DER FRÜHLING
Die Einleitung stellt den Übergang vom Winter zum Frühling dar
1. Einleitung und Rezitativ (SIMON, LUKAS, HANNE)
SIMON
Seht, wie der strenge Winter flieht!
Zum fernen Pole zieht er hin.
Ihm folgt auf seinen Ruf
Der wilden Stürme brausend Heer
Mit gräßlichem Geheul.
LUKAS
Seht, wie vom schroffen Fels der Schnee
In trüben Strömen sich ergießt!
HANNE
Seht, wie vom Süden her
Durch laue Winde sanft gelockt,
Der Frühlingsbote streicht!
2. CHOR (die Landleute)
Komm, holder Lenz!
Des Himmels Gabe, komm!
Aus ihrem Todesschlaf
Erwecke die Natur!
MÄDCHEN UND WEIBER
Er nahet sich, der holde Lenz,
Schon fühlen wir den linden Hauch,
Bald lebet alles wieder auf.
MÄNNER
Frohlocket ja nicht allzufrüh!
Oft schleicht, in Nebel eingehüllt,
Der Winter wohl zurück und streut
Auf Blüt' und Keim sein starres Gift.
CHOR
Komm, holder Lenz !
Des Himmels Gabe, komm!
Auf unsre Fluren senke dich!
Komm, holder Lenz, o komm
Und weile länger nicht!
3. Rezitativ (SIMON)
Vom Widder strahlet jetzt
Die helle Sonn' auf uns herab.
Nun weichen Frost und Dampf,
Und schweben laue Dünst' umher.
Der Erde Busen ist nun gelöst,
Erheitert ist die Luft.
4. Arie (SIMON)
Schon eilet froh der Akkersmann
Zur Arbeit auf das Feld;
In langen Furchen schreitet er
Dem Pfluge flötend nach.
In abgemessnem Gange dann
Wirft er den Samen aus;
Den birgt der Akker treu und reift
Ihn bald zur goldnen Frucht.
5. Rezitativ (LUKAS)
Der Landmann hat sein Werk vollbracht
Und weder Müh' noch Fleiß gespart.
Den Lohn erwartet er
Aus Händen der Natur
Und fleht darum den Himmel an.
6. Terzett und Chor (LUKAS, SIMON, HANNE, CHOR)
LUKAS, CHOR
Sei uns gnädig, milder Himmel!
Öffne dich und träufe Segen
Über unser Land herab!
LUKAS
Laß deinen Tau die Erde wässern!
SIMON
Laß Regenguß die Furchen tränken!
HANNE
Laß deine Lüfte wehen sanft!
Laß deine Sonne scheinen hell!
HANNE, LUKAS, SIMON
Uns sprießet Oberfluß alsdann,
Und deiner Güte Dank und Ruhm.
CHOR
Sei nun gnädig, milder Himmel!
Öffne dich und träufe Segen
Über unser Land herab!
Laß deinen Tau die Erde wässern!
Laß Regenguß die Furchen tränken!
Laß deine Lüfte wehen sanft!
Laß deine Sonne scheinen hell!
Uns sprießet Überfluß alsdann,
Und deiner Güte Dank und Ruhm.
7. Rezitativ (HANNE)
Erhört ist unser Flehn:
Der laue West erwärmt und füllt
Die Luft mit feuchten Dünsten an.
Sie häufen sich, nun fallen sie
Und gießen in der Erde Schoß
Den Schmuck und Reichtum der Natur.
8. Freudenlied, mit abwechselndem Chöre der Jugend (HANNE, LUKAS, SIMON, CHOR)
HANNE
O wie lieblich ist der Anblick
Der Gefilde jetzt!
Kommt, ihr Mädchen,
laßt uns wallen,
Auf der bunten Flur!
LUKAS
O wie lieblich ist der Anblick
Der Gefilde jetzt!
Kommt, ihr Burschen, laßt uns wallen
Zu dem grünen Hain!
HANNE, LUKAS
O wie lieblich…
HANNE
Seht die Lilie, seht die Rose,
Seht die Blumen all!
LUKAS
Seht die Auen, Seht die Wiesen,
Seht die Felder all!
CHOR (Mädchen und Burschen)
O wie lieblich…
HANNE
Seht die Erde,
Seht die Wasser,
Seht die helle Luft!
LUKAS
Alles lebet,
Alles schwebet,
Alles reget sich.
HANNE
Seht die Lämmer,
Wie sie springen!
LUKAS
Seht die Fische,
Welch Gewimmel!
HANNE
Seht die Bienen,
Wie sie schwärmen!
LUKAS
Seht die Vögel,
Welch Geflatter!
CHOR
Alles lebet…
MÄDCHEN
Welche Freude,
Welche Wonne
Schwellet unser Herz!
MÄDCHEN UND BURSCHEN
Süße Triebe,
Sanfte Reize
Heben unsre Brust.
SIMON
Was ihr fühlet,
Was euch reizet,
Ist des Schöpfers Hauch.
CHOR (Mädchen und Burschen)
Laßt uns ehren,
Laßt uns loben,
Laßt uns preisen ihn!
MÄNNER, CHOR
Laßt erschallen,
Ihm zu danken,
Unsre Stimmen hoch!
9. CHOR (HANNE, LUKAS, SIMON, CHOR)
Ewiger, mächtiger, gütiger Gott!
HANNE, LUKAS, SIMON
Von seinem Segensmahle
Hast du gelabet uns.
Vom Strome deiner Freuden
Hast du getränket uns.
Mächtiger Gott!
CHOR, HANNE, LUKAS, SIMON
Ewiger, mächtiger, gütiger Gott!
Ehre, Lob und Preis sei dir,
Ewiger, mächtiger, gütiger Gott!
DER SOMMER
Die Einleitung stellt die Morgendämmerung dar
10. Rezitativ (LUKAS, SIMON)
LUKAS
In grauem Schleier rückt heran
Das sanfte Morgenlicht;
Mit lahmen Schritten weicht vor ihm
Die träge Nacht zurück.
Zu düstern Höhlen flieht
Der Leichenvögel blinde Schar;
Ihr dumpfer Klageton
Beklemmt das bange Herz nicht mehr.
SIMON
Des Tages Herold meldet sich;
Mit scharfen Laute rufet er
Zu neuer Tätigkeit
Den ausgeruhten Landmann auf.
11. Arie und Rezitativ (SIMON, HANNE)
Arie (SIMON)
Der muntre Hirt versammelt nun
Die frohen Herden um sich her;
Zur fetten Weid' auf grünen Höh'n
Treibet er sie langsam fort.
Nach Osten blickend steht er dann
Auf seinem Stabe hingelehnt,
Zu sehn den ersten Sonnenstrahl,
Welchem er entgegenharrt.
Rezitativ (HANNE)
Die Morgenröte bricht hervor,
Wie Rauch verflieget das Leichte Gewölk.
Der Himmel pranget im hellen Azur
Der Berge Gipfel im feurigen Gold.
12. Terzett und Chor (HANNE, LUKAS, SIMON, CHOR)
HANNE, LUKAS, SIMON
Sie steigt herauf, die Sonne, sie steigt,
Sie naht, sie kommt,
Sie strahlt, sie scheint.
CHOR
Sie scheint in herrlicher Pracht,
In flammender Majestät!
Heil, o Sonne, Heil!
Des Lichts und Lebens Quelle, Heil!
O du, des Weltalls Seel' und Aug',
Der Gottheit schönstes Bild!
Dich grüßen dankbar wir!
HANNE, LUKAS, SIMON
Wer spricht sie aus, die Freuden alle,
Die deine Huld in uns erweckt!
Wer zählet sie, die Segen alle,
Die deine Mild' auf uns ergießt?
CHOR
Die Freuden, o, wer spricht sie aus?
Die Segen, o, wer zählet sie!
Wer spricht sie aus? Wer zählet sie?
