Pamina hääl.
KÕIK
Mul/ tal on õnne, nüüd võib neiu minuga/temaga minna,
nüüd ei lahuta meid/neid enam saatus,
ka siis kui määratud oleks neil surm!
TAMINO
Kas ma tohin temaga rääkida?
SOOMUSSÄRKLASED
Sa tohid temaga rääkida.
KÕIK:
Milline õnn, kui me/ nad uuesti kohtume/kohtuvad.
Rõõmsalt käsikäes templisse läheme/lähevad!
Naine, kes ei pelga ööd ja surma,
väärib seda, et ta pühitsetakse.
(Uks tehakse lahti. Tamino ja Pamina embavad teineteist.)
PAMINA
Mu Tamino! Oo milline õnn!
TAMINO
Mu Pamina! Oo milline õnn!
Siin on need õuduseväravad,
mind ähvardavad viletsus ja surm.
PAMINA
Ma olen igal pool
alati sinu kõrval;
ma ise juhin sind
ja armastus juhatagu mind!
(Võtab käest kinni.)
Puistaku see roose meie teele,
sest on ju roosidel alati okkad.
Mängi sina võluflööti;
see kaitseb meid meie teel.
Selle vestis ühel võlutunnil
minu isa tuhandeaastase
tamme südamikust
välgu, kõue ja tormikohina saatel.
Nüüd tule ja puhu flööti,
juhtigu see meid hirmsal teel.
KÕIK
Me rändame (te rändate) flöödiheli jõul
rõõmsalt läbi surma sünge öö.
(Uksed lüüakse nende järelt kinni;
on näha, kuidas Tamino ja Pamina lähevad;
on kuulda tulepraginat ja tuuleulgu,
mõnikord ka kõue summutatud mürinat
ja veekohinat.
Tamino puhub flööti...
Niipea kui nad tulest välja jõuavad,
kallistavad nad teineteist ja jäävad keskele seisma.)
PAMINA JA TAMINO
Me läksime läbi tulelõõsa,
saime julgelt jagu ohust.
Kaitsku nüüd su heli vetevoogudes,
niisamuti kui ennist tules.
(Tamino puhub; on näha kuidas nad laskuvad allapoole
ja natukese aja pärast jälle tõusevad;
sedamaid avaneb üks uks;
paistab sissepääs templisse,
mis on heledasti valgustatud.
Pidulik vaikus.
See vaatepilt peab endast kujutama kõige täiuslikumat hiilgust.
Sedamaid alustab koor trummide ja trompetite saatel.)
PAMINA JA TAMINO
Oo jumalad, milline silmapilk!
Meile on osaks saanud Isise õnn!
KOOR
Triumf! Triumf! Te õilis paar!
Võitnud olete ohu!
Isise pühitsus kuulub nüüd teile!
Tulge, astuge templisse sisse!
(Kõik lahkuvad.)
Kahekümne üheksas pilt
Teatrilava muutub uuesti endiseks aiaks.
PAPAGENO
Papagena! Papagena! Papagena!
Naisuke! Tuvike! Mu kaunitar!
Ilmaaegu! Ah, ta on kadunud!
Olengi õnnetust tooma sündinud!
Ma lobisesin... ja see oli paha,
ja sestap ongi mulle paras!
Sest saadik, kui maitsesin seda veini,
sest saadik, kui nägin seda naist,
põletab tuli mul südamekambrikeses,
kord nilpsab siit, kord nilpsab sealt.
Papagena! Südamenaisuke!
Papagena! Armas tuvike!
See on asjatu, on ilmaaegu!
Väsind olen oma elust!
Surm teeb armastusele lõpu,
kuigi süda nõnda põleb.
(Võtab vöö ümbert nööri.)
Seda puud tahan ma ehtida,
selle küljes oma kaela kinni nöörida,
sest elu ei meeldi mulle;
hüvasti, valelik maailm.
Sest et kurjalt sa mind kohtled,
mulle ilusat neidu ei anna,
siis on lõpp, siis suren ma;
ilusad neiud, mõelge minu peale,
Kui keegi tahab minu vaese peale
veel halastada, enne kui end üles poon,
noh, siis jätan selleks korraks katki!
Hüüdke ainult, jah või ei.
(Vaatab ringi.)
Keegi ei kuule mind; kõik on vakka!
See on niisiis teie tahe?
Papageno, asja kallale!
Lõpeta oma elukäik!
(Vaatab ringi.)
Noh olgu, ootan veel nii kaua,
kuni loen: üks, kaks, kolm.
(Vilistab.)
Üks!
(Vaatab ringi, vilistab.)
Kaks!
(Vaatab ringi, vilistab.)
Kolm!