HANNE, LUKAS, SIMON
Dir danken wir, was uns ergötzt.
Dir danken wir, was uns belebt.
Dir danken wir, was uns erhält.
Dem Schöpfer aber danken wir,
Was deine Kraft vermag.
CHOR, HANNE, LUKAS, SIMON
Heil, o Sonne, Heil!
Des Lebens Licht und Quelle, Heil!
Dir jauchzen alle Stimmen,
Dir jauchzet die Natur!
13. Rezitativ (SIMON)
Nun regt und bewegt sich alles umher,
Ein buntes Gewühl bedecket die Flur.
Dem braunen Schnitter neiget sich
der Saaten wallende Flut,
Die Sense blitzt, da sinkt das Korn;
Doch steht es bald und aufgehäuft
in Festen Garben wieder da.
14. Rezitativ (LUKAS)
Die Mittagssonne brennet jetzt
In voller Glut und gießt
Durch die entwölkte Luft
Ihr mächtiges Feu'r in Strömen hinab.
Ob den gesengten Flächen schwebt
Im niedern Qualm ein blendend Meer
Von Licht und Widerschein.
15. Kavatine (LUKAS)
Dem Druck erlieget die Natur.
Welke Blumen,
Dürre Wiesen,
Trockne Quellen,
Alles zeigt der Hitze Wut,
Und kraftlos schmachten Mensch und Tier,
Am Boden hingestreckt.
16. Rezitativ (HANNE)
Willkommen jetzt, o dunkler Hain,
Wo der bejahrten Eiche Dach
Den kühlen Schirm gewährt,
Und wo der schlanken Espe Laub
Mit leisem Gelispel rauscht.
Am weichen Moose rieselt da
In heller Flut der Bach,
Und fröhlich summend irrt und wirrt
Die bunte Sonnenbrut.
Der Kräuter reinen Balsamduft
Verbreitet Zephirs Hauch,
Und aus dem nahen Busche tönt
Des jungen Schäfers Rohr.
17. Arie (HANNE)
Welche Labung für die Sinne!
Welch' Erholung für das Herz!
Jeden Aderzweig durchströmet
Und in jeder Nerve bebt
Erquickendes Gefühl.
Die Seele wachet auf
Zum reizenden Genuß,
Und neue Kraft erhebt
Durch milden Drang die Brust.
18. Rezitativ (SIMON, LUKAS, HANNE)
SIMON
O seht! Es steiget in der schwülen Luft
Am hohen Saume des Gebirgs
Von Dampf und Dunst ein fahler Nebel auf.
Empor gedrängt dehnt er sich aus
Und hüllet bald den Himmelsraum
In schwarzes Dunkel ein.
LUKAS
Hört, wie vom Tal ein dumpf Gebrüll
Den wilden Sturm verkünd't!
Seht, wie von Unheil schwer
Die finstre Wolke langsam zieht
Und drohend auf die Eb'ne sinkt.
HANNE
In banger Ahnung stockt
Das Leben der Natur.
Kein Thier, kein Blatt beweget sich,
Und Todesstille herrscht umher.
19. CHOR
Ach, das Ungewitter naht!
Hilf uns, Himmel!
O wie der Donner rollt!
O wie die Winde toben!
Wo flieh'n wir hin!
Flammende Blitze durchwühlen die Luft,
Von zackigen Keilen berstet die Wolke,
Und Güsse stürzen herab.
Wo ist Rettung?
Wütend rast der Sturm;
Der weite Himmel entbrennt.
Weh' uns Armen!
Schmetternd krachen Schlag auf Schlag,
Die schweren Donner fürchterlich.
Weh' uns, weh' uns!
Erschüttert wankt die Erde
Bis in des Meeres Grund.
20. Terzett mit Chor (LUKAS, HANNE, SIMON, CHOR)
LUKAS
Die düstren Wolken trennen sich,
Gestillet ist der Stürme Wut.
HANNE
Vor ihrem Untergange
Blickt noch die Sonn' empor.
Und von dem letzten Strahle glänzt
Mit Perlenschmuck geziert die Flur.
SIMON
Zum langgewohnten Stalle kehrt,
Gesättigt und erfrischt
Das fette Rind zurück.
LUKAS
Dem Gatten ruft die Wachtel schon,
HANNE
Im Grase zirpt die Grille froh,
SIMON
Und aus dem Sumpfe quakt der Frosch.
LUKAS, HANNE, SIMON
Die Abendglocke tönt.
Von oben winkt der helle Stern,
Und ladet uns zur sanften Ruh.
MÄNNER
Mädchen, Bursche, Weiber, kommt!
Unser wartet süßer Schlaf,
Wie reines Herz, gesunder Leib
Und Tages Arbeit ihn gewährt.
Mädchen, Bursche, Weiber, kommt!
FRAUEN
Wir geh'n, wir folgen euch.
KOOR
Die Abendglocke hat getönt,
Von oben blinkt der helle Stern
Und ladet uns zur sanften Ruh.
DER HERBST
Der Einleitung Gegenstand ist des Landmanns freudiges Gefühl über die reiche Ernte
21. Einleitung und Rezitativ (HANNE)
Was durch seine Blüte
Der Lenz zuerst versprach,
Was durch seine Wärme
Der Sommer reifen hieß,
Zeigt der Herbst in Fülle
Dem frohen Landmann jetzt.
22. Rezitativ (LUKAS, SIMON)
Den reichen Vorrat führt er nun
Auf hochbeladnen Wagen ein.
Kaum faßt der weitgefaßten Scheune Raum,
Was ihm sein Feld hervorgebracht.
SIMON
Sein heitres Auge blickt umher,
Es mißt den aufgetürmten Segen ab,
Und Freude strömt in seine Brust.
23. Terzett mit Chor (SIMON, HANNE, LUKAS, CHOR)
SIMON
So lohnet die Natur den Fleiß,
Ihn ruft, ihn lacht sie an,
Ihn muntert sie durch Hoffnung auf,
Ihm steht sie willig bei,
Ihm wirket sie mit voller Kraft.
HANNE, LUKAS
Von dir, o Fleiß, kommt alles Heil.
Die Hütte, die uns schirmt,
Die Wolle, die uns deckt,
Die Speise, die uns nährt,
Ist deine Gab, ist dein Geschenk.
HANNE, LUKAS, SIMON
O Fleiß, o edler Fleiß,
Von dir kommt alles Heil.
HANNE
Du flößet Tugend ein,
Und rohe Sitten milderst du.
LUKAS
Du wehrest Laster ab,
Und reinigest der Menschen Herz.
SIMON
Du stärkest Mut und Sinn
Zum Guten und zu jeder Pflicht.
HANNE, LUKAS, SIMON, CHOR
O Fleiß, o edler Fleiß,
Von dir kommt alles Heil.
24. Rezitativ (HANNE)
Seht, wie zum Haselbusche dort
Die rasche Jugend eilt!
An jedem Aste schwinget sich
Der Kleinen lose Schar,
Und der bewegten Staud' entstürzt
Gleich Hagelschau'r die lockre Frucht.
SIMON
Hier klimmt der junge Bau'r
Den hohen Stamm entlang,
Die Leiter flink hinauf.
Vom Wipfel, der ihn deckt,
Sieht er sein Liebchen nah'n,
Und ihrem Tritt entgegen
Fliegt dann im trauten Scherze
Die runde Nuß herab.
LUKAS
Im Garten steh'n um jeden Baum
Die Mädchen, groß und klein,
Dem Obste, das sie klauben,
An frischer Farbe gleich.
25. Duett (LUKAS, HANNE)
LUKAS
Ihr Schönen aus der Stadt, kommt her!
Blickt an die Töchter der Natur,
Die weder Putz noch Schminke ziert!
Da seht mein Hannchen, seht!
Ihr blüht Gesundheit auf den Wangen,
Ihr Auge lacht Zufriedenheit,
Und aus dem Munde spricht das Herz,
Wenn sie mir Liebe schwört.
HANNE
Ihr Herrchen süß und fein, bleibt weg!
Hier schwinden eure Künste ganz,
Und glatte Worte wirken nicht;
Man gibt euch kein Gehör.
Nicht Gold, nicht Pracht kann uns verblenden.
Ein redlich Herz ist, was uns rührt,
Und meine Wünsche sind erfüllt,
Wenn treu mir Lukas ist.
LUKAS
Blätter fallen ab,
Früchte welken hin,
Tag und Jahr vergeh'n,
Nur meine Liebe nicht.
HANNE
Schöner grünt das Blatt,
Süßer schmeckt die Frucht,
Heller glänzt der Tag,
Wenn deine Liebe spricht.
LUKAS, HANNE
Welch ein Glück ist treue Liebe!
Unsre Herzen sind vereinet,
Trennen kann sie Tod allein.
LUKAS
Liebstes Hannchen!
HANNE
Bester Lukas!
HANNE, LUKAS
Lieben und geliebet werden
Ist der Freuden höchster Gipfel,
Ist des Lebens Wonn' und Glück!
26. Rezitativ (SIMON)
Nun zeiget das entblößte Feld
Der ungebetnen Gäste Zahl,
Die an den Halmen Nahrung fand
Und irrend jetzt sie weiter sucht.
Des kleinen Raubes klaget nicht
Der Landmann, der ihn kaum bemerkt;
Dem Übermaße wünscht
Er doch nicht ausgestellt zu sein.
Was ihn dagegen sichern mag,
Sieht er als Wohltat an,
Und willig fröhnt er dann zur Jagd,
Die seinen guten Herrn ergötzt.
27. Arie (SIMON)
Seht: auf die breiten Wiesen hin!
Seht, wie der Hund im Grase streift!
Am Boden suchet er die Spur,
Und geht ihr unablässig nach.
Jetzt aber reißt Begierd' ihn fort!
Er horcht auf Ruf und Stimme nicht mehr,
Er eilet zu haschen - da stockt sein Lauf.
Nun steht er unbewegt wie Stein.
Dem nahen Feinde zu entgeh'n,
Erhebt der scheue Vogel sich,
Doch rettet ihn nicht schneller Flug.
Es blitzt, es knallt, ihn erreichet das Blei
Und wirft ihn tot aus der Luft herab.
28. Rezitativ (LUKAS)
Hier treibt ein dichter Kreis
Die Hasen aus dem Lager auf.
Von allen Seiten hergedrängt,
Hilft ihnen keine Flucht.
Schon fallen sie und liegen bald
In Reihen freudig hingezählt.
29. CHOR (Die Landleute und Jäger)
MÄNNER
Hört das laute Getön,
Das dort im Walde kling’t!
FRAUEN
Welch ein lautes Getön
Durchklingt den ganzen Wald!
MÄNNER UND FRAUEN
Es ist der gellenden Hörner Schall,
Der gierigen Hunde Gebelle.
MÄNNER
Schon flieht der aufgesprengte Hirsch,
Ihm rennen die Doggen und Reiter nach.
MÄNNER UND FRAUEN
Er flieht, er flieht. O wie er sich streckt!
Ihm rennen die Doggen und Reiter nach.
O wie er springt! O wie er sich streckt!
Da bricht er aus den Gesträuchen hervor,
Und läuft über Feld in das Dikkicht hinein.
MÄNNER
Jetzt hat er die Hunde getäuscht;
Zerstreuet schwärmen sie umher.
CHOR
Die Hunde sind zerstreut,
Sie schwärmen hin und her.
JÄGER
Tajo,tajo,tajo!
MÄNNER
Der Jäger Ruf, der Hörner Klang
Versammelt aufs neue sie.
CHOR
Ho, ho! Tajo, ho, ho!
Mit doppeltem Eifer stürzet nun
Der Haufe vereint auf die Fährte los.
JÄGER
Tajo!
FRAUEN
Von seinen Feinden eingeholt,
An Mut und Kräften ganz erschöpft,
Erlieget nun das schnelle Tier.
MÄNNER
Sein nahes Ende kündigt an
Des tönendes Erzes Jubellied,
Der freudigen Jäger Siegeslaut.
JÄGER
Halali!
FRAUEN
Den Tod des Hirsches kündigt an
Des tönenden Erzes Jubellied,
Der freudigen Jäger Siegeslaut.
JÄGER
Halali!
CHOR
Den Tod des Hirsches kündigt an
Des tönenden Erzes Jubellied,
Der freudigen Jäger Siegeslaut.
Halali!
30. Rezitativ (HANNE, SIMON, LUKAS)
HANNE
Am Rebenstocke blinket jetzt
Die helle Traub' in vollem Safte,
Und ruft dem Winzer freundlich zu,
Daß er, zu lesen sie, nicht weile.
SIMON
Schon werden Kuf' und Faß
Zum Hügel hingebracht,
Und aus den Hütten strömet
Zum frohen Tagewerke
Das muntre Volk herbei.
HANNE
Seht, wie den Berg hinan
Von Menschen alles wimmelt!
Hört, wie der Freudenton
Von jeder Seit' erschallet!
LUKAS
Die Arbeit fördert lachender Scherz
Vom Morgen bis zum Abend hin,
Und dann erhebt der brausende Most
Die Fröhlichkeit zum Lustgeschrei.
31. CHOR
Juhhe! Juhhe! Der Wein ist da,
Die Tonnen sind gefüllt,
Nun laßt uns fröhlich sein,
Und juhhe, juhhe, juch!
Aus vollem Halse schrei'n!
MÄNNER
Laßt uns trinken!
Trinket, Brüder!
Laßt uns fröhlich sein!
FRAUEN
Laßt uns singen!
Singet alle!
Laßt uns fröhlich sein!
CHOR
Juhhe, juhhe, juh! Es lebe der Wein!
MÄNNER
Es lebe das Land, wo er uns reift!
Es lebe das Faß, das ihn verwahrt!
Es lebe der Krug, woraus er fließt!
CHOR
Juhhe, juhhe, juh! Es lebe der Wein!
MÄNNER
Kommt, ihr Brüder!
Füllt die Kannen!
Leert die Becher!
Laßt uns fröhlich sein!
CHOR
Heida! Laßt uns fröhlich sein
Und juhhe, juhhe, juh!
Aus vollem Halse schrei'n!
Juhhe, juh! Es lebe der Wein!
FRAUEN
Nun tönen die Pfeifen
Und wirbelt die Trommel.
Hier kreischet die Fiedel,
Da schnarret die Leier
Und dudelt der Bock.
MÄNNER
Schon hüpfen die Kleinen
Und springen die Knaben;
Dort fliegen die Mädchen
Im Arme der Burschen
Den ländlichen Reih'n.
KINDER (Frauen)
Heisa, hopsa! Laßt uns hüpfen!
MÄNNER
Ihr Brüder, kommt!
FRAUEN
Heisa, hopsa! Laßt uns springen!
MÄNNER
Die Kannen füllt!
FRAUEN
Heisa, hopsa! Laßt uns tanzen!
MÄNNER
Die Becher leert!
CHOR
Heida, laßt uns fröhlich sein!
Und juhhe, juhhe, juh!
Aus vollem Halse schrei'n!
MÄNNER
Jauchzet, lärmet!
Springet, tanzet!
Lachet, singet!
Nun fassen wir den letzten Krug
CHOR
Und singen dann in vollem Chor
Dem freudenreichen Rebensaft!
Heisa, hei, juhhe, juh!
Es lebe der Wein, der edle Wein,
Der Grillen und Harm verscheucht!
Sein Lob ertöne laut und hoch
In tausendfachem Jubelschall!
Heida, laßt uns fröhlich sein!
Und juhhe, juhhe, juh
Aus vollem Halse schrei'n!