(Vaatab ringi.)
Noh, las käia, jääb siis nii,
sest ei hoia mind miski tagasi,
hüvasti, valelik maailm!
(Tahab end üles puua.)
KOLM POISSI
(Laskuvad alla.) Pea kinni, Papageno!
Ole mõistlik,
elatakse vaid kord,
sellest peaks sulle piisama!
PAPAGENO
Teil on hea rääkida, hea nalja teha,
aga kui teil süda põleks nagu minul,
jookseks teiegi tüdrukute järel.
KOLM POISSI
Lase oma kellukestel heliseda,
see toob su naisukese sinu juurde.
PAPAGENO
Ma narr unustasin selle võluvärgi!
(Võtab oma pilli.)
Helise, kellamäng, helise!
Pean oma armsat neidu nägema.
Helisege, kellukesed, helisege,
toimetage mu neiu siia!
Helisege, kellukesed, helisege!
Tooge mu naisuke siia.
(Selle kellamängu ajal jooksevad kolm poissi
oma lennumasina juurde
ja toovad naise välja.)
KOLM POISSI
Noh, Papageno, vaata ringi! (Lähevad ära.)
(Papageno vaatab ringi;
ritornelli ajal teevad mõlemad naljakaid žeste.)
PAPAGENO
Pa-pa-pa-pa-pa-pa-Papagena!
PAPAGENA
Pa-pa-pa-pa-pa-pa-Papageno!
PAPAGENO
Kas oled nüüd päris minu jagu?
PAPAGENA
Nüüd olen päris sinu jagu!
PAPAGENO
Noh, ole siis mu armas naisuke!
PAPAGENA
Noh, ole siis minu südametuvike!
MÕLEMAD
Mis rõõmu toob küll see,
kui jumalad meid meeles peavad.
Meie armastusele lapsi kingivad,
nii armsaid väikseid lapsukesi!
PAPAGENO
Esiteks ühe väikse Papageno...
PAPAGENA
Siis ühe väikse Papagena...
PAPAGENO
Siis jälle ühe Papageno...
PAPAGENA
Siis jälle ühe Papagena...
PAPAGENO
Papageno!
PAPAGENA
Papagena!
PAPAGENO
Ei ole ülemat tunnet,
kui et palju, palju Papagenosid
sünnib vanemate õnnistuseks.
PAPAGENA
Ei ole ülemat tunnet,
kui et palju, palju Papagenasid
tuleb vanematele õnnistuseks. (Mõlemad lahkuvad.)
Kolmekümnes pilt
(Moorlane ja Öökuninganna oma daamidega
tulevad kahelt vajukilt;
nad kannavad käes musti tõrvikud.)
MONOSTATOS
Ainult vakka, vakka, vakka,
pea tungime me templisse.
KÕIK
Ainult vakka, vakka, vakka,
pea tungime me templisse.
MONOSTATOS
Aga pea sõna, vürstinna!
Täida lubadus, et su laps saab minu kaasaks.
ÖÖKUNINGANNA
Ma pean sõna; see on minu tahe,
mu laps saab sinu kaasaks.
KOLM DAAMI
Ta lapsest saab tema kaasa.
(On kuulda summutatud müristamist ja veekohinat.)
MONOSTATOS
Vakka, ma kuulen kohutavat kohinat,
nagu müristamist ja koske.
ÖÖKUNINGANNA JA DAAMID
Jah, kohutav on see kohin,
nagu kauge müristamise kaja!
MONOSTATOS
Nüüd on nad templi kodades.
KÕIK
Seal kavatseme neid rünnata
need vagatsejad maa pealt hävitada
tulelõõma ja võimsa mõõgaga.
KOLM DAAMI JA MONOSTATOS
Sulle, suur Öökuninganna,
olgu ohvriks toodud meie kättemaks.
(Kostab müristamine, välk ja torm.)
KÕIK
Purustatud, hävitatud on meie vägi,
Oleme tõugatud igavesse öhe!
(Vajuvad alla.
Sedamaid muutub kogu teatrilava päikeseks.
Sarastro seisab ülendatuna;
Tamino ja Pamina preestrirõivais.
Nende kõrval mõlemal pool egiptuse preestrid.
Kolm poissi hoiavad lilli.)
SARASTRO
Päikese kiired kihutavad minema öö,
hävitavad teesklejate petliku väe.
KOOR
Õnne teile, pühitsetud!
Te tungisite läbi ööst.
Tänu olgu sulle, Osiris,
tänu sulle, Isis, öeldud!
Vägi võitis
ja ehib ta tasuks
ilu ja tarkuse
igavese krooniga.
Lõpp
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Toimetanud Toomas Siitan |