DER WINTER
Die Einleitung schildert die dicken Nebel, womit der Winter anfängt
32. Einleitung (Instr.)
33. Rezitativ (SIMON, HANNE)
SIMON
Nun senket sich das blasse Jahr,
Und fallen Dünste kalt herab.
Die Berg' umhüllt ein grauer Dampf,
Der endlich auch die Flächen drückt,
Und am Mittage selbst
Der Sonne matten Strahl verschlingt.
HANNE
Aus Lapplands Höhlen schreitet her
Der stürmisch düstre Winter jetzt.
Vor seinem Tritt erstarrt
In banger Stille die Natur.
34. Kavatine (HANNE)
Licht und Leben sind geschwächet,
Wärm und Freude sind verschwunden.
Unmutsvollen Tagen
folget schwarzer Nächte lange Dauer.
35. Rezitativ (LUKAS)
Gefesselt steht der breite See,
Gehemmt in seinem Laufe der Strom.
Im Sturze vom türmenden Felsen hängt
Gestockt und stumm der Wasserfall.
Im dürren Haine tönt kein Laut;
Die Felder deckt, die Täler füllt
Ein' ungeheure Flockenlast.
Der Erde Bild ist nun ein Grab,
Wo Kraft und Reiz erstorben liegt,
Wo Leichenfarbe traurig herrscht,
Und wo dem Blicke weit umher
Nur öde Wüstenei sich zeigt.
36. Arie (LUKAS)
Hier steht der Wand'rer nun,
Verwirrt und zweifelhaft,
Wohin den Schritt er lenken soll.
Vergebens suchet er den Weg;
Ihn leitet weder Pfad noch Spur.
Vergebens strenget er sich an
Und watet durch den tiefen Schnee;
Er find't sich immer mehr verirrt.
jetzt sinket ihm der Mut,
Und Angst beklemmt sein Herz,
Da er den Tag sich neigen sieht,
Und Müdigkeit und Frost
Ihm alle Glieder lähmt.
Doch plötzlich trifft sein spähend Aug'
Der Schimmer eines nahen Lichts.
Da lebt er wieder auf;
Vor Freuden pocht sein Herz.
Er geht, er eilt der Hütte zu,
Wo starr und matt er Labung hofft.
37. Rezitativ (LUKAS, HANNE, SIMON)
LUKAS
Sowie er naht, schallt in sein Ohr,
Durch heulende Winde nur erst geschreckt,
Heller Stimmen lauter Klang.
HANNE
Die warme Stube zeigt ihm dann
Des Dörfchens Nachbarschaft,
Vereint in trautem Kreise,
Den Abend zu verkürzen
Mit leichter Arbeit und Gespräch.
SIMON
Am Ofen schwatzen hier
Von ihrer Jugendzeit die Väter.
Zu Körb und Reusen flicht
Die Weidengert' und Netze strickt
Der Söhne muntrer Haufe dort.
Am Rocken spinnen die Mütter,
Am laufenden Rade die Töchter,
Und ihren Fleiß belebt
Ein ungekünstelt frohes Lied.
38. Spinnerlied (HANNE, CHOR)
FRAUEN UND MÄDCHEN
Knurre, schnurre, knurre!
Schnurre, Rädchen, schnurre!
HANNE
Drille, Rädchen, lang und fein,
Drille fein ein Fädelein
Mir zum Busenschleier!
FRAUEN UND MÄDCHEN
Knurre, schnurre, knurre!
Schnurre, Rädchen, schnurre!
HANNE
Weber, webe zart und fein,
Webe fein das Schleierlein
Mir zur Kirmesfeier!
FRAUEN UND MÄDCHEN
Knurre, schnurre, knurre!
Schnurre, Rädchen, schnurre!
HANNE
Außen blank und innen rein,
Muß des Mädchens Busen sein,
Wohl deckt ihn der Schleier.
FRAUEN UND MÄDCHEN
Knurre, schnurre, knurre!
Schnurre, Rädchen, schnurre!
HANNE, CHOR
Außen blank und innen rein,
Fleißig, fromm und sittsam sein,
Locket wackre Freier.
39. Rezitativ (LUKAS)
Abgesponnen ist der Flachs,
Nun stehn die Räder still.
Da wird der Kreis verengt
Und von dem Männervolk umringt,
Zu horchen auf die neue Mär,
Die Hanne jetzt erzählen wird.
40. Lied mit Chor (HANNE, CHOR)
HANNE
Ein Mädchen, das auf Ehre hielt,
Liebt einst ein Edelmann,
Da er schon längst nach ihr gezielt,
Traf er allein sie an.
Er stieg sogleich vom Pferd und sprach:
Komm, küsse Deinen Herrn!
Sie rief vor Angst und Schrecken: Ach!
Ach ja, von Herzen gern.
CHOR
Ei, ei, warum nicht nein?
HANNE
Sei ruhig, sprach er, liebes Kind,
Und schenke mir dein Herz!
Denn meine Lieb ist treu gesinnt,
Nicht Leichtsinn oder Scherz.
Dich mach ich glücklich:
Nimm dies Geld, den Ring, die goldne Uhr,
Und hab ich sonst, was die gefällt,
O sag's und fodre nur!
CHOR
Ei, ei, das klingt recht fein!
HANNE
Nein, sagt sie, das wär viel gewagt:
Mein Bruder möcht es sehn,
Und wenn er's meinem Vater sagt,
Wie wird mir's dann ergehn!
Er acvkert uns hier allzunah,
Sonst könnt es wohl geschehn.
Schaut nur, von jenem Hügel da
Könnt Ihr ihn ackern sehn.
CHOR
Ho,ho, was soll das sein?
HANNE
Indem der Junker geht und sieht,
Schwingt sich das lose Kind
Auf seinen Rappen und entflieht
Geschwinder als der Wind.
Lebt wohl, rief sie, mein gnädger Herr!
So räch ich meine Schmach.
Ganz eingewurzelt stehet er
Und gafft ihr staunend nach.
CHOR
Ha, ha, das war recht fein.
41. Rezitativ (SIMON)
Von dürrem Osten dringt
Ein scharfer Eishauch jetzt hervor.
Schneidend fährt er durch die Luft,
Verzehret jeden Dunst
Und hascht des Tieres Odem selbst.
Des grimmigen Tyranns,
Des Winters Sieg ist nun vollbracht,
Und stummer Schrecken drückt
Den ganzen Umfang der Natur.
42. Arie (SIMON)
Erblicke hier, betörter Mensch,
Erblicke deines Lebens Bild!
Verblühet ist dein kurzer Lenz,
Erschöpfet deines Sommers Kraft.
Schon welkt dein Herbst dem Alter zu,
Schon naht der bleiche Winter sich,
Und zeiget dir das offne Grab.
Wo sind sie nun, die hoh'n Entwürfe,
Die Hoffnungen von Glück,
Die Sucht nach eitlem Ruhme,
Der Sorgen schwere Last?
Wo sind sie nun, die Wonnetage,
Verschwelgt in Üppigkeit.
Und wo die frohen Nächte,
Im Taumel durchgewacht!
Verschwunden sind sie wie ein Traum,
Nur Tugend bleibt.
43. Reziativ (SIMON)
Sie bleibt allein,
Und leitet uns unwandelbar
Durch Zeit- und Jahreswechsel,
Durch Jammer oder Freude
Bis zu dem höchstem Ziele hin.
44. Terzett und Doppelchor (SIMON,
LUKAS, HANNE, CHOR)
SIMON
Dann bricht der große Morgen an,
Der Allmacht zweites Wort erweckt
Zu neuem Dasein uns,
Von Pein und Tod auf immer frei.
LUKAS, SIMON
Die Himmelspforten öffnen sich;
Der heil'ge Berg erscheint.
Ihn krönt des Herren Zelt,
Wo Ruh' und Friede thront.
I CHOR
Wer darf durch diese Pforten gehn!
HANNE, LUKAS, SIMON
Der Arges mied und Gutes tat.
II CHOR
Wer darf besteigen diesen Berg?
HANNE, LUKAS, SIMON
Von dessen Lippen Wahrheit floß.
I CHOR
Wer darf in diesem Zelte wohnen!
HANNE, LUKAS, SIMON
Der Armen und Bedrängten half.
II CHOR
Wer wird den Frieden dort genießen!
HANNE, LUKAS, SIMON
Der Schutz und Recht der Unschuld gab.
I CHOR
O seht, der große Morgen naht.
II CHOR
O seht, er leuchtet schon!
I UND II CHOR
Die Himmelspforten öffnen sich,
Der heil'ge Berg erscheint!
I CHOR
Vorüber sind,
II CHOR
verbrauset sind
I CHOR
Die leidenvollen Tage,
II CHOR
Des Lebens Winterstürme.
I UND II CHOR
Ein ew'ger Frühling herrscht,
Und grenzenlose Seligkeit
Wird der Gerechten Lohn.
HANNE, LUKAS, SIMON
Auch uns werd' einst ein solcher Lohn!
Laßt uns wirken, laßt uns streben!
I CHOR
Laßt uns kämpfen,
II CHOR
laßt uns harren,
I UND II CHOR
Zu erringen diesen Preis!
Uns leite deine Hand, o Gott!
Verleih' uns Stärk' und Mut!
Mit Jubelsang dann gehn wir ein
In deines Reiches Herrlichkeit.
Amen.
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KEVAD
Sissejuhatus kujutab talve üleminekut kevadeks
1. Sissejuhatus ja retsitatiiv (SIMON, LUKAS, HANNE)
SIMON
Näe, kuidas põgeneb vali talv
Kauge pooluse suunas
Ja tema kutsele järgnemas on
Tuisu ja tormide väed
Koletu huilgega.
LUKAS
Näe, kuidas järsult kaljult seal
Langeb häguse joana lumi!
HANNE
Näe, kuidas Lõuna poolt
On mahedad tuuled peibutamas
Kohale kevadesaadikuid
2. KOOR (Maarahvas)
Tule, õnnis kevad!
Tule, taeva kaunis and!
Ärata surmaunest
Üles looduseväed!
NEIUD JA NAISED
On lähenemas õnnis kevad,
Ju tunneme ta leebet hingust,
Pea elule taas ärkab kõik.
MEHED
Ärge hõisake liiga vara,
Sageli tagasi hiilib talv
Ja udude varjus jäise mürgiga
Katab kõik õied ja eosed.
KOOR
Tule, õnnis kevad!
Tule, taeva kaunis and!
Me aasadele lasku,
Oo tule, õnnis kevad,
Ja ära viibi enam.
3 Retsitatiiv (SIMON)
Nüüd särab ida poolt
Me peale hele päike.
Kaob pakane ja jäine somp
Ja hõljub mahe voog;
Nüüd vabalt hingab mullapind,
Täis värskust mahe õhk.
4. Aaria (SIMON)
Ju tõttab rõõmsalt talumees
Maad kündma põllule,
Ta pikal sammul vagu pidi
Adra taga vilet lööb.
Siis aga kindla vahega
Ta seemne mulda viskab,
Põld seemne varmalt peidab
Ja tema hõlma all see kuldseks viljaks küpseb.
5. Retsitatiiv (LUKAS)
Talumees nüüd töö on teinud,
Säästnud pole vaeva, hoolt:
Tasu ootama ta jääb
Kõikvõimsalt looduselt
Ja taeva poole palved saadab.
6. Tertsett ja koor (LUKAS, SIMON, HANNE, KOOR)
LUKAS, KOOR
Ole meile armuline, helde taevas!
Ava oma luugid ja kalla õnnistust
Alla me maa peale!
LUKAS
Niisutagu maad sinu kaste!
SIMON
Jootku su vihm meie vagusid!
HANNE
Puhugu õrnalt su tuuled,
Paistku säravalt päike!
HANNE, LUKAS, SIMON
Siis me osaks langeb küllus,
Sinu headust pärjab au.
KOOR
Ole meile armuline, helde taevas!
Ava oma luugid ja kalla õnnistust
Alla me maa peale!
Niisutagu maad sinu kaste!
Jootku su vihm meie vagusid!
Puhugu õrnalt su tuuled,
Paistku säravalt päike!
Siis me osaks langeb küllus,
Sinu headust pärjab au.
7. Retsitatiiv (HANNE)
Kuulda on võetud me palveid,
Mahe tuulehoog soojendab õhku
Ja küllastab toitva auruga.
See koguneb kokku ja langeb alla
Ja niisutab maa põue, kus varjul
Looduse ilu ja rikkus.
8. Rõõmulaul, vahelduvate noortekooridega (HANNE, LUKAS, SIMON, KOOR)
HANNE
Oh kui kenad näevad välja
Kõik need nurmed nüüd!
Tulge, piigad,
Aeg on minna
Kirevale väljale!
LUKAS
Oh kui kenad näevad välja
Kõik need nurmed nüüd!
Tulge, poisid, aeg on minna
Rohelisse sallu!
HANNE, LUKAS
Oh kui kenad...
HANNE
Vaadake liiliat, vaadake roosi,
Vaadake kõiki lilli!
LUKAS
Vaadake nurmi, vaadake niite,
Vaadake kõiki välju!
KOOR (neiud ja noormehed)
Oh kui kenad...
HANNE
Vaadake maad,
Vaadake vett,
Vaadake säravat õhku!
LUKAS
Kõiges on elu,
Kõiges on värin,
Liikumine on kõiges.
HANNE
Vaadake lambaid,
Kuidas nad hüppavad!
LUKAS
Vaadake kalu,
Milline sagin!
HANNE
Vaadake mesilasi,
Kuidas nad tiirlevad!
LUKAS
Vaadake lindusid,
Milline plagin!
KOOR
Kõiges on elu...
NEIUD
Milline rõõm,
Milline õndsus
Täidab me südant
NEIUD JA NOORMEHED
Magusad tungid,
Õrnad võlud
Paisutavad me rinda!
SIMON
Kõik, mida tunnete,
Kõik, mis teid võlub,
See on Looja hingus.
KOOR (neiud ja noormehed)
Au ja kiitust
Laulgem talle,
Ülistagem teda!
MEHED, siis KOOR
Laskem häältel
Tänulaulus
Heledasti kõlada!
9. KOOR (HANNE, LUKAS, SIMON, KOOR)
Igavene, kõikvõimas, armuline Jumal!
HANNE, LUKAS, SIMON
Oma pühast söömaajast
Oled kosutanud meid.
Oma rõõmust tulvil ojast
Janu kustutasid meil.
Kõikvõimas Jumal!
KOOR, HANNE, LUKAS, SIMON
Igavene, kõikvõimas, armuline Jumal!
Au, kiitus ja ülistus sulle,
Igavene, kõikvõimas, armuline Jumal!
SUVI
Sissejuhatus kujutab koitu
10. Retsitatiiv (LUKAS, SIMON)
LUKAS
Halli loorina läheneb
Mahe hommikuvalgus;
Jõuetul sammul hiilib ta eest
minema väsinud öö.
Süngeisse koopaisse põgeneb
Surmalindude kari;
Nende kume kaebehääl
Ei ängista südant enam.
SIMON
Juba päeva kuulutaja
Lõikaval häälel märku annab,
Kutsub uutele tegudele
Väljapuhanud põllumeest.
11. Aaria ja retsitatiiv (SIMON, HANNE)
Aaria (SIMON)
Vapper karjapoiss nüüd kogub
Rõõmsad loomad enda juurde,
Rammusale karjamaale
Aeglaselt neid juhib.
Idakaarde vaatab siis
Seal kepi najal seistes,
Et püüda kinni päiksekiir,
Mis kõige enne paistab.
Retsitatiiv (HANNE)
Hommikupuna säratab taeva,
Kerge pilvitus hajub kui suits,
Taevas sirendab heledas sinas,
Mägede harjadel leegitseb kuld.
12. Tertsett ja koor (HANNE, LUKAS, SIMON, KOOR)
HANNE, LUKAS, SIMON
Ta tõuseb, päike, ta tõuseb.
Ta läheneb, ta tuleb.
Ta kiirgab, ta särab.
KOOR
Ta särab võrratus ilus,
Leekivas hiilguses!
Ole tervitatud, päike!
Elu ja valguse allikas, ole tervitatud!
Oo ilmaruumi hing ja silm,
Sa jumaluse kauneim pilt!
Sind tervitame tänuga!
HANNE, LUKAS, SIMON
Kes väljendaks neid rõõme kõiki,
Mis sinu arm meis äratand?
Kes loeks küll kokku kõik need annid,
Millega meid õnnistand?
KOOR
Kõik rõõmud – kes neid väljendaks?
Kõik annid – kes neid kokku loeks?
Kes väljendaks, kes kokku loeks?
HANNE, LUKAS, SIMON
Sind täname me rõõmu eest!
Ja Loojat selle eest, mis võim
Su kiirgusele antud.
KOOR, HANNE. LUKAS, SIMON
Ole tervitatud, päike!
Elu ja valguse allikas, ole tervitatud!
Kõigi hääled kiidavad sind,
Loodus sul ülistust laulab.
13. Retsitatiiv (SIMON)
Kõikjal on kihin, kõik liikvele läind;
Väljal käib värvikas sagin.
Päikesest põlenud niitja ees
Loogu vajub vili,
Vikat välgub – ja vili langeb;
Peagi ent vihkudeks seotult
Kenasti kuhilas seisab.
14. Recitativ (LUKAS)
Keskpäevapäikese
põletav lõõm,
Läbinud pilvitu õhu,
Puudutas võimsa leegiga maad.
Kõrbenud väljade kohal hõljub
Madala vinena valgusemeri,
Peeglina kiirgav ja pimestav.
15. Kavatiin (LUKAS)
Häda tabanud on loodust;
Närtsind lilled,
Põuas aasad,
Kuivand ojad,
Kõikjal näha kuuma raevu,
Inimlapsed, loomad koos
Kõik rammestunult maas.
16. Retsitatiiv (HANNE)
Sind tervitame, hämar hiis,
Kus vana tamme võre all
Saab jahutavat varju,
Kus nõtke haava lehestik
Nii vaikselt sahiseb!
Kuis kirka joana vuliseb
seal pehmes samblas oja,
ja tiirleb rõõmsal suminal
üks töökas pesakond.
Ürtide palsamilõhna
Levitab mahe tuul
Ja lähedalasuvast põõsast
Kostab noore lamburi sarv.
17. Aaria (HANNE)
Ah mis nauding meeltele,
Ah mis puhkus südamele!
Iga veresoone kaudu
Levib värske
värelus.
Hing avaneb ja ärkab
Ja naudib kosutust
Ja õrnast tungist paisub
Nüüd uue jõuga rind.
18. Retsitatiiv (SIMON, LUKAS, HANNE)
SIMON
Oo vaadake! Üleval lämbes õhus
Tõuseb kõrge mäestiku harjale
Aurust ja vinest kahkjas uduviir.
Edasi tungides laieneb üha
Ning matab pea kogu ilmaruumi
Süngesse pimedusse.
LUKAS
Kuulake, kuidas orust kostev möire
Kuulutab ette metsikut tormi!
Vaadake, kuidas üks sünge pilv
Muredest raske, aeglaselt liigub
Ja rajuna maale langeb!
HANNE
Hirmsas aimduses seiskub
Elu looduses;
Ei liigu loom, ei liigu leht
Ja surmavaikus valitseb.
19. KOOR
Ah, maru läheneb!
Aidaku meid taevas!
Oo, kuidas müristab küll kõu!
Oo, kuidas tuuled möllavad!
Kust leiame varju?
Leekivad välgud sähvivad õhus!
Kiiljas tulehark lõhestab pilve
Ja valla paiskuvad joad.
Kus on pääsmine?
Raevukalt möllab torm;
Taevalaotus on leekides.
Häda meile armetuile!
Valjult kõmiseb kõu
Ja kärgatab veel ja veel.
Häda meile! Häda meile!
Vapustunult väriseb maa
Merepõhjani välja.
20. Tertsett kooriga (SIMON, LUKAS, HANNE, KOOR)
LUKAS
Sünged pilved hajuvad;
Vaibunud on tormi raev.
HANNE
Veel enne loojumist
End päike korraks näitab
Ning viimse kiire paistel aas
Kui pärlivaip seal särab.
SIMON
Nüüd kodusesse lauta taas
Saab minna rammus kari,
Mis kosunud ja söönud.
LUKAS
Põldvutt seal kutsub oma kaasat.
HANNE
Tirts rõõmsalt rohus siristab.
SIMON
Ja soo poolt kosta konna krooks.
LUKAS, HANNE, SIMON
Õhtukellad löövad,
Ülalt viipab hele täht
Ja kutsub meid rahule.
MEHED
Neiud, poisid, naised, tulge!
Magus uni ootab meid;
Puhas süda, terve keha,
Päevatööst saab puhata.
Neiud, poisid, naised, tulge!
NAISED
Me läheme, läheme, järgneme teile
KOOR
Õhtukellad on löönud,
Ülalt viipab hele täht
Ja kutsub meid rahule.
SÜGIS
Sissejuhatuses väljendub põllumehe rõõm
rikkaliku saagi üle
21. Sissejuhatus ja retsitatiiv (HANNE)
Mida kevad oma õitega
Alul ainult lubas,
Mida suvi oma soojuses
Küpseks aitas saada,
Selle sügis rõõmuga
Põllumehe ette toob.
22. Retsitatiiv (LUKAS, SIMON)
Ta rikkaliku saagi nüüd
Vankril koju toob.
Vaid vaevu suure rehe all
Kõik annid mahuvad.
SIMON
Reipalt vaatab ta rehe all ringi
Mõõdab pilguga kuhjatud ande,
Ja rõõmujuga voolab ta rinda.
23. Tertsett kooriga (SIMON, HANNE, LUKAS, KOOR)
SIMON
Nii kiidab loodus virkust;
Teda kõnetab, temale naeratab,
Temale sisendab lootust,
Temale meelsasti toeks on,
Abistab kogu väega.
HANNE, LUKAS
Sinust, oo virkus, sünnib kõik hea.
Katus, mis meid varjab,
Vill, mis sooja annab,
Toit, mis elus hoiab,
Kõik on sinu kingid.
HANNE, LUKAS, SIMON
Virkus, oo õnnis virkus!
Sinust sünnib kõik hea
HANNE
---
---
LUKAS
---
---
SIMON
---
---
HANNE. LUKAS, SIMON, KOOR
Virkus, oo õnnis virkus,
sinust sünnib kõik hea.
24. Retsitatiiv (HANNE)
Seal pähklisalu juurde nüüd
On kokku jooksnud lapsed!
Kõik oksad looka vajunud
On pähklikobaratest
Ja kergest tõukest maha neid
kui raheteri kukub.
SIMON
Noor talumees end valmis seab,
ja kärmelt kõrget tüve pidi
üles ronib redelil.
Ladvast, mis seal teda varjab,
Kallikest näeb tulemas
Ja otse neiu jalge ette,
Tavaline nali see,
Ta heidab pähklikera.
LUKAS
Aias iga puu all seismas
Neide igat sorti eas,
Vilja, mida korjavad,
Nende jume meenutab.
25. Duett (LUKAS, HANNE)
LUKAS
Kaunitarid linnapreilid, tulge siia!
Vaadake neid looduse tütreid,
Keda ei kaunista puuder ja mink.
Vaadake Hannekest, vaadake!
Tervis pakatab ta põsil,
Silmis naerab tasakaal,
Suu räägib otse südamest,
Kui armastust mul vannub.
HANNE
Härrad libekeelsed, peened, hoidke eemale!
Siin te kunstil pole mõju,
Ladus jutt meil siin ei loe;
Lihtsalt kuulda teid ei võeta.
Ei kuld ega hiilgus meid pimesta,
Aus süda on see, mis meid köidab
Ja minu soovid on täitunud,
Kui Lukas jääb minule truuks.
LUKAS
Lehed langevad maha,
Viljad närbuvad,
Päev ja aastagi möödub,
Minu armastus jääb.
HANNE
Leht näib rohelisem,
Vili magusam,
Säravam paistab päike,
Kui kõneleb sinu arm.
LUKAS, HANNE
Küll on õnn, kui arm on truu!
Südamed on üheks saand,
Lahutada saab vaid surm.
LUKAS
Armas Hanneke!
HANNE
Kallis Lukas!
HANNE, LUKAS
Armastada ja armastud olla
On ülim rõõmude tipp,
On elu õndsus ja õnn!
26. Retsitatiiv (SIMON)
Nüüd on koristatud põllul näha
Kutsumata külaliste hulka,
Kes kord kõrtelt toitu leidsid,
Veel ei jäta otsimist.
Seda pisiröövi põldnik
Vaevu märkab ega kaeba;
Ta ju ometi ei taha
Ülemäärast saaki näha.
Kõike, mis ta sellest päästab,
Peab ta heateoks, mitte hädaks.
Rõõmsalt võtab osa jahist,
Mida tema isand naudib.
27. Aaria (SIMON)
Vaadake nüüd neid avaraid aasu!
Vaadake – rohus hiilib koer!
Maapinnalt jälge otsib
Ja innukalt taga ajab.
Siis aga saaki haistab!
Ei kuula käsku ja keeldu,
Ründama asub – ent pidurdub jooks
Ja paigale tardub kui kivi.
Et vaenlase eest pääseda,
Lind kärmelt õhku tõuseb;
Ei päästa teda kiire lend.
Püss paugub, lindu tabab kuul,
Ta surnult maha langeb.
28. Retsitatiiv (LUKAS)
Siin ajab tihe koertering
Pesast välja jäneseid.
Nii igast suunast piiratult
Ei ole mingit pääsu neil.
Nad kiirelt saagiks langevad
Ja peagi rivis lamavad.
29. KOOR (maarahvas ja jahimehed)
MEHED
Kuulake, kuulake, valju heli,
Mis sealt metsast kostab!
NAISED
Milline vali helide meri
Kaigub läbi metsa!
MEHED JA NAISED
See on hüüdvate sarvede hääl,
Näljaste koerte hauked.
MEHED
Juba põgeneb ehmunud hirv,
Tema kannul on dogid ja ratsud.
MEHED JA NAISED
Hirv põgeneb. Oo, kuidas ta lendab!
Teda ajavad taga koerad ja ratsud.
Oo, kuidas hüppab ja lendab!
Kord ilmub välja põõsaste vahelt,
Siis üle põllu padrikus kaob.
MEHED
Nüüd ongi ta koeri petnud,
Nood sihitult salivad ringi.
KOOR
On sihitult hajali koerad
Ja sagivad metsas ringi.
JAHIMEHED
Tajo, tajo, tajo!
MEHED
Jahihüüe, sarvehelin
Kogub koerad kokku taas.
KOOR
Ho, ho, ho! Tajo!
Vee usinamalt kui enne
Tormab kari ta jälile.
JAHIMEHED
Tajo!
NAISED
Vaenlastest sisse piiratud,
Jõuvarud ja julgus otsas,
Alistub kiire loom.
MEHED
Ta peatset lõppu kuulutab
Kaikuva pronksi hüüe,
Jahimeeste võidukas hõik:
JAHIMEHED
Halali! Halali! Halali!
NAISED
Hirve surma kuulutab
Kaikuva pronksi hüüe,
Jahimeeste võidukas hõik:
JAHIMEHED
Halali! Halali! Halali!
KOOR
Hirve surma kuulutab
Kaikuva pronksi hüüe,
Jahimeeste võidukas hõik:
Halali!
30. Retsitatiiv (HANNE, SIMON, LUKAS)
HANNE
Väädi küljes särab nüüd
Viinamari, mahlast tulvil,
Justkui kutsuks korjajaid,
Viivitada siin ei tasu.
SIMON
Tõrs ja vaat ju tuuaksegi
Üles künkale,
Juba voorib hurtsikutest
Lõbusale päevatööle
Reibas rahvahulk.
HANNE
Vaadake, kuidas mägi
Lausa kubiseb korjajaist!
Kuulake, kuidas rõõmsaid hääli
On kostmas igast küljest.
LUKAS
Töö soodustab lõbusat nalja
Hommikust õhtuni välja
Ja siis muudab kääriv mahl
Kõik rõõmud naudinguks.
31. KOOR
Juhhei! Juhheu! Vein on siin,
Kõik vaadid täidetud,
Rõõmustagem kõik nüüd koos
Juhhei! Juhhei! Juhhuu!
Täiest kõrist hõisakem!
MEHED
Joogem kõik!
Jooge, vennad,
Rõõmustagem üheskoos!
NAISED
Laulgem koos,
Laulge kõik,
Rõõmustagem üheskoos!
KOOR
Juhhei! Juhhee! Elagu vein!
MEHED
Elagu maa, kus küpseb vein!
Elagu vaat, milles säilib vein!
Elagu kruus, millest voolab vein!
KOOR
Juhhei! Juhhee! Elagu vein!
MEHED
Tulge, vennad!
Täitke kannud,
Tühjendage peekrid!
Rõõmustagem üheskoos!
KOOR
Heia! Rõõmustagem üheskoos!
Juhhei! Juhhee!
Täiest kõrist hõisakem.
Juhhei! Juhhee! Elagu vein!
NAISED
Nüüd kõlavad viled
Ja müriseb trumm.
kord kääksutab viiul,
kord leierkast taas
ja tuututab sarv.
MEHED
Seal hüplevad lapsed
Ja karglevad poisid,
Lendlevad neiud
Noormeeste kaisus
Reinländeri taktis.
LAPSED (naised)
Hõissa! Laske meil karelda!
MEHED
Tulge, vennad!
NAISED
Hõissa! laske meil hüpelda!
MEHED
Täitke kannud!
NAISED
Hõissa! laske meil tantsida!
MEHED
Tühjendage kruusid!
KOOR
Heia! Rõõmustagem üheskoos jne.
MEHED
Hõisake, lärmake,
karelge, tantsige,
Naerge, laulge, hõissa, hopsa!
Nüüd haara kätte viimne kruus
KOOR
Ja laulame kõik üheskoos
Rõõmurikka veini auks:
Hõissa! Juhhei!
Elagu vein, õilis vein,
Mis peletab tusa ja vaeva!
Ta kiitus kostku kõikjale
Kui tuhatkordne juubeldus!
Heia! Rõõmustagem üheskoos
Ja Juhhei! Juhhee!
Täiest kõrist hõisakem.
TALV
Sissejuhatus kirjeldab paksu udu, millest saab alguse talv
32. Sissejuhatus (Instrumentaal)
33. Retsitatiiv (SIMON, HANNE)
SIMON
Kaameks muutund väsind aasta,
Külmad hallad katmas maad.
Mäed on peidus hallis vines,
Mis pea katab kogu maad,
Päeva harjal aga neelab
Alla päikse mati kiire.
HANNE
Lapimaa koobastes sammub siia
Nüüd tormiselt sünge talv.
Tema tuleku eel tardub loodus
Hirmunud vaikusse.
34. Kavatiin (HANNE)
Valgus ja elu on kaotanud jõu,
Soojus ja rõõm on haihtund.
Tusaste päevade järel tuleb
Vaid süngete ööde jada.
35. Retsitatiiv (LUKAS)
Köidikuis on laiuv järv,
Pärsitud jõgede vood.
Kõrguvalt kaljult ripumas alla
Tummalt ja jõuetult kosk.
Raagus salus valitseb vaikus.
Põlde katab, orge täidav
Tohutu helveste koorem.
Maa näeb välja justkui haud,
Kus hääbund jõud ja võlu,
Kus koolnuvärvi värvund kõik
Ja ümberringi silme ees
Vaid näha kõle kõnnumaa.
36. Aaria (LUKAS)
Siin seisab nüüd rändaja
Ähmi täis, kaheldes,
Mis suunas sammu seadma peaks.
Tulutult otsib ta teed;
Pole ei rada, ei jälge.
Asjata kokku end võtab
Ja sügavas lumes kahlab,
Eksides üha enam.
Nüüd kaob tal julgus,
Hirm ängistab südant,
päev kaldub õhtule,
Külm ja kurnatus
Halvanud ta liikmed.
Siis äkki märkab väsind silm
Seal taamal valguskuma.
Tal sisse tuleb eluvaim;
Ja süda rõõmust põksub.
Ning hüti poole kiirustab,
Täis kosutuse lootust.
37. Retsitatiiv (LUKAS, HANNE, SIMON)
LUKAS
Lähemale jõudes kostab tema kõrva
Tuule ulgumise taustal
Heledate häälte väljuhäälne kõla.
HANNE
Soojas kambris leiab eest
Külanaabreid terve hulga,
Kes kõik rõõmsalt üheskoos
Õhtut kiiremini veetmas
Lihtsa töö ja jutuga.
SIMON
Ahju ääres lobisevad
Isad oma noorusest;
Pajuvitstest noored mehed
Korve, rüsasid ja võrke
Rõõmsal meelel punumas.
Koonlat ketramas on emad,
Vokirattal tütred hoos,
Nende virka tööd seal saadab
Lihtne, ehe, rõõmus laul.
38. Ketruslaul (HANNE, KOOR)
NAISED JA NEIUD
Veere, värten, vurise
Veere, rattake, veere!
HANNE
Ketra kenasti lõimeke
Minule rinnasatsiks!
NAISED JA NEIUD
Veere, värten...
HANNE
Väljast sile, seestpoolt eht
Olema peab neiu rind,
Satsid ehteks peal.
NAISED JA NEIUD
Veere, värten...
HANNE
Väljast sile, seestpoolt eht,
Virk ja vaga, kombekas
Kosilasi meelitab.
NAISED JA NEIUD
Veere, värten...
HANNE, KOOR
Väljast sile, seestpoolt eht...
39. Retsitatiiv (LUKAS)
Nüüd on lina valmis saanud,
Rattad vaikselt seisavad.
Nüüd kogunevad kokku kõik,
Nii mehed kui ka naised,
Et kuulda muinasjuttu uut,
Mis Hanne neile vestab.
40. Laul kooriga (HANNE, KOOR)
HANNE
Üks neid, kes voorust kõrgelt hindas,
Armastas kord aadlimeest;
Too ammu juba neidu sihtis,
Lõpuks kokku said need kaks.
Mees ratsult hüppas siis ja ütles:
Tule, suudle isandat!
Neid kohkunult tal vastu hüüdis:
Ah, jaa, teen seda meelsasti.
KOOR
Ai-ai, miks mitte ei?
HANNE
Sa ära pelga, armas laps,
Mul kingi oma süda,
Sest minu armastus on truu,
Mul võõras kergemeelsus.
Teen õnnelikuks sind: näe võta
Raha, võta sõrmus!
Ja kui on veel, mis meeldib sul,
Siis ütle, nõua ainult!
KOOR
Ai-ai, see oli päris kena!
HANNE
Ei, ütleb neid, see ohtlik on,
Mu vend võiks seda näha,
Ja kui veel isa teada saab,
Mis minuga siis juhtub?
Vend kündmas on siin lähedal...
See muidu võiks küll juhtuda.
Näe, vaadake, seal künka peal
On teda kündams näha.
KOOR
Ohhoo, mis see veel on?
HANNE
Kui junkur läheb vaatama,
neid ratsule end vinnab
Ja põgeneb kui väle tuul
See vapper vaba laps.
Nüüd jumalaga, aulik isand,
Nõnda tasun häbi eest.
Kui naelutatult seisab mees
Ja neiul järel põrnitseb.
KOOR
Hahaa, see oli päris kena.
41. Retsitatiiv (SIMON)
Kõleda idatuulega jõuab
Kohale jäine hoovus,
Lõikavalt läbib see õhu,
Neelates alla kõik aurud,
ka loomade hingeõhu.
Süngest türannist tali
On saanud lõpliku võidu,
Hääletu hirm nüüd rusub
Kogu ümbruse loodust.
42. Aaria (SIMON)
Vaata nüüd, sa hullunud inime,
Vaata elule tagasi.
Närtsinud on su üürike kevad,
Otsa saanud on suve jõud.
Vanadusest on koltumas sügis,
Juba läheneb kahvatu talv
Ja osutab avatud hauda.
Kus on nüüd need suured plaanid,
Lootused õnnele,
Kus on edev kuulsusjanu,
Kus on murede last?
Kus on nüüd need õnnepäevad,
külluses nauditud?
Kus on rõõmsad öised tunnid,
Joobunult veedetud?
Kõik kadunud on kui uni.
Vaid voorus jääb.
43. Retsitatiiv (SIMON)
Vaid tema jääb
Meid pöördumatult saatma.
Meid saadab läbi aastate,
nii mures kui ka rõõmus,
me suure sihi suunas.
44. Tertsett ja topeltkoor (SIMON,
LUKAS, HANNE, KOOR)
SIMON
Suur päev siis lõpuks koidab,
Kõikvõimsa sõna äratab
Meid teisele elule,
Mis vaba piinast ja surmast.
LUKAS, SIMON
Taevaväravad paiskuvad valla,
Püha mägi kõrgub me ees.
Selle krooniks on Issanda telk,
Kus troonib vaikus ja rahu.
ESIMENE KOOR
Kes läbib taevaväravad?
HANNE, LUKAS, SIMON
Kes hoidus pahest, tegi head.
TEINE KOOR
Kes tohib tõusta mäele?
HANNE, LUKAS, SIMON
See, kelle huulilt voolas tõtt.
ESIMENE KOOR
Kes elada võib telgis?
HANNE, LUKAS, SIMON
Kes aitas vaeseid, tõrjutuid.
TEINE KOOR
Kes rahu saab seal nautida?
HANNE, LUKAS, SIMON
Kes süütuid kaitses, õigust lõi.
ESIMENE KOOR
Oo, vaadake, suur koidik läheneb.
TEINE KOOR
Oo, vaadake, see juba sädeleb!
MÕLEMAD KOORID
Taevaväravad paiskuvad valla,
Püha mägi kõrgub me ees.
ESIMENE KOOR
Möödas on
TEINE KOOR
Haihtunud on
ESIMENE KOOR
Piinarikkad päevad
TEINE KOOR
Elu tuisud ja tormid
MÕLEMAD KOORID
Käes on igavene kevad;
Ja lõputa õndsus
On õigete palk.
HANNE, LUKAS, SIMON
Ah, saagu ka meile osaks see palk!
Tegusid tehkem, püüelgem sinna!
ESIMENE KOOR
Võidelgem vapralt
TEINE KOOR
Oodakem vargsi
MÕLEMAD KOORID
et see palk me osaks saaks.
Juhtigu meid sinu käsi, oo Jumal!
Anna meil’ jõudu ja julgust;
Siis kiidame sind ja jõuame pea
Su lõputa õndsuse riiki.
Aamen.
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